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Archiv-Artikel

DAILY DOPE (441)

Die Antidopingagentur der USA (USADA) meint es ernst. Sie will wirklich herausbekommen, ob Lance Armstrong, der siebenmalige Gewinner der Tour de France, in seiner Karriere gedopt hat. Sie durchforstet alte Prozessakten und will Aussagen ehemaliger Teamkollegen von Armstrong einholen. Dafür soll sie Fahrern, die sich mit ihrer Aussage eventuell selbst belasten, Strafminderung oder gar Straffreiheit zugesagt haben. Das behauptet zumindest Armstrongs Anwalt Tim Herman. Er bezeichnete das angebliche Angebot als sweetheart deal, als Kuhhandel. Herman spricht gar von Bestechung.

Derweil mehren sich Stimmen, die der Lance Armstrong Foundation, besser bekannt unter dem Label Livestrong, das Ende voraussagen. Armstrong, der neben seinen Gegner auch den Krebs besiegt hat, gründete 1997 die Stiftung, die Krebsforschungsprojekte unterstützt und insgesamt 325 Millionen US-Dollar Spendengelder eingeworben hat. Der Stiftung wird zwar nichts vorgeworfen, „aber sie kann nicht erfolgreich sein, wenn der Mann, von dessen Geist sie getragen wird, in Schwierigkeiten ist“, meint Ken Berger, der als Chef von Charity Navigator 5.000 gemeinnützige Organisationen beobachtet. „Das wird sie umhauen“, glaubt er. Armstrong reagierte stinksauer und ließ mitteilen: „Niemand in der Stiftung wird sich von dieser Hexenjagd aus dem Konzept bringen lassen“. TAZ