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Archiv-Artikel

DIE GESELLSCHAFTSKRITIK Freundschaftsanfrage

Was sagt uns das? Facebook sorgt sich um Menschen, die traurige Dinge posten

Hi Gerald, ein Freund denkt, dass du zurzeit eine schwierige Zeit durchmachst“, schreibt Facebook an seinen User. Das soziale Netzwerk macht sich Sorgen. Nicht etwa angesichts zweifelhafter Datenschutzbestimmungen. Sondern um das Leben der treuen Weggefährten.

Facebook bietet neuerdings einen Service an, der potenzielle Suizidkandidaten von ihrem Vorhaben abhalten soll. Und das geht so: Aufmerksame Freunde bemerken einen deprimierten Post, den sie an die Facebook-Community weiterleiten. Das kann ein Nutzer sein, der eine schwierige Phase durchmacht und darüber schreibt. Das muss nichts bedeuten, schon gar keinen Selbstmord, und warum diese „aufmerksamen Freunde“ nicht einfach den Betroffenen fragen, wie es ihm geht, statt bei Facebook zu petzen, ist schleierhaft. Aber Facebook reagiert und gibt gute Ratschläge: „talk to someone“ oder „get tips and support“. Vielleicht ist dem sozialen Netzwerk ja aufgefallen, dass es mit fehlender Sensibilität im Umgang mit den Nutzerdaten selbst Selbstmordgedanken verursacht hat. HANNA VOSS