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DarwinismusGott ist in jeder Tomate

Der Ultra-Darwinist Richard Dawkins prügelt stets auf die Kreationisten ein - erst recht im Darwin-Jahr 2009. Und langweilt die Welt dafür beständig mit seinem erbärmlichen Rationalismus.

Gottes Design - oder war da doch wer anders zu Gange? Bild: dpa

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25 Kommentare

 / 
  • HM
    Hans Muller

    Herr Höge ist nicht nur evangelisch und geht nie in die Kirche, sondern weiß auch nicht, was er redet.

    Dass sich Kreationisten keineswegs längst in "Prokreationisten" und "Eukreationisten" unterscheiden, ist ihm dabei entgangen, obwohl er die Begriffe selbst erfunden hat. Oder hat ihm die Dada Engine dabei tatkräftig unterstützt? Wer "Eukreationisten" googelt, findet indes mehrere Links - auf diesen taz-Artikel.

  • PD
    Pro Dawkins

    Das ist mit Abstand der schlechteste Artikel, den ich je auf taz.de gelesen habe. Entweder hat der Autor Dawkins "Der Gotteswahn" nicht gelesen oder nicht verstanden, anders kann ich mir nicht erklären wir er ihn als ärmlich, albern und dumm bezeichnen kann.

  • MH
    Magnar Hirschberger

    Obwohl der Artikel bereits Schimmel angesetzt hat, lohnt es sich trotzdem noch, drauf zu hauen. Dem Autor sei geraten, nur Bücher zu kommentieren, die er auch wirklich verstanden hat.

     

    Nun mögen Dawkins Ausführungen mitunter etwas langatmig sein, dennoch hat er prizinpiell recht: Das religiöse Getue vor allem in den USA (aber durchaus auch in europäischen Ländern, nicht zu vergessen Ratzingers Papstnummer) verdient die Bezeichnung "Gotteswahn" voll und ganz.

     

    Dawkins mit Goebbels in Verbindung zu bringen, ist eine üble Verleumdung. Oder hat der Autor vor dem Verfassen des Artikels doch einige Joints zu viel geraucht, um hier die "Leistungen" des vielleicht zweitübelsten Vertreter des Naziregimes zu verharmlosen ? Auch bleibt er schuldig, welcher "Tiraden gegen die Bibel" sich denn Dawkins versündigt habe!

     

    Dawkins nahm das Alte Testament und vor allem dessen Gott Jahwe da viel härter dran (wobei er u.a. Churchills Sohn zitierte). Von einem "Gottesvirus" ist (im Sinne eines Virus) gar nicht die Rede, vielmehr interessieren natürlich die Ursprünge der Religion - was brachte die Menschen zu ihrem Glauben an Geistwesen, zum Animismus, dann zum Polytheismus und schließlich zu den drei großen monotheistischen Weltreligionen - zur jüdisch-christlich-islamischen Überlieferung?

     

    Sich dieser Frage zu stellen und nach schlüssigen Antworten zu suchen, erscheint mir legitim. Auch bringt der Autor in Bezug auf Anwendung darwinistischer Denkweisen in der Gesellschaft die Dinge erheblich durcheinander: Die platte Übertragung des "Kampfes ums Dasein" auf die Gesellschaft (vulgo: dog eat dog!) führt zum "Sozialdarwinismus" - dieser hat jedoch, entgegen seinem Namen - nichts mit der Darwinischen Theorie der "Entwicklung durch Variation" zu tun. Nicht umsonst hieß sein Hauptwerk "The origin of species by means of natural selection", der "Kampf ums Dasein" ("struggle of life") kam erst später auf - aber in einer anderen Bedeutung. Darwin hatte auch nichts mit Thomas Malthus sozialpolitischen Vorstellungen am Hut. Darwin war in seiner Bestürzung über den Tod seiner Tochter Anne zum Atheisten geworden. Dies steht den Behauptungen des Autors diametral entgegen.

     

    Danach verliert der Beitrag jeden Faden, bezeichnet Marx als Jünger Spinozas (was einen eher auf LSD schließen läßt) - Karl Marx war bekanntlich ein Vertreter des starken Atheismus, in der Religion sah er nicht zuletzt "Opium fürs Volk".

     

    Dann outet sich der Autor als angeblicher Vertreter des Agnostizismus und kommt mit einer fifty/fifty-Wette auf oder gegen die Existenz Gottes - oh mein Gott! Monty Python würden hier rufen: spam, spam, spam & eggs, spam ...

