piwik no script img

Das Antifa-Haus von Mügeln"Jetzt fällt auf, dass es hier Rechte gibt"

Seit der Verein "Vive le Courage" ein Haus in Mügeln gemietet hat, muss er immer wieder mit Nazi-Angriffen rechnen. Bisher wollte im Ort niemand eine rechte Szene zur Kenntnis nehmen.

Das beschauliche Mügeln in Sachsen: Vor zwei Jahren war es hier beim Stadtfest zu einer Hetze gegen die indischen Betreiber einer Pizzeria gekommen. Bild: ap

MÜGELN taz | Die Haustür des Gebäudes Ernst-Thälmann-Straße 55 im sächsischen Mügeln ist von innen verbarrikadiert. Zerstörte Oberlicht-Scheiben über der Tür verraten noch, wo Mitte November der Feuerwerkskörper der Profi-Klasse 4 in den Hausflur geschossen wurde. Dort hängt, wie zum Hohn, das Jugendschutzgesetz. "Sprengstoffanschlag klingt ein bisschen übertrieben, aber wenn jemand im Haus gewesen wäre, hätte es mit Sicherheit Verletzte oder mindestens Hörschäden gegeben", meint Roman Becker, Gründungsmitglied des Vereins "Vive le Courage" in Mügeln.

Seit der Jugendverein, der den Nazis am Ort etwas entgegensetzen will, sich in dem verlassenen großen Wohnhaus im Gründerzeitstil einmieten konnte, muss er täglich mit Anschlägen rechnen. Die Fenster im Erdgeschoss sind inzwischen komplett entfernt und durch Bretterverschläge ersetzt worden.

Ins Haus gelangt man nur über eine Hintertür aus Metall. Erstaunlich gelassen gehen die Jugendlichen mit den festungsartigen Umständen um. "Am schlimmsten war die Belagerung am 28.August", berichtet Roman. Das war der Abend vor einem Konzert zum Abschluss der antirassistischen Aktionswoche. Ein Mob von über 40 Personen "teilweise aus dem rechten Spektrum", so die Polizei, hatte sich vor dem Haus versammelt. Flaschen und Feuerwerkskörper flogen.

Rechtsextreme Gewalt

Mehr als 20.000 rechtsextreme Straftaten soll es 2009 gegeben haben, sagte Bundeskriminalamt-Chef Jörg Ziercke am vergangenen Donnerstag in Berlin. Damit bleibe die Zahl auf dem Rekordniveau des Vorjahres. 2008 war mit mehr als 20.000 Delikten der höchste Wert seit Einführung eines neuen Zählsystems 2001 erreicht worden. Der BKA-Präsident forderte, Aussteigerprogramme für Rechtsextremisten weiterzuführen. In Deutschland gebe es pro Tag durchschnittlich zwei bis drei rechte Gewalttaten. Die rechte Szene umfasse rund 30.000 Menschen, ein Drittel gelte als gewaltbereit. Nach Zierckes Worten zeichnet sich rechte Gewalt durch besondere Brutalität aus. Seit 1990 zählten die Sicherheitsbehörden 47 Mordopfer rechter Gewalt, Opferinitiativen dagegen etwa 140 Opfer.

Nach den weit über die Stadt hinaus bekannt geworden Übergriffen auf Inder beim Stadtfest vor zwei Jahren wollten junge Leute mit der Gründung von "Vive le Courage" ein Zeichen setzen. Ein Zeichen gegen das Schweigen und die Ignoranz in der Stadt. Nicht-rechte Jugendkultur will man pflegen, ähnlich wie die bekannte "Aktion Zivilcourage" in Pirna.

Die Gartenlaube, in der man sich anfangs traf, wurde bald zu klein. Auf der Suche nach einem Domizil konnte man sich mit dem Immobilienverwalter des abgewohnten Hauses auf jener Straße einigen, die noch immer nach dem von den Nazis ermordeten KPD-Führer Thälmann benannt ist. Die 300 Euro Miete und ein bisschen Geld für die Kohlenheizung und Veranstaltungen kommen aus dem Landesprogramm "Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz".

Die Reaktionen auf die Übernahme des Hauses sind für eine Kleinstadt wie Mügeln typisch. Selbstverständlich sind es die Linken, die nun für Unruhe sorgen. Angeblich häufen sich Einbrüche in der Nachbarschaft und ausgebrochene Zaunlatten. "Die Nazis haben sich wahrscheinlich nur mal in der Tür geirrt", heißt es dazu im Haus. André berichtet von seinen Eltern, nach deren Auffassung hier "nur Arbeitslose herumsitzen und morgens schon Bier trinken". Roman aber bringt den Konflikt auf den Punkt: "Seit wir das Haus haben, fällt auf, dass es Rechte in Mügeln gibt!" Eine Tatsache, die Bürgermeister Gotthard Deuse (FDP) bislang beharrlich geleugnet hat.

In seinem Rathaus gibt es auch keine Stellungnahme zum Jugendhaus von "Vive le Courage". Jugendfachkraft Kristin Jarke erklärt sich auf Anfrage nur für die beiden städtischen Jugendklubs zuständig. Das zwischen Linken und Rechten lange umkämpfte "FreeTimeInn" ist im Vorjahr umstrukturiert wieder eröffnet worden. Der Verein, der es ehemals verwaltete, verlor seine Aufgabe. Nun hat die Stadt hier die Oberhand. Ende November konnte sich "Vive le Courage" im Verwaltungsausschuss der Stadt vorstellen. Selbstverständlich distanziert man sich dort offiziell von den Ausschreitungen und will dem Verein Gelegenheit geben, sich im Amtsblatt für alle Bürger vorzustellen und so "aus der Anonymität herauszukommen".

Auf das Wohlwollen der Stadt ist der Verein angewiesen. Denn das Gebäude gilt als Wohnhaus und müsste für eine halböffentliche Nutzung mit bis zu 50 Gästen Brandschutz- und andere Sicherheitsauflagen erfüllen. Bis dahin haftet Bürgermeister Deuse für mögliche Vorfälle. Etwa 5.000 Euro würde ein solcher Umbau kosten. Das schafft das größtenteils noch in der Ausbildung stehende runde Dutzend Vereinsmitglieder nicht allein. Auch die Kleinspenden von Gewerbetreibenden in Mügeln, die es immerhin gibt, reichen nicht.

Den sächsischen Demokratiepreis, dessen Geld für Sicherheitsglas verwendet werden sollte, hat man nur knapp verfehlt. So bleibt für die Verwirklichung der schönen Pläne, die es für die zahlreichen Räume gibt, nur das Zupacken mit den eigenen Händen. Die bunten Graffitis sind, wie sich denken lässt, längst da.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

21 Kommentare

 / 
  • J
    jen-marie

    Ach Mensch, das macht mich immer so traurig, all das zu lesen…Menschen, die auf der Welle gegen den so genannten Linksextremismus schwimmen, Menschen die denken, der einzige Grund für all die Probleme ist die DDR Sozialistation, bloße Verallgemeinerungen statt Nachdenken, statt Differenzierung, statt den einzelnen Menschen zu betrachten… Anfeindung statt Dialog…

     

    Ich bin Antifaschistin! Das schließt nicht aus, dass ich demokratisch und in meinen Aktionen pazifistisch bin. Ich habe noch NIE einen Menschen körperlich verletzt, noch nie einen Stein in die Hand genommen und damit irgendetwas oder irgendwen zerstört…Damit bin ich bestimmt nicht alleine unter all den Antifaschist_innen…

     

    @ Dirk, vielleicht verstehe ich dich falsch, aber meine Eltern, mein Bruder und auch ich sind in der DDR groß geworden. Wie viele andere Menschen, die jetzt nicht alles Nazis oder Steine Werfende Vollidioten jedweder Seite sind…Ich wurde zu Weltoffenheit erzogen, dazu erzogen, nachzudenken, zu hinterfragen…

    All diese Phänomene sind zudem kein rein „Ostdeutsches“ Problem…in Magdas Liste finde ich alle Bundesländer wieder“…

     

    Bunte, lange Haare, schwarze Klamotten, ein Bier in der Hand…qualifizieren zu noch nichts! Wenn jemand Mülltonnen abreißt, anzündet, Scheiben einwirft (ohne diese Aktionen irgendeiner Seite zusprechen zu wollen) finde ich das nicht toll, es ist nicht meine Aktionsform. Wenn aber jemand einen anderen Menschen körperlich oder seelisch angreift, weil ihm seine Hautfarbe, seine Religion, seine Weltanschauung oder sein Geschlecht nicht in den Kram passt, DANN tu ich was dagegen!!! Und das sollten ALLE Menschen tun…statt diejenigen zu degradieren, die sich für ein weltoffenes Miteinander einsetzen!!!

