: DIE RAF IN KÜRZE
RAF, Abk. für Rote Armee Fraktion: linksextremistische Terrororganisation. Zu ihren Opfern zählten unter anderem Arbeitgeberpräsident Hanns-Martin Schleyer, die Bankiers Jürgen Ponto und Alfred Herrhausen sowie Treuhandchef Detlev Karsten Rohwedder. 1998 gab die RAF ihre Selbstauflösung bekannt. Am 2. April 1968 legten Gudrun Ensslin und Andreas Baader Brandbomben in Frankfurter Kaufhäusern – aus Protest gegen die angebliche Gleichgültigkeit, mit der die Westdeutschen den Krieg in Vietnam hinnahmen. Beide wurden festgenommen, Baader im Mai 1970 aus dem Gefängnis in Berlin-Tegel unter Beteiligung von Ulrike Meinhof mit Waffengewalt befreit. Nach einer Serie von Anschlägen wurden im Juni 1972 die Mitglieder der ersten Generation – Baader, Ensslin, Meinhof, Holger Meins und Jan-Carl Raspe – festgenommen. Meinhof erhängte sich am 9. Mai 1976 in ihrer Zelle in Stuttgart-Stammheim. Baader, Ensslin und Raspe wurden im April 1977 zu lebenslänglicher Haft verurteilt. Mit der Entführung Schleyers am 7. September 1977 begann die Phase, die als Deutscher Herbst in die Geschichte einging. Am 13. Oktober wurde die Lufthansa-Maschine „Landshut“ von arabischen Terroristen entführt, um inhaftierte RAF-Mitglieder freizupressen. Am 18. Oktober 1977 befreite die GSG-9 die Geiseln. Baader, Raspe und Ensslin begingen daraufhin in Stuttgart-Stammheim Selbstmord. Einen Tag später wurde Schleyer erschossen.