DAS ENTSCHEIDENDE DETAIL : Ja wo sind denn die Billionen?
REICHTUM Die Bundesbank hat nachgefragt: 10 Billionen Euro beträgt das Vermögen der Deutschen. Doch bei der Verteilung muss man schon genau hinschauen
Zehn Billionen Euro stark ist das Vermögen der Deutschen. Das ist das Fünffache der Staatsverschuldung. Da kannste nicht meckern, wie der Berliner sagt.
Die Zahlen hat die Bundesbank durch Umfragen in tausenden Haushalten ermittelt. Die Summe teilt sich auf in 5 Billionen für Grundstückswerte und Wohnungen sowie 4,7 Billionen flüssiges Vermögen (Bargeld, Staatsanleihen und ein bisschen Aktien). Nun ist es wie immer mit Statistik: Die Tücke liegt im Detail. Wer hat denn das Geld nun? Bei den Immobilien ist es genauer aufgeschlüsselt: Die reichsten 2,5 Prozent besitzen immerhin 25 Prozent. Und vor allem Selbstständige und Beamte haben Häuschen und Mietwohnungen. Beim Geldvermögen schweigt sich der Monatsbericht der Bundesbank hingegen aus.
Man kann sich aber abhelfen mit einer Schätzung. Es gibt nämlich alljährlich den Reichenbericht der Boston Consulting Group. Die sehen sich nur das bei Banken verwaltete Vermögen von Reichen an, in Deutschland sind das weit über 400.000 Haushalte, das berühmte Prozent, von dem Occupy immer spricht. Das obere Prozent hat – ohne Immobilien, versteht sich – durchschnittlich etwa 10 Millionen Dollar pro Haushalt, das macht 3,3 Billionen Euro Geldvermögen – von 4,7 Millionen in Deutschland insgesamt.
Für die restlichen 99 Prozent bleibt da wenig. Vor allem wenn man die 1,5 Billionen an Krediten mitrechnet, die deutsche Privatleute auch noch haben. REM