: D ist nicht gleich D
BUCH Wolfgang Wippermann gegen Dämonisierung der DDR und Verharmlosung des „Dritten Reichs“
Die „neue Lust an der NS-Relativierung“ hat sich der Historiker Wolfgang Wippermann vorgeknöpft. In seiner kontrovers diskutierten Streitschrift „Dämonisierung durch Vergleich: DDR und Drittes Reich“ (Rotbuch 2009, 128 S., 9,90 Euro) wendet er sich gegen die Anwendung der Totalitarismusdoktrin – den Status einer Theorie möchte Wippermann ihr gar nicht erst zugestehen – auf die DDR. Denn deren Ergebnis sei nicht nur eine Dämonisierung der DDR, sondern auch eine Verharmlosung des „Dritten Reiches“. Wobei die beschönigende Relativierung der endgültigen Bewältigung der NS-Vergangenheit diene und die Dämonisierung des real existierenden Sozialismus auf deutschem Boden der Überwältigung der Gegenwart. DDR-„Errungenschaften“ will Wippermann damit nicht verteidigen. Aber sich gegen die Einebnung der Unterschiede beider deutscher Diktaturen wenden. MATT
■ Do, 24. 9., 19 Uhr, Buchladen in der Osterstraße, Osterstraße 171