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 ■ D I E A N D E R E N

Badische Neueste Nachrichten

Zum Jahrestag der blutig niedergeschlagenen Demokratiebewegung in China schreibt das Karlsruher Blatt:

In den Schaltstellen der Macht ist man sich nicht sicher, wirklich ganze Arbeit geleistet zu haben. Wie anders ist die spürbare Nervosität zu erklären, mit der die Machthaber, denen das Blut des Tiananmen noch an den Händen klebt, den künftigen Feier- und Gedenktagen entgegenblicken? Chinas Regierung stehen in den kommenden Wochen wohl noch so manche schlaflose Nächte ins Haus, auch wenn mit einer auch nur annähernd so mächtigen Bewegung wie im vergangenen Jahr nicht zu rechnen sein dürfte, weil die Angst unter den Studenten umgeht und die Führungspersönlichkeiten von der Bildfläche verschwunden sind. So bleibt vorerst nur der Tiananmen den Chinesen als das einzige sichtbare Zeichen der Hoffnung auf bessere Zeiten.

La Nouvelle Republique du Centre Ouest

Die unabhängige französische Zeitung (Tours) schreibt zum selben Thema:

Die Repression eines stalinistischen Polizeisystems ist in China noch allgegenwärtig. Es ist sogar verboten, sich zu erinnern. Aber wie soll man in diesen Tagen nicht an die Hunderttausende von jungen Leuten denken, die noch das Dröhnen der Panzer im Ohr haben und insgeheim die enthusiastischen Wochen des Frühlings 1989 noch einmal in ihrer Erinnerung aufleben lassen? Vor allen anderen Völkern des Ostens hatten sie geglaubt, sich von einem totalitären Regime befreien zu können. Sie alleine hatten das Unglück, damit zu scheitern. An was denken wohl ihrerseits hinter den roten Mauern ihrer neuen 'verbotenen Stadt‘ die Li Pengs und die anderen marxistischen Patriarchen, die diese Revolte mit ihrem Pyrrhus-Sieg niedergewalzt haben? Besessen von der Furcht vor einem neuen Aufstand, wollen sie einfach, daß sich auf diesem immensen Meer nichts regt. Eine Stabilität um jeden Preis, die durch Resignation und Furcht erreicht wird. Intellektuelle und Studenten haben jetzt Angst vor einer neuen blutigen Tragödie. Der Terror hat gesiegt.

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