: DSU will im Dezember wieder kandidieren
Leipzig (dpa) — Die rechtskonservative Deutsche Soziale Union (DSU) wird trotz ihrer hohen Stimmenverluste bei den Landtagswahlen in den fünf neuen Bundesländern am 2. Dezember zur ersten gesamtdeutschen Bundestagswahl im gesamten Gebiet der ehemaligen DDR und in Berlin antreten. Dies beschloß der Bundesvorstand der Schwesterpartei der bayrischen CSU am Samstag in Leipzig, wo sich die DSU vor zehn Monaten gegründet hatte.
DSU-Chef Walther sagte, daß die DSU, die bei den Landtagswahlen am 14. Oktober an der Fünf-Prozent- Hürde deutlich gescheitert war, eine neue Strategie entwickeln werde, ohne sich der CDU anzunähern.
CSU-Generalsekretär Erwin Huber sicherte der Schwesterpartei weitere Unterstützung zu.
Dagegen sprach sich CDU-Präsidiumsmitglied Heiner Geißler gegen eine Wahlhilfe für die DSU aus, mit der sich die Union „ihr eigenes Grab schaufeln“ würde.
Er nannte es einen verheerenden Fehler, wenn zwei Parteien mit den gleichen Zielen „sich gegenseitig Wählerstimmen abjagen“. Die Union hätte keine Stimme zu verschenken, „auch nicht an die DSU“. Wenn die Partei trotzdem antrete, müsse der Wähler über ihr Schicksal entscheiden und nicht eine Vereinbarung zwischen den Parteien, die nach Manipulation rieche.
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