     

    Gute Besserung & wirksame Fortbildung wünscht dem Autor

     

    Magnar Hirschberger

  • JP
    Joachim Petrick

    Ergänzte Fassung:

     

    Lieber Herr HÖGE,

     

    sind Sie nicht in Einem ungeahnt Richard Dawkins näher, als Sie uns weismachen wollen, nämlich in der Vernachlässigung der Tatsache, dass die Weltkirchen, die Kreationisten mehr die Austreibung von Glauben auf ihre Agenda gesetzt, denn die gemeindliche Versammlung und Anerkennung von Glauben als Archiv, als Treiber und Erbauer des kollektiven Gedächtnis unserer Einen Menscheit, evolutionär verwurzelt im Tier-, Pflanzenreich, Reich der universalen Elemente von Anbeginn!?

     

    Geht es Ihnen im Ringen um Hoheit über die prägende Art der Gedankenwelt der Menschen, Tiere, Pflanzen, Elemente als Archive der Menschheit um ihre künftigen Gedankenlieferanten, -lieferungen als kollektiver Gedächtnis Treiber?

    Wie wäre es, wenn Wissenschaften wie Theologie, der Glauben, Unglauben an sich, ohne Anspruch auf verwertbare Patente, nur anonym in voller Bescheidenheit auf Augenhöhe miteinander kommunizierend unter dem Gebot zu Worte kämen, nur über sich zu reden, das Kommentieren anderer aber zu unterlassen, wie Sie es hier voller gewürztem Spott und einladend fanatisierendem Hohn getan!?

    Womit ich bei letzterem Kommentar schon gegen mein eigenes Gebot verstoßen hätte!?

    tschüss

    JP

  • JP
    Joachim Petrick

    Lieber Herr HÖGE,

     

    sind Sie nicht in Einem ungeahnt Richard Dawkins näher, als Sie uns weismachen wollen, nämlich in der Vernachlässigung der Tatsache, dass die Weltkirchen, die Kreationisten mehr die Austreibung von Glauben auf ihre Agenda gesetzt, denn die gemeindliche Versammlung und Anerkennung von Glauben als Archiv, als Treiber und Erbauer des kollektiven Gedächtnis unserer Einen Menscheit, evolutionär verwurzelt im Tier-, Pflanzenreich, Reich der universalen Elemente von Anbeginn!?

    tschüss

    JP

  • S
    Sonntag

    Selten ein so dummes und schlecht geschriebene Gewäsch gelesen wie diesen Artikel von Herrn Höge.

     

    Etwas anzugreifen, was man offenbar nicht verstanden hat, und dann auch mit einem Fanatismus, der unmittelbar einleuchtend macht, woraus Kreuzzüge entstehen.

     

    Bewahre uns Gott vor solchen Gläubigen!

  • AB
    Alexander Boese

    Hey Höge, gib zu, Du wolltest doch eigentlich im Religionsforum von myspace posten. Das Eine könnt ihr Halbwertzeitchristen gar nicht verknusen, dass einer mit der gleichen Vehemenz, wie ihr die Existenz, unser einer die Nicht-existenz Gottes proklamiert.

    Euer Vorteil: Wer glaubt hat immer recht!

    Unser Vorteil: Wer recht hat muss nicht glauben!

    Fazit: Denken macht doof und Glauben macht schön!

  • AG
    Adi Golbach

    Ich habe Dawkins´ Gotteswahn gelesen und mich dabei gefragt, wie ein infizierter Religiöser beim lesen mit den keineswegs polemischen , sondern stets dezidiert sachlich fundierten , klare Position beziehenden und fordernden Gedankengängen umgeht. Hier haben wir also nun ein schönes Anschauungsexemplar: Man trage etwas Schaum vor dem Mund auf, dazu rot unterlaufene Augen, garniere noch etwas Geifer aus dem Mundwinkel dazu und lese den ganzen Text mal so locker quer. Wen interessieren schon Einzelheiten und Argumente?

