: Das Kürzel „CDU“ fehlt
betr.: „Ich bin so sorgenvoll wie nie“ (Friedman-Interview), taz vom 9. 10. 00
[...] Hat in dem Interview die parteipolitische Zugehörigkeit von Herrn Friedman über eine Wahrheit gesiegt? Nämlich, dass es seine eigene Partei, die CDU, war und ist, die rassistischen Taten und rassistischem Denken Vorschub leistet. Absichtlich und mit Kalkül auf Wahlerfolge.
Um es klar zu stellen: Herr Friedman ist Einzelkämpfer und für viele in der CDU sowieso Nestbeschmutzer. Und vielleicht hat er Recht damit, sich derzeit nicht gegen die CDU zu äußern, wenn man hofft, eine große demokratische Mehrheit gegen Rechts zu Stande zu bringen. Aber wenn es um Ursachenforschung geht, dann sollte die geistig moralische Wende genauso wenig vergessen werden wie die Wende. Erst seitdem wagten es (!) die Volksparteien, und dort wieder vorne weg die CDU & CSU, mit der Hetze gegen Ausländer, Flüchtlinge und andere sozial schwache Randgruppen, Stimmen zu sammeln. Aber das Kürzel „CDU“ findet sich auf der gesamten Seite des Interviews nicht einmal – nicht mal bei den Fragestellern. Arm! Denn so wird alles wieder nur Symptombekämpfung sein, wie man ja auch bei der Debatte um das Verbot der NPD sehen kann. RAINER LANDELE, Trier
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