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Archiv-Artikel

DANIEL BAX ÜBER DEN GEPLANTEN NEUBEGINN BEI DER ISLAMKONFERENZ Kelek wird nicht fehlen

Dass die Teilnehmer demokratisch legitimiert sind, muss wichtiger werden als bisher

Gut, dass die „Islamkonferenz“ fortgesetzt wird. Und gut, dass sie reformiert wird, denn in der bisherigen Form hat sie ausgedient: Zu willkürlich war der Kreis der Teilnehmer ausgewählt, zu starr waren die Fronten zwischen „Islamkritikerinnen“ und Islamverbänden zum Schluss. Zeit für einen Neustart.

Manche Teilnehmer hatten die Konferenz ohnehin nur als Forum genutzt, um sich selbst in Szene zu setzen. Vor allem die Publizistin Necla Kelek versuchte immer wieder, die Gespräche durch gezielt gestreute Gerüchte oder entsprechende Unterstellungen in ihr wohl gesinnten Zeitungen in ihrem Sinne zu beeinflussen oder gar zu torpedieren. Weil dies nicht gelang, hat sie die Konferenz nun beleidigt für „gescheitert“ erklärt.

Doch der Dialog muss weitergehen. Wie soll der Islamunterricht an deutschen Schulen aussehen, wer soll die Lehrer dafür ausbilden? Welche Rolle sollen die muslimischen Verbände künftig spielen? Und wie kann der radikale Islam noch besser eingedämmt und bekämpft werden? Zu drängend sind diese Fragen, um sie zu vertagen. Und richtig ist es, den Teilnehmerkreis der Islamkonferenz dafür neu zu mischen, um die unproduktive Frontenbildung zu überwinden.

Geht es nach Innenminister Thomas de Mazière, soll jetzt offenbar die Stunde der Fachleute schlagen, die konkrete Konzepte ausarbeiten. Doch unklar bleibt weiter, wer eigentlich für „die Muslime“ spricht. Klar ist, dass die muslimischen Intellektuellen und die „Islamkritikerinnen“, die noch von Wolfgang Schäuble eingeladen worden waren, vor allem für sich selbst sprachen. Aber auch die konservativen Islamverbände vertreten nur jenen Teil der Muslime, der sich in Moscheegemeinden organisiert hat.

Wichtiger als bisher sollte darum die demokratische Legitimation der Teilnehmer an der Islamkonferenz sein. Sonst besteht die Gefahr, dass die Beschlüsse dieses Gremiums bei einer Mehrheit der Deutschen, ob Muslime oder Christen, keinen Anklang finden.

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