    Handelt es sich bei dem Leser, wie im Fall Höge, um einen Journalisten, dann picke man sich in seiner schriftlichen Auseinandersetzung mit den Ausführungen des Autor Dawkins ein paar seiner Sätze heraus, die, natürlich losgelöst vom Zusammenhang, ins mitgebrachte Weltbild passen, dresche sodann verbal auf ihn ein(„Goebbels der Darwinisten“, „dümmeren Weltsicht“, „abscheulicher Tiefpunkt“, „arme Sau“, blödsinniges Gestammel) und mixe weiter ein Stakkato aus klugen Sprüchen und Zitaten von Bloch, Kant, Schleiermacher, Marx, Thatcher, Malthus, Darwin, Foucault, Spinoza, Goethe, Deleuze mit ein paar wissenschaftlichen und sozialhistorischen Einsprengseln und untermauere mit dieser Fülle an geballtem Geist die wissenschaftliche Fundiertheit seiner Verdiktes des Autors, das dann praktischer Weise nicht weiter begründet werden muss (diese Stakkatomethode ist übrigens sehr gut geeignet für Diplomanden und Doktoranden um die Prüfer zu beeindrucken und sie von seiner Fähigkeit zur wissenschaftlichen Arbeit zu überzeugen – es muss nicht unbedingt tiefschürfend sein, man muss nur zeigen, dass man die Namen schon mal irgendwann gehört hat). Zu guter Letzt lehne man sich dann in der Genugtuung zurück, es „dem jetzt aber mal richtig besorgt zu haben“ - und nebenbei natürlich seine Leser beeindruckt und gewonnen zu haben. Dass diese nach der Dusche unter Ihrem Füllhorn an Wissen gar keine logischen nachvollziehbaren Gedankengänge darin erkennen können, macht fast gar nichts.

    Mein lieber Höge, Sie haben sicherlich in Ihrem Wohzimmer eine beachtliche Bücherwand, und es muss ein schönes Gefühl sein, daran vorbeizuflanieren. Zum Schluss nun die gute Nachricht: Sie können in den Büchern auch lesen!

  • UR
    Uwe R.

    Im Gegensatz zu vielen anderen Kommentatoren finde ich Hr. Höges Meinung über Richard Dawkins nachvollziehbar. Wer den "Gotteswahn" tatsächlich gelesen hat, kann durchaus zu dem Eindruck kommen, Dawkins sei ein Propagandist des Atheismus. Denn Dawkins argumentiert ausgesprochen unsauber, flach, polemisch und demagogisch. Wenn er aller Religion die Beweisbarkeit der Wahrheit abspricht, dann sollte das eigentlich Agnostizismus sein. Ist es aber nicht. Stattdessen wird Atheismus regelrecht dogmatisch "gepredigt". Das widerspricht sich nicht nur, es langweilt und nervt auch. Es erweist allen Atheisten im übrigen einen Bärendienst, denn diese werden dadurch im Grunde lächerlich gemacht, was der Intention Hr. Dawkins eigentlich zuwiderlaufen müsste.

    Aber er ist eben gedanklich schwach. Er mag in atheistisch-religionskritischer Lektüre bewandert sein, aber seine Wiedergabe des Angelesenen ist unverdaut und dementsprechend schwer bekömmlich.

     

    Das "Mem", das kulturelle Erbe, das wohl den überwiegenden Teil dessen ausmacht, wonach und woraus Menschen heutzutage leben, im Gegensatz zum "egoistischen Gen", bedarf der sorgfältigsten Pflege. Ohne die kulturelle Überlieferung so wichtiger Werte und Eigenschaften wie Toleranz, Kooperationsfähigkeit, Respekt vor den Rechten anderer, insbesondere ihrer Grundrechte, Friedfertigkeit und Vernunft, Einfühlungsfähigkeit, Verantwortungsbereitschaft u.v.m. wäre es Dawkins gar nicht möglich, sich so bzw. überhaupt zu äußern.

    Seine in diesem Sinne verwahrloste und traditionsignorante und auch intolerante Schreibe ist ein schlimmes Zeichen für den intellektuellen Niedergang der akademischen Debatte (in den USA). Man kann nur hoffen, dass derartige Qualität dort nicht state of the art ist.

     

    Dies einmal offen feststellen zu dürfen, ist Teil der kulturell überaus wertvollen Freiheit, seine Meinung sagen zu dürfen.

     

    Einen Dummschwätzer darf man nach neuester Rechtsprechung Dummschwätzer nennen, wenn er selbst genügend Anlass dazu gibt. Nichts anderes hat Hr. Höge hier einmal getan. Warum auch nicht.

