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DGB will Arbeit in der DDR mit 110 Millionen Mark verstärken

Düsseldorf (dpa) - Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) will seine Arbeit in der DDR verstärken und in den nächsten drei Jahren zur Schulung von Betriebsräten sowie für andere Maßnahmen zur politischen Bildung rund 110 Millionen Mark ausgeben. DGB-Vorstandsmitglied Jochen Richert berichtete am Dienstag in Düsseldorf, wegen der anstehenden Wahlen zu den Betriebs- und Personalräten würden zunächst vor allem die Kandidaten für diese Ämter geschult. Der DGB werde im übrigen seine künftigen Mitglieder trotz eines noch bestehenden Verbots bei arbeitsrechtlichen Streitigkeiten vor Gericht vertreten.

Der DGB werde außerdem vom September an die Zahl seiner bisher rund 60 Büros in der DDR wesentlich erhöhen und weitere 65 hauptamtliche Mitarbeiter für die DDR abstellen, kündigte Richert an. Das hierzu nötige Personal werde zum Teil aus bereits pensionierten DGB-Mitarbeitern sowie aus DDR-Bürgern bestehen. DDR-Bürger müßten vor einer Anstellung zum Gewerkschaftssekretär des DGB - die Ausbildung wird eigens für sie um die Hälfte auf ein Jahr verkürzt - aber schriftlich versichern, nicht für den DDR -Staatssicherheitsdienst gearbeitet zu haben. Richert rechnet damit, daß von den rund 10 Millionen DDR -Gewerkschaftsmitgliedern etwa jeder dritte dem DGB beitreten wird.

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