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Archiv-Artikel

DGB: Riester ist frauenfeindlich

BERLIN ap ■ Der DGB hält es für verfassungswidrig, dass Frauen bisher bei der staatlich geförderten Riester-Rente für gleiche Beiträge geringere monatliche Auszahlungen bekommen. Die stellvertretende Vorsitzende Ursula Engelen-Kefer stellte gestern ein entsprechendes Gutachten der Hans-Böckler-Stiftung vor. Derzeit müssen Frauen im Vergleich zu Männern Abschläge bei den monatlichen Leistungen von 11,1 bis 14,6 Prozent hinnehmen. Dies wird damit begründet, dass Frauen eine vier Jahre längere Lebenserwartung haben, also ihre Rentenzahlungen länger beziehen. Diese pauschale Einteilung sei aber weder gerechtfertigt noch verfassungsgemäß, sagte die Autorin des Böckler-Gutachtens, Marita Körner. Die Lebenserwartung sei nicht biologisch durch das Geschlecht vorbestimmt, sondern durch die Lebensweise. Die bisher höhere Lebenserwartung von Frauen begründe sich zum Teil dadurch, dass sie weniger häufig erwerbstätig seien. Weitere Risikofaktoren – etwa Rauchen – würden ebenfalls nicht berücksichtigt.