DAS DETAIL: Der Prinz und die Erbse
VEGAN Ein bekannter deutscher Wursthersteller entdeckt jetzt die Hülsenfrucht für seine Produkte
Fleisch ist out – zumindest wenn man Christian Rauffus glauben möchte. Er ist Geschäftsführer und Inhaber des Wurstherstellers Rügenwalder Mühle. „Ernährungsphysiologisch ist die Wurst nicht so der Brüller“, sagt er über das Produkt, das ihn und sein Unternehmen groß gemacht hat. Außer dem Geschmack gebe es nichts Positives daran. Folgerichtig stellt Rügenwalder schon seit geraumer Zeit vegetarische Wurstalternativen her.
Nun ist Rauffus auf eine neue Zutat gestoßen: Er will die ERBSE groß machen. Daraus werde ein „streichfähiges Produkt“ in die Supermarktregale kommen, sagt Rauffus der FAZ. Landwirten rät er schon mal, mehr Erbsen anzubauen. Im Nordwesten Deutschlands gebe es wenig Erbsen oder Soja aus der Region, so der Wurstfabrikant.
Vielleicht ist damit auch bald ein anderes Problem behoben. Die Stiftung Warentest bewertete das vegetarische Schnitzel der Rügenwalder Mühle im September mit „mangelhaft“. Es wurde eine bedenkliche Menge Mineralöl darin gefunden.
Veganer kritisierten zudem die bislang im Sortiment befindliche vegetarische Wurst: Durch die Verwendung von Eiern würden elfmal so viele Tiere sterben wie für die aus Fleisch.
Aber jetzt ist ja vielleicht die Erbse das neue Schwein.
Judith Freese
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