  • M
    magda@rst23 ... (&@Kira)

    ja, das habe ich auch bemerkt...nachdem ich auf "abschicken" klickte...

    Ich ziehe meine Ansprache an Sie selbstverständlich zurück.

     

    Schön im Übrigen, dass Kira vollkommen unbeeindruckt weitermacht, sich als Nazifreundin outet (ohne dies zu wollen, denn nicht umsonst hat sie wohl verschwiegen, wer in der Regel zu solchen Demos aufruft)und noch dazu die Selbstbestimmung über den eigenen Körper (logisch,oder?!), die ja ohnehin nur eingeschränkt besteht, abschaffen will...das passt alles ganz gut zusammen.

  • D
    Dirk

    "Antifaschismus" in der DDR. Wenn das alles nicht so traurig wäre, könnte man es beinahe noch als schlechten Scherz betrachten, was wir jetzt in Ostdeutschland sehen, aber das ist es ja bekanntermaßen nicht, sondern Ergebnis real"sozialistischer", verspießerter und vermuffter Politik und Erziehung von 1949 bis 1989.

  • R
    rst23

    @magda:

    Ich denke sie haben meinen Beitrag nicht gelesen bzw verstanden.

  • P
    P.Haller

    @Magda

    Vielen Dank für die Liste.

    Mir z.B. war das in dieser erschreckenden Fülle noch gar nicht so bewusst.

    Man sollte diese Aufzählung jedesmal posten, wenn es wieder um rechte Drecksacks-Taten geht, aber ich glaube, dass für diese mit der hirnmässigen Schweinegrippe Befallenen der Text schon viel zu lange ist.

    Die "linksextremen" Leute von der Antifa o.ä. sind wichtiger denn je !

  • W
    Willi

    @Kira

    Skandal,Skandal (ironie aus)...zu der nämlichen Demonstration hat u.a. eine (Nazi)Kameradschaft aus München aufgerufen.

    Erst gemeinsam mit Nazis auf die Straße gehen und dann bejammern, wenn sie angegriffen werden, oooch.

    Das war wahrlich ein sehr kläglicher Versuch Antifaschismus zu diskreditierem

    Dies zeigt...dass du dir wohl was neues ausdenken musst.

     

    Es ist zwar mehr als fragwürdig ob sich damit jemand erreichen lässt, aber ich appelliere dennoch an die Restvernunft der selbsternannten BürgerInnen, die sich hier wohl aufgerufen fühlen

    potentielle Staatsfeinde zu verhetzen.Bei dem antifaschistischen Verein(!) in Mügeln wird es sich wohl kaum um eine Vereinigung von Leuten handeln, die Steine auf Polizeistationen werfen. Ja es gibt auch bürgerliche Antifaschisten jenseits der CDU...

     

    Wenn Ihre Reize auf 200 springen, wenn nur das Wort "Antifa" fällt,das zeugt von großer Affektbeladenheit und weniger Bereitschaft das Köpfchen zu benutzen sprich nachzudenken, mit anderen Worten, dass Sie mehr oder weniger autoritäre - im Grunde antidemokratische -Hohlbirnen sind.

     

    Wer bei "Antifa", bloß "Feind" liest und dementsprechen agitiert, kann entweder nicht differenzieren, hat keinen Begriff von Antifaschismus oder sollte bei sich das "Anti" (vor dem Faschismus) betreffend der eigenen politischen Grundansichten deutlich ausstreichen.(Und sich nicht dahinter verstecken, Bürger sein zu wollen. Das seid ihr nämlich nicht, ihr seid eurer Demokratie nicht würdig!!*

     

    *aus oben angeführten Gründen - dem Mangel an eigenständigen Denken, zugunsten affekthascherei aufs "feindliche" Kollektiv)

  • T
    Thomas

    Einige Kommentatoren scheinen zu vergessen, dass man auf der qualitativen Ebene Aktionen seitens der Antifa nicht mit Aktionen von rechtspolitisch ausgerichteten Tätern vergleichen kann.

    Sicherlich ist das Steinewerfen auf Polizisten zu verurteilen, dennoch sieht man anhand der Kriminalstatistik sehr wohl, dass rechte Täter mit Mordvorsatz ihre Taten begehen und daher die wesentlich größere Gefahr für den deutschen Staat darstellen.

    Vielleicht wäre es hilfreich, wenn mancher der Kommentatoren mal selber als Ausländer irgendwo leben müsste und sich nicht willkommen fühlt, u.a. durch unterschwelligen Rassismus, welcher auch in Deutschland zu Hause ist.

  • L
    Lars

    Außer dem Vornamen haben der komische Nomrowski und ich zum Glück wenig gemeinsam. Puh...

  • K
    Kira

    Auf einer Demo gegen Abtreibung in München konnte man die ganze Heldenhaftigkeit der 'Kämpfer gegen Rechts' beobachten. Auf Plakaten einen Genozid fordern (alle Deutschen abtreiben) und Personen von 60 Jahre plus vermummt angreifen und dabei 'Nazis raus' schreien .

    Dies zeigt lediglich das man bei der 'Anti'fa besser das Anti streicht .

  • M
    michellle

    nazis, neo-nazis, trittbrettfahrer und weitere teile des rechten mobs werden nie lernen, dass eine demokratie nur etwas für anständige leute ist.

  • IS
    Ich sage Euch

    Wie war das doch gleich in Hamburg, als ein linker Mob eine Polizeiwache überfiel und Steine und Molotov-Cocktails schmiß. War das nun Gewalt gegen Sachen ( Schreibtische, Computer etc.) oder

    waren das Mordversuche ausgeübt von Linksterroristen ?

  • C
    cito

    ..eigenartig auch, dass die Jugendfachkraft im letzen Jahr kein Problem mit rechten , sondern nur linken Jugendlichen ausmachen konnte. Hatte sie als Stellungnahme im Stadtrat angebracht. War der Sache des Vereins sicherlich sehr dienlich...

  • FS
    Fryn Spiezer

    Auch wenn ich denke das Gegenbewegungen ebenso polarisieren, den selben Typ von MachtMenschen aktiviert, wäre es doch schön zu wissen, ob die Taz ein Spendenkonto einrichten könnte, damit geholfen werden kann oder wo Material oder Hilfe angeboten werden kann.

     

     

    thx

     

    R.N.X

  • MN
    magda@Lars Nomrowski&Von rst23

    Eine lange Liste: Todesfälle in Zusammenhang mit rechter Gewalt ... geht bis 2007, wird aber sicher fortgesetzt...

    wie kann man nur so simplifiziert gleichsetzen?! Ursache und Wirkung mal bedenken.

    Wenn Menschen nicht von den Organen des Staates geschützt werden, muss es eben Selbsthilfe, oder Hilfe zur Selbsthilfe geben.Und ja: dann heißt Antifa auch mal Angriff!!!!

