: Das Leben nicht kennen gelernt
betr.: „Fall Kevin“
Der kleine Kevin hat das bekommen, was man als Hass, Demütigung und Verachtung bezeichnet, er hat das erfahren, was man mit Denken nicht nachvollziehen kann. Er hat nur ein kurzes Leben gehabt, das niemand als Menschenleben bezeichnen sollte. Denn es war das Leben eines gebrochenen Individuums, das das Leben nicht so kennen lernen durfte, wie es hätte sein sollen, wie es hätte sein können. Wollen wir ihm eine Träne nachweinen? Nein, das wollen wir eigentlich nicht. Können wir ihm eine Träne nachweinen? Ja. Seine Existenz war eine Farce, eine Täuschung des Lebens. Er hat auf dem Papier existiert. Carsten Gerisch, Weitramsdorf