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Archiv-Artikel

DAILY DOPE (621)

Der Schwarzmarkt für leistungssteigernde Mittel scheint zu funktionieren. Für Sportler, die sich selbst Beine machen wollen, ist es kein Problem, sich Mittel zu besorgen, die noch gar nicht auf dem Markt sind, die bei den Pharmakonzernen noch in der Erprobungsphase sind. Das kann gefährlich sein. Vor drei Wochen warnte die Welt-Anti-Doping-Agentur Wada vor der Einnahme eines Mittels, das unter dem Namen GW501516 entwickelt worden ist. Die klinischen Tests seien abgebrochen worden, weil die Nebenwirkungen viel zu heftig gewesen seien. Zu diesem Zeitpunkt wusste man bei der Wada bereits, dass das Mittel sehr beliebt unter den Athleten ist. Erste Gerüchte über dessen Einsatz waren bei den Olympischen Spielen 2008 aufgekommen. 2009 wurde die Substanz auf die Verbotsliste der Wada gesetzt. Unter dem Namen Endurobol wurde sie indes weiter von Pharmadealern im Netz feilgeboten. Ihre anabole Wirkung wurde in einschlägigen Sportlerforen ausgiebig diskutiert. Im Kölner Antidoping-Labor machte man sich daran, einen Test zu entwickeln, mit dem das Mittel nachgewiesen werden kann. Ende der vergangenen Woche wurde dem russischen Radprofi Waleri Kaikow vom Team RusVelo nun die Ehre zuteil, als Erster positiv auf GW501516 getesteter Sportler in die Annalen der Sportgeschichte einzugehen. Nun wurde aus Costa Rica gemeldet, dass im Dezember vier Fahrer der nicht einmal zweitklassigen Landesrundfahrt für Radsportler mit GW501516 im Körper erwischt worden seien. Fortsetzung folgt.