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Archiv-Artikel

DAS WETTER: DIE TRIEFNASE

Die Nase hatte plötzlich keine Lust mehr, im Gesicht mitzumachen. Sie hielt sich für feiner als der Rest des Pöbels. Die Augen fand sie zu glasig und sie hielt es für eine Zumutung, unter ihnen arbeiten zu müssen. Wenn sie schon im Gesicht tätig sein sollte, dann hätte die Nase standesgemäß über den Augen sitzen müssen, aber da saß schon die Stirn, das pickelige Luder, und wollte den Platz nicht räumen. Am schlimmsten fand die Nase es aber, dass sie ausgerechnet zwischen den albernen Wangen lag, die unentwegt blöde Witze über die Länge der Nase machten. Der Mund hielt sich für den Chef des Gesichtes und war sehr arrogant. Nur für das Kinn hegte die Nase eine heimliche Schwärmerei, doch das Kinn hatte sich bereits ein Doppel zugelegt und war nicht mehr zu haben. Die Nase begann, vor Traurigkeit zu triefen. Nur die weisen Ohren, die sich nicht dem Gesicht zugehörig fühlten, konnten die Nase ein bisschen trösten.