DIE ZAHL : 16 Millionen
Die Pressemitteilung des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik ist diffus. Botnetze sollen Millionen E-Mail-Adressen und Passwörter gesammelt haben. Zu welchen Seiten diese Daten Zugang verschaffen, ist unklar. Nähere Auskünfte gibt es nicht, wegen staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen. Doch die gute Nachricht: Auf einer Serviceseite können die Bürger ihre E-Mails darauf prüfen lassen, ob sie betroffen sind.
Das Amt gibt sich als Bürgerberatungsstelle für IT-Sicherheit, ist auch Dienstleister für BürgerInnen und für die Behörden – wurde aber aus Geheimdiensten gegründet.
Das Amt wusste schon seit Dezember von dem Adressenklau, hat diese Nachricht jedoch erst zusammen mit der Testplattform veröffentlicht. Und es kommen immer mehr geklaute Daten dazu, denn die sammelnden Botnetze sind nicht gestoppt. Sie saugen weitere Mailadressen und Passwörter.
Nicht gerade verdienstvoll für die Servicestelle BSI. Zudem hat sie die Zugangsdaten nicht selbst gefunden, sondern das waren „Forschungseinrichtungen“.
Trotzdem hat Bundesinnenminister Thomas de Maizière mehr Geld und Personal für das BSI zugesagt. „Wir brauchen rechtliche Regeln, wir brauchen technischen Schutz, eine Mauer“, sagte er im RBB-Radiointerview.
SVENJA BEDNARCZYK