    Ist schon doof wenn der(die) liebe unbescholtene Bürger(in) dann die Augen aufmacht und nicht sehen will was offensichtlich ist...:

     

     

    1990

    Mahmud Azhar, 40 Jahre

    Am 7. Januar 1990 wurde er auf dem Heimweg von der Freien Universität Berlin von einem Mann mit ausländerfeindlichen Parolen beschimpft und bedroht. Als er sich in ein Gebäude der Universität flüchtete, um Hilfe zu rufen, schlug ihm der Angreifer einen Feuerlöscher auf den Kopf. Am 6. März 1990 erlag er seinen Verletzungen.

     

    Andrzej Fratczak

    Am 7. Oktober 1990 wurde er bei einem Überfall durch drei Jugendliche vor einem Nachtclub in Lübbenau (Brandenburg) totgeschlagen und -getreten.

     

    Amadeu Antonio Kiowa, 28 Jahre

    Am 25. November 1990 wurde er in Eberswalde (Brandenburg) bei einem Angriff von 60 Rechtsextremisten auf Afrikaner vor einem Gasthof mit Knüppeln ins Koma geprügelt. Er starb elf Tage später.

     

    Klaus-Dieter Reichert, 24 Jahre

    Am 11. Dezember 1990 wurde er in seiner Wohnung in Berlin-Lichtenberg von drei Skinheads, die beauftragt waren, Schulden einzutreiben, zusammengeschlagen. In Panik sprang er aus dem Fenster, fiel zehn Stockwerke tief und starb.

     

    Nihad Yusufoglu, 17 Jahre

    Er wurde am 28. Dezember 1990 in Hachenburg (Rheinland-Pfalz) von einem gleichaltrigen Skinhead mit einem Messerstich ins Herz getötet.

     

    Obdachloser, 31 Jahre

    Er wurde am 31. Dezember 1990 in Flensburg (Schleswig-Holstein) von jugendlichen Skinheads zusammengeschlagen und -getreten. Er starb sechs Tage später an seinen Verletzungen.

     

    Alexander Selchow, 21 Jahre, Bundeswehrsoldat

    Am 31. Dezember 1990 wurde er in Rosdorf (Niedersachsen) von zwei 18-jährigen Skinheads, die der FAP (Freiheitliche Deutsche Arbeiterpartei) angehören, mit mehreren Messerstichen erstochen.

     

     

    1991

     

    Jorge

    1992

     

    Dreiköpfige Familie aus Sri Lanka

    Sie starben am 31. Januar 1992 bei einem Brandanschlag auf ihre Flüchtlingsunterkunft in Lampertheim (Hessen).

     

    Dragomir Christinel, 18 Jahre, Asylbewerber

    Er wurde am 15. März 1992 bei einem Überfall von 25 Skinheads auf ein Asylbewerberheim in Saal (Mecklenburg-Vorpommern) aus Rache für eine Auseinandersetzung zwischen Deutschen und Rumänen zu Tode geprügelt.

     

    Gustav Schneeclaus, 52 Jahre, Seemann

    Weil er Hitler als »großen Verbrecher« bezeichnet hatte, wurde er am 18. März 1992 in Buxtehude (Niedersachsen) von Skinheads so schwer misshandelt, dass er am 22. März 1992 an den Folgen seiner Verletzungen starb.

     

    Ingo Finnern, 31 Jahre, Obdachloser

    Nachdem er sich gegenüber einem Skinhead als Sinto zu erkennen gegeben hatte, wurde er am 19. März 1992 in Flensburg (Schleswig-Holstein) von diesem ins Hafenbecken gestoßen und ertrank.

     

    Erich Bosse

    Er kam am 4. April 1992 bei einem Brandanschlag auf ein Asylbewerberheim in Hörstel (Nordrhein-Westfalen) ums Leben.

     

    Nguyen Van Tu, 24 Jahre

    Am 24. April 1992 wollte er zwei vietnamesischen Freunden helfen, die in Berlin-Marzahn von einer Gruppe rechter Jugendlicher verprügelt wurden. Er wollte mit den Jugendlichen diskutieren und wurde dabei von einem von ihnen mit einem Messer erstochen.

     

    Thorsten Lamprecht, 23 Jahre

    Am 9. Mai 1992 wurde er in Magdeburg (Sachsen-Anhalt) bei einem Überfall von 60 Skinheads auf eine Punk-Fete mit Baseballschlägern angegriffen. Er erlag seinen Verletzungen am 11. Mai 1992.

     

    Emil Wendtland, 50 Jahre, Obdachloser

    Er wurde am 1. Juli 1992 von drei Skinheads, die sich zum »Penner klatschen« verabredet hatten, im Rosengarten von Neuruppin (Brandenburg) zusammengeschlagen und anschließend erstochen.

     

    Sadri Berisha, 56 Jahre

    Am 8. Juli 1992 wurde der Kosovo-Albaner von sieben Skinheads, die »Polacken klatschen« wollten, bei einem Angriff auf seine Unterkunft in Ostfildern-Kemnat (Baden-Württemberg) mit einem Baseballschläger ermordet.

     

     

    Dieter Klaus Klein, 49 Jahre, Obdachloser

    Weil er sich über den Lärm und die »Sieg Heil«-Rufe beschwert hatte, wurde er am 1. August 1992 im Stadtpark von Bad Breisig (Rheinland-Pfalz) von zwei Skinheads zusammengetreten und danach mit einem Kampfmesser erstochen.

     

    Ireneusz Szyderski, 24 Jahre, Erntehelfer

    Nach dem Besuch eines Diskozeltes am 3. August 1992 in Stotternheim (Thüringen) wurde er beim Versuch, das Gelände über den Zaun zu verlassen, von drei Ordnern, die der Skinheadszene angehörten, so schwer verprügelt, dass er an den Verletzungen an Kopf und Rücken starb.

     

    Frank Bönisch, 35 Jahre, Obdachloser

    Er starb am 24. August 1992, als ein 23-jähriger Skinhead auf dem Zentralplatz in Koblenz (Rheinland-Pfalz) die gesamte Munition seiner Smith&Wesson auf eine Gruppe Obdachloser, Punks und Drogenabhängiger abfeuerte.

     

    Günter Heinrich Hermann Schwannecke, 58 Jahre, Obdachloser Am 29. August 1992 wurden er und ein weiterer Obdachloser auf einer Parkbank in Berlin-Charlottenburg von einem Mitglied des Ku-Klux-Klan mit einem Baseballschläger zusammengeschlagen. Er erlag am 5. September 1992 seinen Verletzungen.

     

    Waltraud Scheffler, Aushilfskellnerin

    Sie versuchte, bei einem Überfall von Neonazis auf ein Lokal in Geierswalde (Sachsen) am 11. Oktober 1992 auf die mit »Sieg Heil«-Rufen Eindringenden einzureden und wurde dabei mit einer Holzlatte auf den Kopf geschlagen. An ihren schweren Verletzungen starb sie 12 Tage später.

     

    Rolf Schulze, 52 Jahre, Obdachloser

    Am 7. November 1992 wurde er bei Lehnin (Brandenburg) von zwei Skinheads getreten, geschlagen, mit einer Propangasflasche verprügelt und mehrmals im Kölpinsee untergetaucht. Seine Leiche wurde mit Benzin übergossen und angezündet.

     

    Karl-Hans Rohn, 53 Jahre, Metzger

    Am 13. November 1992 wurde er in Wuppertal (Nordrhein-Westfalen) in einem Lokal von zwei Rechtsextremisten geschlagen, angezündet und erstickt, nachdem er sich als Jude ausgegeben hatte.