  • HK
    Hans-Jürgen Kobus

    Ich kann und möchte mich den Einsendern der Kommentare gegen Höges Machwerk nur ausdrücklich anschließen und hoffe sehr, dass einer davon auch auf der Leserbriefseite der Taz erscheint. So viele dämliche Verurteilungen wie in Höges Artikel, so wenig Substanz hatte noch selten ein Taz-Beitrag. Wo war da die Redaktion? Im Winterschlaf?

    Oder steuert ihr etwa eine Werbekampagne bei den Evangelikalen an?

    Übrigens, der Artikel über Andreas Maier klang ja auch so. Er war zwar nicht so fies wie Höge, aber Maiers Frömmeleien wurden sehr unkritisch wiedergegeben.

    Da kann man im Ganzen nur sagen:

    Hilf, lieber Christian Semler hilf! Bring mehr Geist in die Redaktion (kritischen natürlich)!

  • JH
    Jochen Haag

    Ich bin über den Artikel von Herrn Höge entsetzt.

    Provokation ist gut und willkommen, aber Dawkins als "Goebbels der Darwinisten" (nur der Höhepunkt mehrerer unakzeptabler Äußerungen) zu bezeichnen überschreitet doch jedwede Grenze. Enttäuschend, dass die taz, die ich bisher sehr geschätzt habe, solch einen Artikel druckt. Ich jedenfalls möchte so etwas nicht wieder lesen müssen und habe entsprechend heute mein taz-Abonnement beendet.

  • KA
    Klaus Ahrens

    Ich finde es sehr beschämend und absolut menschenunwürdig die Existenz Gottes zu leugnen. Das intelligente Menschen ,die für sich in Anspruch nehmen kausal und logisch zu denken einerseits der im Innern zutiefst widersprüchlichen Evolutionstheorie anhängen ,andererseits ihr Wissen oder genauer formuliert ihr Falschwissen von Gott vorwiegend aus Kirchenkreisen bzw. aus dem falschen Buchstabensinn der Bibel entnehmen ,zeigt wie arm und bescheiden der heutige Mensch im allgemeinen doch ist. Der Mensch weiß weder warum er lebt noch welchen Sinn sein Leben hat und noch trauriger ,er bemüht sich keineswegs darum dies in Erfahrung zu bringen.All diese Diskussionen ,deren grundlegendes Wissen lediglich auf Theorien oder auf falschem Pfaffenwissen beruhen sind genauso falsch und unnötig wie die jahrhundertelange ,absolut dumme Auseinandersetzung zwischen Kirche und Wissenschaft.

  • CT
    Claudio Tennie

    Ich selbst habe den Artikel in Printform gelesen, und habe diese Seite nun extra angesteuert, um einen Kommentar zu hinterlassen. Denn ich war vom Ton und Inhalt des Artikels entsetzt.

     

    Allerdings habe ich, hier angekommen, mit Freude die vielen bereits geleisteten Kommentare gelesen, und brauche mich daher nicht mehr selbst mit dem Inhalt des Artikels auseinandersetzen.

     

    Soll heissen: die taz druckte diesen sehr schlechten Artikel zwar ab, aber offenbar können ihn die taz-Leser noch richtig beurteilen. Trotzdem ist das keine Entschuldigung fuer die taz.

     

    Daher nun zu meinem eigentlichen Punkt: Höge karikiert Dawkins als eine Art Hasserfüllten Antiprediger. Dies wird vom Inhalt her den Tatsachen nicht gerecht (siehe andere Kommentare). Was die Form angeht, ist Dawkins sicher einzigartig, wenn nicht kritisierbar (aber Form allein ist auch dann nur ein Stil - auf den Inhalt kommt es eben an!). Auch in seinen anderen Buechern (z.B. Selfish Gene) hat Dawkins einen eher scharfen Ton. Und womöglich hat sich dieser Ton im Buch "Gotteswahn" noch verschärft. Aber angesichts des vielen Leids das die organisierte Kirche bis heute getan (siehe Deschner´s Gesamtwerk) und angesichts zu erwartender Morddrohungen von Fundamentalisten aller Coleur kann ich ihn gut verstehen - so etwas kann wuetend machen und da mag der Ton schon etwas anklagender ausfallen (ich zum Beispiel wünschte, all das ware herauseditiert worden. Nicht weil es nicht gerechtfertigt waere angesichts des ist-Zustands, sondern einfach weil Dawkins sich dadurch platten Abfertigungen ala Höge anheimgegeben hat. Diese Diskussionen lenken einfach zu sehr vom wirklichen Thema ab!). Einer seiner (Dawkins) Punkte ist ja zudem das man aufhören sollte, Religion mit Samthandschuehen anzufassen - und daher lässt Dawkins dies. Wer Schwerter in die Hand nehmen kann muss nicht mit Samthandschuehen angefasst werden. Auch daher geht Höges Artikel also komplett am Thema vorbei.

