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Daddeln im Konjunkturtief

■ Uni Hannover: Letztes Jahr 500 Mark Miese pro Bundesbürger Jeder Bundesbürger verspielte letztes Jahr 500 Mark / Rückgang insgesamt: eine halbe Milliarde

Hannover. Jeder Bundesbürger hat im vergangenen Jahr im Schnitt rund 500 Mark verspielt. Die Lotterien und Spielhallen in Deutschland verzeichneten nach einer neuen Untersuchung der Uni Hannover einen Einsatz von insgesamt 41,5 Milliarden Mark. Der Großteil fließe jedoch an die Teilnehmer zurück. Verloren wurden 1995 gut 13 Milliarden Mark, also 160 Mark pro Bundesbürger, teilte der Fachbereich Volkswirtschaft mit.

Fast 75 Prozent der Bevölkerung stecken nach Schätzungen der Uni ihr Geld regelmäßig in Automaten, Spieltische oder Lotterien. Größter Gewinner sei noch immer der Staat, der die meisten Spiele anbiete. Die Länderfinanzminister „gewannen“ nach Angaben der Universität 7,5 Milliarden Mark. Das waren 2,5 Prozent aller Steuereinnahmen der Länder.

Dennoch mache sich auch beim Glücksspiel die Konjunkturschwäche bemerkbar, hieß es. So wurde 1994 noch fast eine halbe Milliarde Mark mehr in Deutschland verspielt. Während die Klassenlotterien um 17 Prozent zulegten, verlor der Branchenführer Lotto 4,6 Prozent. Die Spielbanken mußten 1995 einen Verlust von 1,6 Prozent hinnehmen. In den rund 7.000 Spielhallen in Deutschland plus weiteren 160.000 Automaten in Gaststätten stieg der Einsatz um ein Prozent. dpa

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