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■ DER DRESDNER PARTEITAGDie CDU spielt den Blockflöten-Blues

Dresden (taz) — Neben Kohl, dem Großen und Einzigen, dem Kanzler und Vorsitzenden, saß auf dem Podium des Dresdner CDU-Parteitags gestern abgespannt und strapaziert die frischgekürte Stellvertreterin. Angela Merkel, Ostdeutsche, Bundesministerin, 37 Jahre jung und eben eine Frau. Dem Bild war das Bemühen anzusehen: Die CDU will es erzwingen. Sie will die gesamtdeutsche Partei werden, sie will jünger werden, sie will die Frauen anziehen. Dabei bleibt das Übergewicht des Westens, die Altersstruktur verändert sich nicht allein mit dem Geburtsjahr der Vizevorsitzenden, und die Frauen bleiben Beiwerk. Jedoch hat sich die CDU mit kräftigen Kontroversen auf ihrem Parteikongreß gestern in Dresden tatsächlich der Historie gestellt: der des SED-Regimes und damit, leider, leider auch der Vergangenheit des eigenen Blockflötenflügels. Was am Vortag auf dem großen Podium noch in Harmonie unterging, kam gestern zutage, vor allem in der Arbeitsgruppe mit dem schönen Titel „Sich der Vergangenheit stellen — Vertrauen gewinnen“: die Spannungen zwischen Reformern und den Altlasten aus der ungeliebten CDU- Schwester in der ehemaligen DDR. SEITEN 3 & 12

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