     

    Als ich das neue taz mag am Wochenende in Händen hielt, habe ich mich erst sehr gefreut das das Thema Kreationismus und Co. in Deutschland nun ernster genommen wird, und dann kam Höge. Ich war sehr enttäuscht von der taz.

  • MG
    Marco Grandmann

    Dass es keinen Gott geben kann ist fast jedem wissenschaftlich orientierten Menschen gelaeufig .Ich wage einmal die Aussage, dass die meisten Wissenschaftler die sich noch zu rituellen Religionen bekennen, dies aus anderen Gruenden denn der Ueberseugung tun. Dawkins -ja, trocken und meist bierernst- tut nichts weiter als eine radikale Antithese zur Religionsthese aufstellen, die akzeptiert oder nicht akzeptiert werden kann. Ganz im Sinne der Wortfuehrer aller Religionen haelt er dagegen mit der Berechtigung des Atheisten. Der Artikel stolpert mit beiden Fuessen in die Falle und schwelgt in Zitaten, schwergaengigen Ausfuehrungen und den gleichen bierernsten Argumenten-wenn es denn welche sind- wie Dawkins und seine Gegner. Schade um die Zeit, denn im Grunde ist es unwichtig , es ist noch keiner zureuckgekommen , um eine Platituede zu bemuehen. Halten wir es doch eher mit Leuten wie Pratchett die anhand witziger Geschichten den Religionswahn auf die Schippe nehmen. All das schliesst Spiritualismus nicht aus, der, unabhaengig von Etiketten und wortgewaltigen, finanziell und machtpolitisch orientierten Anspruechen ein menschlicher Grundbestandteil ist und ganz nach Darwin wohl auch ein (genetischer) Teil der Evolution. Schaedlich? Wenn nicht von institutionellen Religionen ausgebeutet, wohl eher im Gegenteil. Ich sehe bei Dawkins nichts das dagegen spricht , wohl aber eine sehr dogmatische Haltung im vorliegenden Artikel.

  • LN
    Lars Narten

    Die suche nach einem Wesen oder einem Objekt was sich in Zufälle oder glückliche Ereignisse aller Menschen einmischt ist so alt, wie die Affen die sich heute Menschen nennen.

    Das Gehirn ist mit sich beschäftigt und fragt sich von Sekunde zu Sekunde warum es mal Glücks- Hormone ausschüttet und auch mal diese so weit unterdrückt das es zu Depressionen und Tränen führt. Experimente können zu Manischen (langen Hoch-Gefühlen) führen, und bei Mangelerscheinungen im Sozialen-, Wirtschaftlichen- oder Libido-Bereich kann die Glückshormonproduktion nahezu gänzlich versiegen.

    Nach Gott habe ich nie gesucht. Ich habe 5 Sinne und werde damit mein Leben bestreiten.Durch Studien in psychartrischen Kliniken wurde bestätigt, das viele Menschen tief endtäuscht darüber sind, das sie zu wenig Sex, Geld oder Luxus haben.

    Die äußerlichen,optischen Attribute und die Gier nach Reichtum und Luxus liegt wie ein schwarzes Tuch über der Chance zum Glücklichsein.

    Durch den Schritt zur Bescheidenheit und der Bereitschaft herzliche Werte zu deuten und anzunehmen könnte viel bewirken.

     

    In diesem Sinne....bis bald :-)

     

    Lars Narten

  • PR
    P. Renner

    Ich kann mich meinen Vorgängern nur anschliessen. Einer der schlechtesten Artikel die ich in der Taz je gelesen habe.

