Dänisches Discountgeschoss: Billig wie der "Türgriff einer Nasa-Rakete"
Zwei dänische Tüftler wollen eine Billig-Rakete mit einer Puppe ins All schicken – später wollen sie selbst damit fliegen. Das Hitzeschild der 40.000 Euro-Rakete ist aus Kork, ein Fön kühlt die Ventile.

Ausguck in unendliche Weiten: Discount-Rakete Tycho Brahe. Bild: copenhagen suborbitals
KOPENHAGEN dpa/taz | Spannung vor einem höchst ungewöhnlichen Raketentest auf der idyllischen Ostseeinsel Bornholm: Zwei findige Dänen wollen am Donnerstag ihre selbst gebaute Billig-Rakete "Tycho Brahe" mit einer Astronautenpuppe in der Spitze Richtung Weltraum abschießen.
Genau genommen planen sie einen sogenannten "suborbitalen Flug" in etwa 30 Kilometer Höhe, was die dreifache Höhe ist, auf der Verkehrsjets für gewöhnlich fliegen, aber noch deutlich unterhalb der Umlaufbahn von Satelliten. Der Übergang zum Weltall ist fließend, offiziell wird die Grenze zum All bei 80 bis 100 Kilometern angesetzt.
Sie hoffen, dass ihr neun Meter langes Geschoss am Ende an Fallschirmen wohlbehalten in die Ostsee gleitet und wiederverwendet werden kann. In vier Jahren will Peter Madsen, einer der beiden Initiatoren, selbst in der Kapsel der dänischen "Discount-Rakete" Richtung All fliegen und die Aussicht genießen.
Die Rakete und Abschussrampe verließen am Dienstag, gezogen von einem Schlepper und geschoben von einem kleinen Privat-U-Boot, den Kopenhagener Hafen. Sie wurden für Mittwochnachmittag in Nexø auf Bornholm erwartet. Madsens Partner Kristian von Bengtson bezifferte die Kosten für den Raketenbau auf 300.000 Kronen (40.000 Euro). Er sagte in der Zeitung Jyllands-Posten weiter: "Das ist so viel, wie ein gutes Auto in Dänemark oder der Türgriff an einer NASA-Rakete kosten."
Im Gegensatz zu den professionellen US-Weltraumprojekten mit Milliarden-Budgets haben die Dänen auf simple Lösungen für komplexe Probleme gesetzt: Der "Hitzeschild" ihrer 1,6 Tonnen schweren Rakete besteht aus acht Lagen Kork, die Madsen und von Bengtson in einem Teppich-Laden erstanden haben.
Gegen die möglicher Vereisung von Ventilen während des Fluges ist ein Haushalts-Fön zum Einkaufspreis von 79 Kronen (gut zehn Euro) in der Rakete montiert. Wegen der Wetterverhältnisse war noch unsicher, ob der Abschuss in der Nähe von Nexø auf Bornholm am Donnerstag durchgeführt werden kann.
Leser*innenkommentare
knut
Gast
Mäßiger Artikel.
Super Projekt!!!
AlphaOmega
Gast
Die spinnen, die Dänen *grins*
Georg Weißhaupt
Gast
Sollte die Rakete ihren Zweck erfüllen, was ich uns wünsche, dann kann es zu tollen Erlebnissen führen !
Alfred
Gast
Kann denn jeder Idiot eine Rakete in den Orbit schießen? In Ihrem Artikel vermisse ich Kritik an diesem unnötigen, ökologisch unsinnigen und scheinbar nur dem Egoismus einzelner dienenden Vorhaben.
Lichtgestalt
Gast
Alter Däne!
Klingt wie ne Mischung aus "Raumpatrouille Orion" und einer "Weltidee" von Dittsche (Olli Dittrich)... :-D
foo
Gast
Ist schon wieder der 1. April ?
denninger
Gast
Oh Mann! Wer hat denn den Artikel verbrochen?
Der ist so schlecht geschrieben dass er eigentlich nur von B.K. stammen kann:
1. Die Rakete fliegt nicht "mit einer Puppe ins All" (taz), sie verlässt nicht einmal die Stratosphäre.
2. Ein "Fön kühlt die Ventile"(taz) "gegen die möglicher(sic!) Vereisung von Ventilen während des Fluges"(taz). Also was nun? Und die "Rakete"(SCNR) hat 230V Bordspannung, um den "Haushalts-Fön"(sic!) zu betreiben?
Da schrauben zwei -nun ja, sagen wir mal- exzentrische Bastler irgend so ein Teil zusammen und die taz hält das für die Geburtsstunde der VolxESA.
Qou vadis, taz?
PS Sollte der Artikel nicht von B.K. stammen so entschuldige ich mich für diese Mutmaßung.
Nils
Gast
Wenn sie es wirklich schaffen erinnert es mich doch sehr an den Mythos vom NASA-Kugelschreiber:
Die NASA setzte Millionen ein um einen im All funktionierenden Kugelschreiber zu entwickeln und die Russen benutzten einfach nen Bleistift