     

    Silvio Meier, 27 Jahre, Drucker

    Er gehörte zu einer Gruppe von vier Linken, die am 21. November 1992 in Berlin in eine Auseinandersetzung mit fünf Neonazis gerieten, als sie einen von ihnen aufforderten, den Aufnäher »Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein« abzunehmen. Zwei der Begleiter Silvio Meiers wurden schwer verletzt, er selbst mit Stichen in die Lunge getötet.

     

    Bahide Arslan, 51 Jahre

    Am 23. November 1992 verbrannte sie in Mölln (Schleswig-Holstein) bei einem durch Neonazis verübten Brandanschlag auf ein Haus, das von aus der Türkei stammenden Familien bewohnt wurde.

     

    Ayse Yilmaz, 14 Jahre

    Am 23. November 1992 verbrannte sie in Mölln (Schleswig-Holstein) bei einem durch Neonazis verübten Brandanschlag auf ein Haus, das von aus der Türkei stammenden Familien bewohnt wurde.

     

    Yeliz Arslan, 10 Jahre

    Am 23. November 1992 verbrannte sie in Mölln (Schleswig-Holstein) bei einem durch Neonazis verübten Brandanschlag auf ein Haus, das von aus der Türkei stammenden Familien bewohnt wurde.

     

    Bruno Kappi, 55 Jahre, Zeitungsverteiler

    Am 15. Dezember 1992 wurde er vor einem Kaufhaus in Siegen tot aufgefunden. Zwei Neonazis sclugen Bruno Kappi brutal zusammen, traten dann auf ihn ein und lie´ßen ihn anschließend sterbend am Boden liegen.

     

    Hans-Jochen Lommatsch, 51 Jahre, Baumaschinist

    Er wollte am 18. Dezember 1992 in Oranienburg (Brandenburg) nach seinem Auto sehen, als er von zwei Skinheads angegriffen und von einem der beiden mit Tritten und Faustschlägen getötet wurde.

     

    Sahin Calisir, 20 Jahre

    Er wurde am 27. Dezember 1992 auf der Autobahn 57 bei Meerbusch (Nordrhein-Westfalen) von einem Rechtsradikalen mit dem Auto verfolgt und gerammt. Aus Angst verließ Sahin Calisir seinen Wagen, wurde von einem vorbeifahrenden Auto überfahren und starb.

     

    1993

     

    Karl Sidon, 45 Jahre, Parkwächter

    Am 18. Januar 1993 geriet er in Arnstadt (Thüringen) mit rechten Jugendlichen, mit denen er schon mehrfach Auseinandersetzungen gehabt hatte, in Streit und wurde bewusstlos geschlagen. Danach zogen ihn die Jugendlichen auf die Straße, wo er von vorbeifahrenden Autos überfahren wurde. Er starb im Krankenhaus.

     

    Mario Jödecke, 23 Jahre

    Am 24. Januar 1993 kam es in Schlotheim (Thüringen) vor einer Pizzeria während eines »Heavy-Metal-Abends« zu einer Schlägerei zwischen einer Gruppe linker Punks und einer Gruppe rechter Heavy Metals. Im Verlauf der Schlägerei vor dem Haus wurde Mario Jödecke, der mit einem Baseballschläger bewaffnet war, von einem 17-jährigen Skin durch einen Messerstich ins Herz getötet.

     

    Mike Zerna, 22 Jahre

    Er wurde am 19. Februar 1993 in Hoyerswerda (Sachsen) bei einem Überfall von rechten Skinheads auf linke Jugendliche zusammengeschlagen. Danach kippten die Skinheads einen Wagen auf den am Boden liegenden Mike Zerna. Er starb sechs Tage später an seinen Verletzungen.

     

    Mustafa Demiral, 56 Jahre

    Am 9. März 1993 wurde der Herzkranke in Mülheim/Ruhr (Nordrhein-Westfalen) von zwei Deutschen angepöbelt. Als er sich zur Wehr setzte, zielten sie mit einer Gaspistole auf seinen Kopf. Mustafa Demiral brach zusammen und starb kurz darauf an einem Herzanfall.

     

    Matthias Lüders, 23 Jahre, Wehrpflichtiger Bei einem Überfall von 40 rechten Skinheads auf eine Diskothek in Obhausen (Sachsen-Anhalt) am 24. April 1993 erhielt er zwei Schläge auf den Kopf und erlag zwei Tage später seinen Verletzungen.

     

    Gürsün Inçe, 27 Jahre

    Sie starb am 29. Mai 1993 bei einem Brandanschlag auf das von der Familie Genç bewohnte Haus in Solingen (Nordrhein-Westfalen).

     

    Hatice Genç, 18 Jahre

    Sie starb am 29. Mai 1993 bei einem Brandanschlag auf das von der Familie Genç bewohnte Haus in Solingen (Nordrhein-Westfalen).

     

    Hülya Genç, 9 Jahre

    Sie starb am 29. Mai 1993 bei einem Brandanschlag auf das von der Familie Genç bewohnte Haus in Solingen (Nordrhein-Westfalen).

     

    Saime Genç, 4 Jahre

    Sie starb am 29. Mai 1993 bei einem Brandanschlag auf das von der Familie Genç bewohnte Haus in Solingen Nordrhein-Westfalen).

     

    Gülüstan Öztürk, 12 Jahre

    Sie starb am 29. Mai 1993 bei einem Brandanschlag auf das von der Familie Genç bewohnte Haus in Solingen Nordrhein-Westfalen).

     

    Horst Hennersdorf, 37 Jahre, Obdachloser

    Am 5. Juni 1993 wurde er in Fürstenwalde (Brandenburg) von zwei jungen Rechtsextremisten zu Tode gequält. Mehrere Zeugen beobachteten die Tat ohne einzuschreiten.

     

    Obdachloser, 33 Jahre

    Der Schlafende wurde am 16. Juli 1993 in Marl (Nordrhein-Westfalen) als »Judensau« beschimpft und von einem rechten Skinhead mit Schlägen und Tritten bewusstlos geschlagen. Er starb drei Monate später, ohne das Bewusstsein wieder zu erlangen.

     

    Hans-Georg Jakobson, 35 Jahre

    Am 28. Juli 1993 wurde der Schlafende von drei rechten Skinheads in einer S-Bahn nahe Strausberg (Brandenburg) geschlagen und getreten. Anschließend warfen sie ihn aus der fahrenden S-Bahn. Er starb an seinen Verletzungen.

     

    Michael Gäbler, 18 Jahre

    Am 19. November 1993 kam es in einem Zittauer Jugendklub (Sachsen) während einer Party zu einem Streit mit einem Gast, der auf Grund nationalistischer Sprüche Hausverbot erteilt bekam. Gäbler und ein Begleiter führten danach eine verbale Auseinandersetzung mit ihm, 150 Meter vom Klubhaus entfernt. Als sich der Begleiter zum Gehen abwandte, stach der bekennende Nazi mehrmals auf Gäbler ein, der an den schweren Verletzungen starb.

     

    Bakary Singateh, 19 Jahre, Asylbewerber

    Er wurde am 7. Dezember 1993 im Eilzug von Hamburg nach Buchholz (Niedersachsen) von einem 54-jährigen Deutschen durch einen Messerstich in den Bauch tödlich verletzt, weil sich dieser durch den Asylbewerber gestört fühlte.

     

    1994

    Klaus R., 43 Jahre

    Er geriet am 28. Mai 1994 mit einer Gruppe von sechs Skinheads, die eine Wohnung in einem Leipziger Mietshaus (Sachsen) besetzt hatten, in Streit und wurde von diesen zu Tode geprügelt.

     

    Beate Fischer, 32 Jahre, Prostituierte

    Am 23. Juli 1994 wurde sie von drei Skinheads getötet und vor die Mülltonnen eines Hauses in Berlin-Reinickendorf gelegt. Sie war den Tätern zunächst freiwillig gefolgt, wollte nach einer Misshandlung jedoch gehen. Daraufhin wurde sie mehrfach vergewaltigt und anschließend erwürgt.