    Dawkins Positionen werden vollkommen verzerrt wiedergegeben. In "The God Delusion", welches Höge offensichtlich nicht mal ansatzweise gelesen hat, macht er es gleich zu Beginn klar, dass es die personale Gottesvorstellung des Judentums, des Christentums und des Islam ist, welche er angreift, nicht der deistische bzw. pantheistische Gott Spinozas. Mit "Einsteins Gott", wie er ihn nennt, sympathisiert Dawkins sogar, auch wenn er selbst davor zurückscheuen würde hierfür überhaupt das Wort Gott zu benutzen.

    Schon Hume bemerkte, dass man aus einem "is" kein "ought" ableiten kann und beschrieb damit den Naturalistischen Fehlschluss. Darwin wusste dies und das weiss auch Dawkins, welcher sich sogar öfters dezidiert als sozialer "Antidarwinist" bezeichnet.

    Dementsprechend wird praktisch jedes Zitat total aus dem Kontext gerissen, wie gleich zu Beginn Dawkins "zentraler Glaubenssatz" (Individuen als Vehikel für das Überleben der Gene) welcher natürlich nicht als konstitutiv für soziale Normen zu verstehen ist, was Höge aber so darstellt. Damit reiht er sich ein in die Front fundamentalistischer Evolutionsverleugner, welche immer wieder gerne eine direkte Verbindung zwischen Darwin und Hitler sehen wollen (zum Beispiel im kürzlich erschienenen Propagandafilm "Expelled"). Das tut Höge zwar nicht direkt aber mit er Einleitenden betitelung Dawkins als dem "Goebbels der Atheisten" kommt er dem schon recht Nahe. Den Humanisten Dawkins als asoziales Scheusal abzustempeln scheint überhaupt Höges Haptanliegen zu sein, wie man an den vielen Beleidigungen sehen kann welche er ihm immer wieder entgegenschleudert. Der hetzerische und arrogante Ton des Artikels (soll das lustig sein?)welcher zugleich von so wenig Inhaltlicher Substanz getragen wird lässt vermuten, Höge sei wohl durch Dawkins Kritik tief in seinem evangelischen, aber nicht in die Kirche gehenden Ego gekränkt worden, wofür er sich um jeden Preis zu rächen versucht, auch um den seiner journalistischen Lauterkeit. Dies wiederum ist ein Phänomen was man im Bezug zu Dawkins oft beobachten kann, so wird immer wieder behauptet (wie auch in diesem Artikel) er prügele verbissen auf Gläubige ein. Dabei ist der Ton von Dawkins Kritik in "The God Delusion" wenn man sie mit der gängigen Vehemenz von z.B literarischer, politischer oder gar kulinarischer Kritik vergleicht, eher gemässigt und zurückhaltend, wenn man von einigen wenigen eher ironisch-augenzwinkernd gemeinten Seitenhieben absieht.

    Der Engländer würde wohl mit Shakespeare sagen: "Methinks thou dost protest too much."

     

    Bleibt noch zu sagen, dass ich mich J. Steunenberg darin anschliesse, dass ich den Artikel zu den Evangelikalen Fundies zu unkritisch hielt. Er beginnt zwar mit dem Hinweis darauf, dass ein Viertel der Amerikaner diesem Glauben anhängen und, dass ihre Zahl und ihr Einfluss auch in Europa wächst, aber gegen ENde hat man eher den Eindruch es handele sich nur um ein paar arme verkorkste Hinterwäldler... Oh, diese armen Relike aus einer vergangen Zeit gestrandet im 21. Jahrhundert, schenkt ihnen doch ein wenig Verständnis!

  • F
    Fabienne

    Das ist leider einer der schlechteste Artikel, die ich je gelesen habe! Warum wird so etwas abgedruckt?

  • H
    Holländer

    Warum macht ihr Religiösen so viel Mühe die Evolution anzugreifen? Erstens, können das die Wissenschaftler selbst viel besser; davon lebt Wissenschaft. Zweitens, auch ohne Evolution wäre eure willkürliche Schöpfungsgeschichte noch nicht wahr. Es gibt so viele Möglichkeiten. Ich wurde meine Karten dann auf dem Fliegenden Spaghettimonster setzen (ggf. nachzuschlagen auf Wikipedia).

  • J
    Juan

    Was für ein kleiner Hasspredieger war denn hier am Werke?

  • P
    Petra

    Kann Herr Höge vielleicht genauer beschreiben, wo, wann und mit welcher Waffe Dawkins auf einen oder mehrere Kreationisten eingeprügelt hat?

    Dem Artikel kann ich nur eine verbal geführte Auseinandersetzung entnehmen.

