DAS ENTSCHEIDENDE DETAIL : Klassischer Auftritt
MODE Vernissage in Berlin. Thema: Die Jacke. Von Chanel. Aber wo ist der Fotograf? Wo die Crowd?
Sie ist ein Klassiker: Die kleine Chanel-Jacke aus Tweed. Seit Jahrzehnten modern, seit Jahrzehnten präsent. Der Modemacher Karl Lagerfeld widmet der Jacke eine ganze Fotoausstellung, die nach Tokio, New York, Taipeh, Hongkong, London, Moskau, Sydney und natürlich Paris, nun in Berlin zu sehen ist.
Im U3-Bahnhoftunnel am Potsdamer Platz zeigt der große Karl 113 Fotos, die er selbstverständlich selbst geschossen hat. Für das Styling war die ehemalige Vogue Paris-Chefredakteurin Carine Roitfeld verantwortlich. Auf den Bilder sind Freunde des Hauses Chanels zu sehen, die alle die gleiche Jacke tragen – von Schauspielerin Tilda Swinton über Rapper Kanye West bis hin zu Model Claudia Schiffer.
Bei der Pressevorführungen zur Ausstellung „The Little Black Jacket“ hingen die Bilder, die tatsächlich die Vielseitigkeit – ganz im Geiste von Coco Chanel – aufzeigen, an den Wänden. Doch einer fehlt: Karl Lagerfeld. Stattdessen herrscht im düsteren U-Bahn-Tunnel LEERE.
Dieses Nichts steht für den Minimalismus in der Mode. Karl Lagerfeld ist also wie immer konsequent. Es braucht keinen großen Auftritt für „The Little Black Jacket“. Der Klassiker spricht für sich. IPP