Frauenquote : DFG-Präsident will mehr Frauen
Die Wissenschaft streitet über die Frauenquote. Diesmal ist sie nicht das Forschungsobjekt, sondern es geht vielmehr um die Frage, ob an den deutschen Forschungsinstituten eine verpflichtende Frauenquote eingeführt werden soll. Geklagt wird eigentlich schon lange darüber, dass die Männer in den Forschungseinrichtungen nach wie vor die Führungspositionen nur unter sich verteilen. So kommen an den Hochschulen auf 100 Professoren gerade mal 13 Professorinnen. Bei den besser dotierten C4-Professoren sind es sogar nur acht. Noch weitaus schlechter schneiden die Frauen an den außeruniversitären Institutionen ab: Dort beträgt der Frauenanteil bei den Führungspositionen lediglich 7,7 Prozent. Initiiert hat den Streit der Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), Professor Ernst Ludwig Winnacker. Er sprach sich für die Einführung einer verpflichtenden Frauenquote aus. Die Präsidenten der Max-Planck- und Fraunhofer-Gesellschaft lehnen sie dagegen strikt ab. Ihre Kollegen von der Helmholtz- und der Leibniz-Gemeinschaft halten wie Winnacker eine Quote für nahezu unumgänglich. Und die Präsidentin der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Margret Wintermantel, bezeichnete die Quote als ein mögliches Instrument. Am vehementesten pro verbindliche Frauenquoten tritt der Präsident der Leibniz-Gemeinschaft (WGL), Ernst Rietschel, ein. „Winnacker hat völlig Recht. Wir müssen radikal so lange Quoten verlangen, bis ein Ausgleich erreicht ist – bis hin zu 50:50. „Andere können das“, sagte der Chemiker.
DPA, WLF