DIE WERBEPAUSE : Titten, Schrott und Provo
Schrottpresse und zusammengedrückte Brüste. Viel Fantasie ist gefragt, um eine Verbindung zu ziehen. Brüste beim Zerquetschen einer Bierdose! Oder soll der BH die Schrottpresse sein? Aber das würde bedeuten, dass die Bernd Witz GmbH nackte Brüste für Schrott hielte. Ist das Körperfeindlichkeit? Gar Feminismus wie bei Alice Schwarzer?
Die Werbeplakate von Schrotthändler Bernd Witz aus Villingen sehen ziemlich hipp aus. Sie präsentieren eine Großmutter, im Titel: „Ich steh auf Heavy Metall“. Weiter das Röntgenbild eines Gelenks mit Schrauben und die Frage „Metall abzugeben?“. Und dann die Hände am BH.
Aber davon abgesehen, dass die Plakate an Viva-Werbung erinnern und die knallbuntenSpots nichts mit einem Schrottplatz im Schwarzwald zu tun haben wollen, ist die Brüste-Werbung sexistisch. Der weibliche Körper wird zusammenhanglos für Werbung eingesetzt. Werbung müsse provokativ sein, um zu wirken, sagt Bernd Witz dem Südkurier und verweist auf die Werbekampagnen der Kleiderfirma Benetton. Die sorgte in den 80er und 90er Jahren mit Magersüchtigen oder HIV-Infizierten für Aufregung.
Benetton provozierte durch Kampagnen, die sich auf konkrete Missstände bezogen. Das Ziel war klar. Dem Humor auf den Plakaten von Herrn Witz fehlt ein solches Ziel. Deshalb bleibt es einfach nur flach. ANM