     

    Jan W., 45 Jahre, Bauarbeiter

    Am 26. Juli 1994 wurde der Pole von einer Gruppe junger Deutscher in die Berliner Spree getrieben, gewaltsam daran gehindert, ans Ufer zurückzuschwimmen, und ertrank.

     

    Gunter Marx, 42 Jahre

    Am 6. August 1994 wurde er in Velten (Brandenburg) von einer Gruppe von Rechten, die ihn ausrauben wollten, vom Fahrrad getreten. Als er ihnen sagte, dass er kein Geld bei sich habe, wurde er von einem der Rechten mit einem schweren Schraubenschlüssel erschlagen.

     

    Piotr Kania, 18 Jahre

    Am 6. November 1994 geriet er auf dem Bahnhof von Rotenburg/Fulda (Hessen) in eine Auseinandersetzung mit fünf Bundeswehrrekruten. Nach Zeugenaussagen war einer der Soldaten eindeutig als Rechter erkennbar, weswegen ihn Kania als »Nazischwein« bezeichnete. Er verfolgte ihn bis zum Bahnhofsvorplatz, wo dieser sich plötzlich umdrehte und Kania einen Stoßdolch gezielt ins Herz rammte.

     

     

    1995

    Horst Pulter, 65 Jahre, Obdachloser

    Am 5. Februar 1995 wurde der auf einer Parkbank im Stadtpark von Velbert (Nordrhein-Westfalen) Schlafende von sieben rechtsextremistischen Jugendlichen durch Tritte verletzt. Einer der Jugendlichen versetzte ihm zum Schluss einen tödlichen Messerstich.

     

    Peter T., 24 Jahre, Bundeswehrsoldat

    Am 25. Mai 1995 wurde er bei einem Ausflug an einen Stausee bei Hohenstein/Ernstthal (Sachsen) von etwa 20 Skinheads, die zuvor Pakistanis angegriffen hatten, zusammengeschlagen. Er starb neun Tage später.

     

    Dagmar Kohlmann, 25 Jahre

    Im Juli 1995 wurde sie von dem Neonazi Thomas Lemke und seiner Freundin getötet. Der zu diesem Zeitpunkt schon mit Haftbefehl gesuchte Neonazi wollte seine Freundin in den Mord verwickeln, um sich vor belastenden Aussagen zu schützen.

     

    Klaus-Peter Beer, 48 Jahre

    In der Nacht zum 7. September 1995 wurde der Homosexuelle von zwei Skinheads in Amberg (Bayern) in die Vils geworfen und ertrank.

     

     

    1996

     

    Maiamba Bunga

    Nsuzana Bunga

    Françoise Makodila

    Christine Makodila

    Miya Makodila

    Christelle Makodila

    Legrand Makodila

    Jean-Daniel Makodila

    Sie verbrannten in der Nacht zum 18. Januar 1996 bei einem Brandanschlag auf ein Flüchtlingsheim in Lübeck (Schleswig-Holstein).

     

    Rabia El Omari

    Er verbrannte in der Nacht zum 18. Januar 1996 bei einem Brandanschlag auf ein Flüchtlingsheim in Lübeck (Schleswig-Holstein).

     

    Sylvio Amoussou

    Er verbrannte in der Nacht zum 18. Januar 1996 bei einem Brandanschlag auf ein Flüchtlingsheim in Lübeck (Schleswig-Holstein).

     

    Sven Beuter, 23 Jahre

    Am 15. Februar 1996 wurde er in Brandenburg/Havel (Brandenburg) von einem Skinhead so schwer verprügelt, dass er fünf Tage später starb. Der Täter wollte an ihm seinen Hass auf »Zecken«, wie Linke und Punks von der rechten Szene genannt werden, ablassen.

     

    Patricia Wright, 23 Jahre

    Im Februar 1996 wurde sie in Bergisch Gladbach (Nordrhein-Westfalen) von dem Neonazi Thomas Lemke erstochen, weil sie einen »Nazis Raus«- Aufnäher auf der Jacke hatte.

     

    Martin Kemming, 26 Jahre

    Am 15. März 1996 wurde der Aussteiger aus der rechten Szene in Dorsten-Rhade (Nordrhein-Westfalen) von dem Neonazi Thomas Lemke erschossen. Er hielt Kemming für einen Verräter, da er ihn angezeigt und belastet hatte.

     

    Bernd G., 43 Jahre, Geschäftsmann

    Am 8. Mai 1996 wurde er in Leipzig-Wahren (Sachsen) nach einer Sauftour mit drei Rechtsextremisten von ihnen zusammengeschlagen und erstochen. Die Leiche versenkten die drei Täter im Ammelshainer See, wo sie eine Woche später gefunden wurde.

     

    Boris Morawek, 26 Jahre

    Am 11. Juli 1996 wurde er auf einem Platz in Wolgast (Mecklenburg-Vorpommern) von zwei Skinheads mit Tritten und Schlägen traktiert, weil er als »Kinderschänder keine Rechte mehr habe«. Von Zeugen gerufene Polizisten verhinderten nicht, dass weiterhin auf ihn eingetreten wurde. Zwei Tage später starb er an seinen schweren Kopfverletzungen.

     

    Werner Weickum, 44 Jahre, Elektriker

    Er wurde am 19. Juli 1996 am Bahnhof von Eppingen (Baden-Württemberg) von einer rechtsgerichteten Jugendbande überfallen, ausgeraubt und zu Tode geprügelt.

     

    Andreas Götz, 34 Jahre

    Er starb an den Folgen eines Überfalls durch sechs rechte Jugendliche am 1. August 1996 in Eisenhüttenstadt (Brandenburg). Sie erbeuteten 90 DM und Erpressten die Geheimnummer seiner EC-Karte, indem sie auf ihn einschlugen und ihm auf den Kopf sprangen.

     

    Achmed Bachir, 30 Jahre, Asylbewerber

    Er wurde am 23. November 1996 in Leipzig (Sachsen) vor einem Gemüseladen mit einem Messerstich ins Herz getötet, als er zwei deutschen Kolleginnen zu Hilfe kommen wollte, die von zwei Skinheads attackiert und als »Türkenschlampen« bezeichnet worden waren.

     

    1997

     

    Phan Van Toau, 42 Jahre

    Er wurde am 31. Januar 1997 am Bahnhof von Fredersdorf (Brandenburg) von einem Deutschen hochgehoben und mit dem Kopf auf den Betonboden geworfen. Er starb am 30. April 1997 in einer Rehabilitationsklinik.

     

    Frank Böttcher, 17 Jahre

    Er wurde am 8. Februar 1997 in Magdeburg (Sachsen-Anhalt) von einem Gleichaltrigen mit Springerstiefeln getreten. Am Boden liegend stach dieser ihm mit einem Butterfly-Messer mehrmals in den Rücken. Frank Böttcher starb kurz darauf im Krankenhaus.

     

    Antonio Melis, 37 Jahre

    Er wurde am 13. Februar 1997 in Caputh (Brandenburg) von einem 18-Jährigen und einem 25-Jährigen mit Schlägen und Tritten schwer misshandelt und anschließend von dem 18-Jährigen in der Havel ertränkt.

     

    Stefan Grage, Polizist

    Am 23. Februar 1997 wurde er auf dem Autobahn-Parkplatz Roseburg (Schleswig-Holstein) vom flüchtigen Rechtsextremisten Kai Diesner erschossen.

     

    Horst Gens, 50 Jahre, Arbeitsloser

    Am 22. April 1997 wurde er in Sassnitz (Mecklenburg-Vorpommern) von vier jungen Männern entführt, geschlagen und in einen Straßengraben geworfen. Die Täter kamen später nochmals zurück und erschlugen ihn mit einem 30 Kilogramm schweren Stein.

