DOKUMENTATION: Offener Brief
■ Bundesrepublikanische KünstlerInnen an Erich Honecker
Sehr geehrter Herr Honecker, die Festnahmen am vergangenen Sonntag in Berlin/DDR anläßlich der Kundgebung zum Gedenken an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht haben uns zutiefst erschüttert. Gerade die Friedens- und Menschenrechtsgruppen, gerade auch ein Liedermacher wie Stephan Krawczyk, setzen mit ihrer Arbeit eine Tradition im Sinne von Rosa Luxemburg fort.
„Freiheit ist immer nur Freiheit des Andersdenkenden“ – so zitierten sie am Sonntag Rosa Luxemburg und werden nun der „Zusammenrottung“ und der „Beeinträchtigung staatlicher Tätigkeiten“ beschuldigt.
Das ausgerechnet in der DDR das Erbe Rosa Luxemburgs so eingeschränkt wird, erfüllt uns mit Trauer. Wir fordern die sofortige Freilassung aller Mitglieder von Friedens- und Menschenrechtsgruppen und die Aufhebung des Haftbefehls sowie des Berufsverbotes gegen Stephan Krawczyk. Mit freundlichen Grüßen
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