  • S
    Stefan

    Dieser Artikel kann wohl nur von einem Gläubigen kommen!

     

    So, Dawkins nervt?

    Da gibts mal einer der gegen die Übermacht der Religion antritt, die einem seit Kindesbeinen mit Mysthizismus zuhäuft und manipuliert, und schon nervt er.

    Welche Steigerung von nervt muss man dann bei der Religion anwenden?

     

    Dann der Exkurs in den Sozialdarwinismus. Der hat bei Dawkins und Darwin gar nichts verloren. Bei ihnen gings nur um die Biologie, aber mit Naturwissenschaften haben ohnehin viele ihre Probleme. Sei es sie zu verstehen oder mit ihr umzugehen.

     

    Ich bin froh das es Leute wie Dawkins gibt, man merkt nämlich, Religion ist immer und überall.

  • T
    Toni

    Vielleicht könnten Sie Dawkins besser verstehen, wenn Sie Ihre sozialwissenschaftliche Brille gegen eine naturwissenschaftliche austauschen würden.

     

    Dann würden sie ein deskriptives Modell der Natur (Evolutionstheorie) nicht mit einem konstituierenden Modell für gesellschaftliche Ordnung (Sozial-/Wirtschaftsdarwinismus) vermischen und den wissenschaftsphilosophischen Ansatz, dass eine Nichtexistenz nicht ausgeschlossen werden kann und deswegen Wahrscheinlichkeiten die einzig gültige Bewertung von naturwissenschaftlichen Konzepten darstellen, nicht so platt abwürdigen.

  • JH
    Jan Hochbruck

    Auf Dawkins wird auch stets eingeprügelt, am wenigsten qualifiziert nun von Helmut Höge. Er bleibt den Beweis schuldig, weshalb Rationalismus eigentlich "erbärmlich" ist, langweilt die Welt mit dem Gequassel Schleiermachers und panscht Marx, Darwin und die Mem-Theorie zu einer Tüte Hass, die im Schimpf des "armen Sacks" Dawkins mündet.

     

    Offensichtlich zieht Höge gute Unterhaltung einer rationalen Weltsicht und menschlichen Ethik vor. Nun, den Unterhaltungsaspekt der Religion stellt Dawkins nicht in Frage. Aber für alle seine Kritiker ist es offensichtlich leichter, ihn wegen Aussagen anzugreifen, die er nicht gemacht hat. Schade nur, dass sowas dann in der taz stehen muss.

  • PM
    Peter Maas

    Was mich an Dawkins stört, ist die Verbissenheit, mit der er auf Gläubige eindrischt, und so selbst Rationalität vermissen lässt. Höge zeigt allerdings mit seiner Wortwahl ("erbärmlich", "Sau" etc.), dass er auch nicht besser ist. Journalist-en/innen sind eine privilegierte Gruppe, weil sie ihre Ansichten über Massenmedien verbreiten dürfen und das sogar gegen Bezahlung. Dafür erwarte ich als Leser Professionalität. Gefühlsausbrüche interessieren mich beim Lesen einer Zeitung nicht. Zum Thema: kein Mensch kommt durchs Leben, ohne an etwas zu glauben. Ich glaube unter anderem, dass wir in _einer_ Welt leben, und dass die Menschen diese Welt mit ihrem Verstand erfassen können, wenn sie genug Zeit dazu haben. An der GOTT-Debatte stört mich am meisten, dass alle - auch die Atheisten - so tun, als wäre völlig klar, was dieses GOTT ist, dessen Existenz man postuliert oder bestreitet. Ich halte es für sinnlos, nach einem GOTT zu suchen, wenn man nicht irgendwann während der Suche eine Vorstellung davon bekommt, wie man ein GOTT von einem Nicht-GOTT unterscheidet, um also angesichts eines brennenden Dornbusches entscheiden zu können, ob man niederkniet oder zum Feuerlöscher greift. Solange es also keine gemeinsamen Kriterien gibt, auf deren Grundlage man sucht und diskutiert, hat für mich die GOTT-Debatte den gleichen Stellenwert wie das Wochenhoroskop.

  • JS
    Johan Steunenberg

    Hier habe ich mich heute morgen gefragt, was das soll. Phrasen dreschen gegen Dawkins und direkt danach ein Weichspülen des Christenfundamentalismus. Andersrum wäre mir lieber gewesen.