     

    Augustin Blotzki, 59 Jahre, Arbeitsloser

    Am 8. Mai 1997 wurde er in Königs-Wusterhausen (Brandenburg) von einer Gruppe junger Rechtsextremisten zweimal innerhalb weniger Stunden in seiner Wohnung überfallen und zu Tode geprügelt.

     

    Matthias S., 39 Jahre

    Am 23. September 1997 wurde er in Cottbus (Brandenburg) von einem 19-jährigen Skinhead erstochen, nachdem er diesen als »Nazisau« beschimpft hatte.

     

    Erich Fisk, Obdachloser

    Am 23. September 1997 wurde er in Angermünde (Brandenburg) mit schweren Kopfverletzungen aufgefunden, die ihm junge Männer zugefügt hatten. Am 30. August 1998 starb Erich Fisk im Krankenhaus, ohne aus dem Koma aufgewacht zu sein.

     

    Georg V., 46 Jahre

    Er wurde am 27. September 1997 vom selben Skinhead, der vier Tage zuvor Matthias S. erstochen hatte, in Cottbus (Brandenburg) wegen geringfügiger Geldschulden getötet.

     

    Josef Anton Gera, 59 Jahre, Rentner

    Am 14. Oktober 1997 wurden ihm in Bochum (Nordrhein-Westfalen) von zwei 26- und 34-jährigen Skinheads mit einem Stahlrohr schwere innere Verletzungen zugefügt, denen er am 17. Oktober 1997 erlag.

     

    1998

    Jana Georgi, 14 Jahre

    Sie wurde am 26. März 1998 in Saalfeld (Thüringen) auf offener Straße von einem 15-Jährigen erstochen.

     

    Nuno Lourenco, Zimmermann

    Im Juli 1998 wurde er von acht Männern zwischen 18 und 20 Jahren in Leipzig (Sachsen) zusammengeschlagen. Er starb am 29. Dezember 1998 in Portugal an den Folgen der Verletzungen.

     

     

    1999

     

    Farid Guendoul (alias Omar Ben Noui), 28 Jahre, Asylbewerber

    In der Nacht zum 13. Februar 1999 wurde er in Guben (Brandenburg) von einer Gruppe junger Rechtsextremisten gejagt und trat in Panik eine Glastür ein, wobei er sich tödliche Verletzungen zuzog.

     

    Egon Efferts, 58 Jahre, Frührentner

    Am 17. März 1999 wurde er in Duisburg (Nordrhein-Westfalen) von drei bekennenden rechten Skinheads »aus purer Lust auf Menschenjagd« totgetreten.

     

    Obdachloser, 44 Jahre

    Am 9. August 1999 wurde er in Eschede (Niedersachsen) von einem 17-jährigen und einem 18-jährigen Mann totgetreten, nachdem er sie mehrmals aufgefordert hatte, »den Scheiß mit dem Skinhead-Gehabe zu lassen«.

     

    Carlos Fernando, 35 Jahre

    Der Mosambikaner wurde am 15. August 1999 in Kolbermoor (Bayern) von einem 31-jährigen Mann totgeprügelt, der sich zuvor darüber aufgeregt hatte, dass das Auto seiner Freundin von Afrikanern

    zugeparkt worden war.

     

    Patrick Thürmer, 17 Jahre, Lehrling

    In der Nacht zum 2. Oktober 1999 griffen rechte Skinheads ein Punkfestival in Hohenstein-Ernstthal (Sachsen) an. Thürmer und einem Freund gelang es zunächst, zu einem Bauernhof zu flüchten. Dort wurde er von drei Hooligans, die ihn verfolgt hatten, mit Fußtritten, einer Axt und einem Billardqueue bewusstlos geprügelt. Am Morgen darauf fanden ihn Anwohner. Er starb wenige Stunden später im Krankenhaus.

     

    Kurt Schneider, 38 Jahre, Sozialhilfeempfänger

    In der Nacht zum 6. Oktober 1999 wurde er von vier Skinheads in Berlin-Lichtenberg zu Tode gequält.

     

    Daniela Peyerl, 18 Jahre

    Sie wurde am 1. November 1999 von ihrem 16-jährigen Bruder in Bad Reichenhall (Bayern) erschossen. Der Täter tötete sich anschließend selbst.

     

    Karl-Heinz Lietz, 54 Jahre

    Er wurde am 1. November 1999 vom 16-jährigen Bruder von Daniela Peyerl in Bad Reichenhall (Bayern) erschossen. Der Täter tötete sich anschließend selbst.

    Horst Zillenbiller, 60 Jahre

    Er wurde am 1. November 1999 vom 16-jährigen Bruder von Daniela Peyerl in Bad Reichenhall (Bayern) erschossen. Der Täter tötete sich anschließend selbst.

     

    Ruth Zillenbiller, 59 Jahre

    Sie wurde am 1. November 1999 vom 16-jährigen Bruder von Daniela Peyerl in Bad Reichenhall (Bayern) erschossen. Der Täter tötete sich anschließend selbst.

     

    2000

     

    Bernd Schmidt, 52 Jahre, obdachloser Glasdesigner

    Er wurde in seiner Baracke in Weißwasser (Sachsen) von zwei 15-jährigen und einem 16-jährigen Jugendlichen über einen Zeitraum von drei Tagen zu Tode geprügelt. Sie wollten 900 DM für ein Moped erpressen, doch Bernd Schmidt konnte diese nicht zahlen. Er starb am 31. Januar 2000 an Hirnblutungen und einer Lungenentzündung, die er sich durch das Einatmen von Blut zugezogen hatte.

     

    Helmut Sackers, 60 Jahre

    Am 29. April 2000 wurde er von einem Neonazi im Treppenhaus eines Plattenbaus in Halberstadt (Sachsen-Anhalt) erstochen, weil er sich über das laute Abspielen von Nazimusik, unter anderem des Horst-Wessel-Liedes, beschwert und die Polizei verständigt hatte.

     

    Dieter Eich, Sozialhilfeempfänger

    Am 25. Mai 2000 wurde er von vier rechten Jugendlichen, die »einen Asi klatschen« wollten, in seiner Wohnung in Berlin-Pankow zusammengeschlagen und erstochen.

     

    Falko Lüdtke, 22 Jahre

    Er wurde am 31. Mai 2000 in Eberswalde (Brandenburg) von einem Angehörigen der rechten Szene vor ein Taxi gestoßen und überfahren.

     

    Alberto Adriano, 39 Jahre

    Er wurde am 11. Juni 2000 in der Nähe des Stadtparks in Dessau (Sachsen-Anhalt) von drei rechten Jugendlichen bewusstlos geschlagen und getreten, in den Park geschleift und weiter geschlagen, bis die Polizei kam. Drei Tage später starb er an seinen Verletzungen.

     

    Klaus-Dieter Gerecke, Obdachloser

    Er wurde in der Nacht zum 24. Juni 2000 in Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern) erschlagen.

     

    Jürgen S., 52 Jahre, Obdachloser

    Am 9. Juli 2000 wurde er von fünf Rechtsextremisten in einem Abrisshaus in Wismar (Mecklenburg-Vorpommern) mit Schlägen und Tritten so schwer misshandelt, dass er wenig später seinen Verletzungen erlag.

     

    Norbert Plath, 51 Jahre, Obdachloser

    Am 27. Juli 2000 wurde er in Ahlbeck (Mecklenburg-Vorpommern) von vier jungen Rechtsextremisten zu Tode geprügelt.

     

    Malte Lerch, 45 Jahre, Obdachloser

    In der Nacht zum 12. September 2000 wurde er in Schleswig (Schleswig-Holstein) von zwei Skinheads erschlagen, nachdem er mit ihnen auf einer Wiese gezecht hatte. Die beiden Skinheads fühlten sich beleidigt, da Malte Lerch schlecht über die Skinhead-Szene gesprochen hatte.

