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Archiv-Artikel

DRUCK AUF WEISSRUSSISCHEN OPPOSITIONELLEN Sohn von inhaftiertem Politiker droht Heim

NEW YORK | Die weißrussische Regierung greift gegen die Opposition offenbar zu noch stärkeren Druckmitteln als bisher bekannt. Die Behörden prüften die Möglichkeit, den dreijährigen Sohn des inhaftierten Präsidentschaftskandidaten Andrei Sannikow in ein Kinderheim einzuweisen, so die New York Times. Der Junge lebt derzeit bei der Großmutter, weil auch die Frau des Politikers, Irina Chalip, im Gefängnis sitzt. Dem früheren Vize-Außenminister und der bekannten Journalistin wird die Organisation der Proteste nach der Präsidentenwahl zur Last gelegt.

„Selbst in meinen schlimmsten Albträumen hätte ich das nicht für möglich gehalten“, zitiert die Zeitung die Großmutter, Ljutsina Chalip. Seit der Verhaftung habe sie nicht mit ihrer Tochter und ihrem Schwiegersohn sprechen dürfen. Sie habe nur einen Brief ihrer Tochter erhalten, in dem diese darum gebeten habe, bis auf Weiteres auf Danil aufzupassen. Kurz nach der Verhaftung seien zwei Frauen vom Jugendamt in Danils Kindergarten gekommen. Diese hätten ihr in freundlichem Ton die Warnung mit dem Heim überbracht, so Ljutsina Chalip. (dapd)