DAS DETAIL: Hit the road, @jack
RausTwitter hat kurzzeitig den Account gesperrt, der 2006 den ersten Tweet versendete. Den nämlich von Jack Dorsey – dem Chef und Gründer des Unternehmens
Hass, Rassismus, Hetze – damit haben soziale Netzwerke wie Twitter im Moment zu kämpfen. Die Reaktion: rigoros Accounts von Menschen sperren, die gegen die Regeln verstoßen. So in der vergangenen Woche geschehen bei etlichen prominenten US-Vertretern rechter Ideologien, zum Beispiel Protagonisten der sogenannten Alt-Rights (Alternativen Rechte).
Am Dienstagabend ist die Firma mit dem blauen Vogel im Logo allerdings über ihr Ziel hinausgeschossen und hat den eigenen Chef und Firmengründer, Jack Dorsey, ausgesperrt. Seine Mitteilungen sind kurzzeitig nicht abrufbar gewesen. Stattdessen prangte auf seinem Profil unter dem Nutzernamen @jack der Hinweis, der Account sei GESPERRT.
Einige Twitter-Nutzer posteten Screenshots davon. Sie spekulierten, ob es sich um ein Versehen oder um Absicht gehandelt habe. Ob Twitter bald einen neuen CEO bekomme. Nach etwa einer Viertelstunde war das Problem behoben. „just setting up my twttr … again (account suspension was an internal mistake)“, schrieb Dorsey anschließend. Also doch keine Absicht.
Mit dem Tweet nahm Dorsey Bezug auf den ersten Tweet, der jemals gesendet wurde. Damals, 2006, schrieb er unter dem Twitter-Handle @jack ebenfalls: „just setting up my twttr“.
Bei Twitter laufen noch mehr Dinge schief: Seit der Gründung vor zehn Jahren hat das Unternehmen noch nie Gewinn gemacht, die Nutzerzahl stagniert, und die Streichung von Stellen ist bereits angekündigt. Weshalb die Frage bleibt: Den Chef aussperren – ist das eigentlich eine so schlechte Idee? Judith Freese
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