     

    Belaid Baylal, 42 Jahre, Asylbewerber

    Am 4. November 2000 starb er an den Spätfolgen eines Angriffs zweier Skinheads am 8. Mai 1993 in einer Gaststätte in Belzig (Brandenburg). Er wurde beschimpft, geprügelt und musste mit lebensgefährlichen Verletzungen am Dünndarm ins Krankenhaus eingeliefert werden. Er starb am dritten Darmverschluss.

     

    Eckhardt Rütz, 42 Jahre, Obdachloser

    Am 25. November 2000 wurde er in Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern) vor der Mensa der Universität von drei rechten Skinheads mit Baumstützpfählen zusammengeschlagen und getreten, weil »so einer wie Rütz dem deutschen Steuerzahler auf der Tasche liegt«.

     

    2001

     

    Willi Worg, 38 Jahre

    Am 25. März 2001 wurde er in Milzau (Sachsen-Anhalt) von fünf Männern, von denen mindestens drei zur rechten Szene gehörten, vor einer Diskothek zusammengeschlagen und getreten. Drei Tage später erlag er seinen Verletzungen.

     

    Fred Blanke, 51 Jahre, Frührentner

    Am 26. März 2001 wurde er in seiner Wohnung in Grimmen (Mecklenburg-Vorpommern) von zwei jungen Männern der rechten Szene getreten und mit Stuhlbeinen und Faustschlägen geschlagen. Die beiden waren auf Sauftour und benötigten Geld, doch Fred Blanke hatte sich geweigert, den ihm flüchtig bekannten Angreifern Geld zu geben. Er starb an Gehirnblutungen.

     

    Mohammed Belhadj, 31 Jahre, Asylbewerber

    Am 22. April 2001 wurde er nahe Jarmen (Mecklenburg-Vorpommern) von vier Männern erschlagen. Den Tätern zufolge hatten sie ihn auf Drogen angesprochen und in ihr Auto gezerrt. Laut »Ostsee-Zeitung« kam es zu einem Streit, weil Belhadj kein Haschisch bei sich hatte. Im Auto und an einem Kiessee wurde er geschlagen, getreten, und es wurde ihm ein schwerer Stein auf den Kopf geworfen.

     

    Klaus-Dieter Harms

    Am 9. August 2001 wurde er von zwei Männern in seiner Wohnung in Wittenberge (Brandenburg) zu Tode geprügelt.

     

    Dieter Manzke, 61 Jahre, Obdachloser

    Am 9. August 2001 wurde er von fünf jungen Männern in einem leer stehenden Gartenbungalow in Dahlewitz (Brandenburg) erschlagen, da sich die Täter »gestört fühlten« und angesichts seiner Lebensweise »Ordnung schaffen wollten«.

     

    Arthur Lampel, 18 Jahre

    Dem aus Russland stammenden Aussiedler wurde am 9. September 2001 bei einem Fest in Bräunlingen (Baden-Württemberg) von einem Skinhead ein Weizenbierglas auf den Kopf geschlagen. Ein Splitter drang in die Halschlagader ein, woran Arthur Lampel verblutete.

     

    Ingo B., 36 Jahre

    Am 6. November 2001 wurde der Herzkranke in einer Berliner Wohnung von drei angetrunkenen Rechtsextremisten getreten, geschlagen und gewürgt, da sie angeblich 40 DM Schulden eintreiben wollten. Er starb daraufhin an einem Herzinfarkt.

     

     

    2002

     

    Kajrat Batesov, 24 Jahre

    Am 4. Mai 2002 wurde der Aussiedler zusammen mit einem Freund in Wittstock (Brandenburg) von mehreren jungen Männern mit Schlägen und Tritten verprügelt. Kajrat Batesov wurde anschließend ein 18 Kilogramm schwerer Feldstein auf die Brust geworfen. Am 23. Mai 2002 erlag er seinen schweren Verletzungen.

     

    Klaus Dieter Lehmann, 19 Jahre

    Am 15. Mai 2002 lud der geistig und körperlich Behinderte zwei betrunkene Naziskins in sein Zimmer in Neubrandenburg (Mecklenburg-Vorpommern) ein. Dort rissen sie Poster afroamerikanischer HipHop-Sänger von den Wänden. Danach gingen sie gemeinsam zu einem See, und da er »genervt« habe, schlugen ihn die beiden Täter zu Boden. Einer der Naziskins zertrümmerte ihm mit Tritten den Kopf. Er starb an Hirnquetschungen.

     

    Ronald Masch, 29 Jahre, Dachdecker

    Am 1. Juni 2002 wollten vier Rechtsextremisten den betrunkenen Ronald Masch in der Nähe von Neu Mahlisch (Brandenburg) ausrauben. Sie schlugen ihn zusammen, und einer der Täter stach etwa 40-mal in Niere, Brustkorb und Hals. Der Fahrer eines Mähdreschers fand die Leiche elf Tage später.

     

    Marinus Schöberl, 17 Jahre

    Am 12. Juli 2002 schlugen drei Rechtsextremisten in einer Wohnung in Potzlow (Brandenburg) auf ihn ein und quälten ihn. Sie hielten ihn für »minderwertig«. Er hatte Sprachschwierigkeiten und entsprach mit seinem HipHop-Outfit nicht ihrem Geschmack. Danach wurde er zu einem Schweinestall gebracht und misshandelt. Nach vier Stunden war er tot. Seine Leiche wurde im November 2002 in einer Jauchegrube gefunden.

     

    Ahmet Sarlak, 19 Jahre, Lehrling

    Am 9. August 2002 wurde er auf einem Volksfest in Sulzbach (Saarland) von einem Rechtsextremisten mit fünf Messerstichen in Bauch und Brust verletzt. Sarlak starb einen Tag später an seinen schweren Verletzungen. Er hatte dem Täter versehentlich eine Zigarettenkippe auf die Glatze geschnippt.

     

    2003

     

    Hartmut Balzke, 48 Jahre

    Am 25. Januar 2003 hatte er seinen Sohn zu einer Punk-Party in Erfurt (Thüringen) begleitet. Als er mit einer Gruppe Punks auf der Straße stand, wurden sie überraschend von einer Gruppe Rechtsextremer angegriffen. Zeugen fanden einen Punk und Hartmut Balzke mit schweren Kopfverletzungen auf der Straße liegend. Er erlag am 27. Januar 2003 seinen Verletzungen.

     

    Enrico Schreiber, 25 Jahre

    In der Nacht zum 29. März 2003 wurde er in Frankfurt/Oder (Brandenburg) in der Wohnung einer Plattenbausiedlung von drei Männern ermordet. Auf Grund ihres menschenverachtenden Weltbildes und rechter Gesinnung misshandelten die Täter den Punk so schwer, dass er seinen Verletzungen im Krankenhaus erlag.

