DAILY DOPE (448)

Es geht um den Schutz der Jungfrau Maria und um den Palio, ein Stofftuch mit dem Antlitz der heiligen Muttergottes. In einem Pferderennen auf ungesattelten Rössern, bei dem der Hauptplatz der italienischen Stadt Siena dreimal umrundet werden muss, kämpfen die Ortsteile alljährlich um diese Preise. Am vorvergangenen Montag ließ sich der Stadtteil Tartuca für den Sieg in diesem 90-Sekunden-Spektakel, das nach dem Stofftuch, das es als Preis zu gewinnen gibt, „Palio“ heißt, von 60.000 Zuschauern auf der Piazza di Campo feiern. Und jetzt ist von Betrug die Rede. Die Staatsanwaltschaft der toskanischen Stadt hat Ermittlungen in die Wege geleitet, weil acht Pferde, die an dem Rennen teilgenommen haben, angeblich gedopt worden seien. Die Laboranalysen, die einen positiven Dopingbefund ergaben, wurden beschlagnahmt, berichtete die toskanische Tageszeitung La Nazione. Der Bürgermeister von Siena, Maurizio Cenni, erklärte, er stehe den Staatsanwälten zur Verfügung, um den Verdacht zu klären. TAZ