     

    Hartmut Nickel, 61 Jahre

    Mechthild Nickel, 53 Jahre

    Alja Nickel, 26 Jahre

    Am 7. Oktober 2003 fährt der 45-jährige Neonazi Thomas Adolf zusammen mit seiner 19-jährigen Freundin Jennifer D. zum Haus von Rechtsanwalt Hartmut Nickel (61) im nordrhein-westfälischen Overath. Dort erschießt er zuerst Ehefrau Mechthild (53), dann fesselt D. den Rechtsanwalt und seine Tochter 26-jährige Tochter Alja. Adolf tötet Vater und Tochter durch einen Kopfschuss aus nächster Nähe. Im Gerichtsverfahren beschreibt A. sich selbst als "engagiertes Mitglied der Nazi-Szene". Er schreibt rechtsextreme Hasstiraden gegen "das deutsche Rechtswesen" und meint: "Alle Juristen müssen vernichtet werden." A. verunglimpft seine Opfer und nennt die Morde eine "von mir selbst durchgeführte Maßnahme zur Gesundung des deutschen Volkes". Er spricht von "der Exekution dieser 3 wertlosen zerstörerischen Elemente", die sich an den "heiligsten Grundlagen des deutschen Rechtswesen aus Habgier und Vorteilsnahme vergriffen" hätten. Ihre Tötung sei "mehr als notwendig" gewesen. Das Landgericht Köln verurteilt Thomas Adolf zu lebenslanger Haft mit anschließender Sicherheitsverwahrung. Jennifer D. erhält sieben Jahre Jugendstrafe wegen Beihilfe. (mehr >klick) (mut-Ergänzung)

     

    Viktor F., 15 Jahre

    In der Nacht zum 20. Dezember 2003 wurde der Aussiedler in Heidenheim (Baden-Württemberg) von einem 17-jährigen, der Skinheadszene zuzurechnenden Jugendlichen erstochen. Der Täter wollte in eine Diskothek, hatte dort jedoch wegen einer vorhergehenden Prügelei bereits Hausverbot. Vor dem Lokal kam es zu einer Auseinandersetzung mit den Opfern, bei der Viktor F. und seine zwei Begleiter starben.

     

    Aleksander S., 17 Jahre

    In der Nacht zum 20. Dezember 2003 wurde der Aussiedler in Heidenheim (Baden-Württemberg) von einem 17-jährigen, der Skinheadszene zuzurechnenden Jugendlichen erstochen. Der Täter wollte in eine Diskothek, hatte dort jedoch wegen einer vorhergehenden Prügelei bereits Hausverbot. Vor dem Lokal kam es zu einer Auseinandersetzung mit den Opfern, bei der Aleksander S. und seine zwei Begleiter starben.

     

    Waldemar I., 16 Jahre

    In der Nacht zum 20. Dezember 2003 wurde der Aussiedler in Heidenheim (Baden-Württemberg) von einem 17-jährigen, der Skinheadszene zuzurechnenden Jugendlichen erstochen. Der Täter wollte in eine Diskothek, hatte dort jedoch wegen einer vorhergehenden Prügelei bereits Hausverbot. Vor dem Lokal kam es zu einer Auseinandersetzung mit den Opfern, bei der Waldemar I. und seine zwei Begleiter starben.

     

    2004

    Oleg V., 27 Jahre

    In der Nacht zum 21. Januar 2004 wurde der Aussiedler in Gera/Bieblach-Ost (Thüringen) von drei der Skinheadszene zuzurechnenden Jugendlichen mit Schlägen, Tritten und Messerstichen traktiert, sodass Oleg V. an seinen schweren Verletzungen starb.

     

     

    2005

    Oury Jalloh, 21 Jahre

    Oury Jalloh starb am 7. Januar 2005 in einer Zelle des Polizeireviers Dessau in Sachsen-Anhalt. Der Asylbewerber aus Sierra Leone kam bis heute nicht genau aufgeklärten Umstände während eines Brandes ums Leben. Zum Zeitpunkt seines Todes war der Bürgerkriegsflüchtling mit ausgestreckten Armen und Beinen auf einer Matratze liegend angebunden. Nachdem die Matratze aus feuerfestem Material in Flammen aufgegegangen war, verstarb der am lebendigen Leib verbrannte Gefangene an einem Hitzeschock. Während die Polizei von einem Freitod sprach, kamen in Lauf der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen zahlreiche Widersprüche zutage, die zumindest unterlassene Hilfeleistung wahrscheinlich machen.

     

    Thomas Schulz, 32 Jahre

    Am 28. März 2005 treffen in Dortmund (Nordrhein-Westfalen) gegen 19 Uhr ein 17-jähriger Neonazi und seine 16-jährige Freundin in der U-Bahn-Station Kampstraße auf den 32-jährigen Punk Thomas Schulz. Nach einer verbalen Auseinandersetzung zieht der Neonazi ein Messer und sticht auf Thomas Schulz ein. Das Opfer verstirbt noch am selben Abend im Krankenhaus.

     

     

     

    2007

    (unbestätigt:) 02.01.2007 NN, 30 Jahre

    Wismar (Mecklenburg-Vorpommern)

     

    Quelle:

    http://www.mut-gegen-rechte-gewalt.de/news/chronik-der-gewalt/todesopfer/

  • HP
    Hans Parent

    Dem Kommentar von Andreas Speit "Fatale Gleichsetzung"

     

    kann man da nur zustimmen und hinzufügen: wo sind denn die Bürger (z.B.: Lars Nomrowski), wenn die Rechten tyrannisieren? Dann hört man sie nicht. Aber sobald es eine Gruppierung gibt die Nazis an den Pranger stellt, werden Rechts und Links (in den Augen dieser Gattung sind Nazigegner automatisch linksextrem) gleichgesetzt und es wird dann auf die vermeintlich Linken losgeprügelt. Vorher haben sie ihre Meinung nie artikuliert. Sollte man jetzt Sympatisantentum unterstellen? Ja das muss man.

  • B
    Beteigeuze

    "Die bunten Graffitis sind, wie sich denken lässt, längst da."

     

    Natürlich sind sie das. Sie sind nämlich überall, wo sich linkes Gesindel breitmacht.

     

    Nun, die Anwohner wird es freuen, daß ihre Häuser endlich nach dem unnachahmlichen Geschmack der Antifanten verschönert werden; darauf haben sie sicher lange gewartet... ;-)))

  • H
    hart-backbord

    @ Lars Nomrowski:

    Anscheinend sind so dogmatisch in ihrem Weltbild, dass jedliche Differenzierung nicht in Frage kommt.

     

    Es gibt weder "die Antifa" noch "die Autonomen".

     

    Abgesehen davon, eine antifaschistische Gruppe ist definitiv benötigt in solchen Orten.

    Und ich kann sie beruhigen, eine linksradikale, autonome Gruppe würde 1. kein geld bekommen vom Staat 2. dieses geld höchstwahrscheinlich nicht annehmen

  • R
    rst23

    @ Lars Nomrowski: Da haben sie meine volle Zustimmung! Man liest fast täglich, dass Linksautonome auf Volksfesten und ähnlichem aufmarschieren und Andersdenkende zusammenschlagen, lebensgefährlich verletzen und durch die Städte jagen. Das ganze begleitet von einer Politik die vehement den roten Terror leugnet und/ oder kleinredet. Allein in Müglen gab es in den letzten Monaten zahllose Angriffe der Linksfaschisten auf ehrbare unschuldige Bürger. Wehret den Anfängen der roten Gefahr!

    (Ironiemodus aus)

  • T
    ty1

    Der kopf ist nicht nur für friseure da . sondern auch zum nachdenken.

     

    Uneinigkeit ist die Schwäche der Schwachen.

  • LN
    Lars Nomrowski

    "Das Antifa-Haus von Mügeln" Die sogenannte ANtifa ist keinen Deut besser als die Nazis. Wenn diese beiden Gruppen sich gegenseitig umbringen, dann ist es für unsere Gesellschaft nur ein Gewinn. Das sind auch nur rotlackierte Nazis. Antifa raus !

  • C
    ché

    Während für die Verhaftung und das 8 Tage lange Einsperren eines muslimischen Jugendlichen in Deutschland lediglich einzelne Videos auf Youtube ausreichen, kann ein brauner Mob ungehindert Menschen durch Städte jagen und Jugendzentren terrorisieren. Jetzt soll mir bitte jemand erzählen, dass von diesen Primaten keine Gefahr für die Gesellschaft ausgeht. Vielleicht zählt das Leben irgendwelcher Inder aber auch nicht zum Gemeinwohl, dann hätte ich mich natürlich geirrt.