: Cultural correctness
■ betr.: „Das Stahlgewitter-Syn drom“, taz-Wahrheit v. 15. 8. 95
Der notorische Hanf-Poet Mathias Bröckers macht es sich sehr einfach. Kurz wird die Ernst-Jünger-Karte gezückt, um aus Joschka Fischer einen Kriegsverehrer zu machen, der mit Botho Strauß von der ersten Essay-Reihe aus losmarschiert. Und dann hält man noch ein kleines Büchlein mit ach so neunmalklugen chinesischen Weisheiten hoch, um seine cultural correctness im eigenen Szenekreis zu zelebrieren – und fordert (natürlich auch rhetorisch), daß für die deutschen Waffenexporte im Austausch alle Exilanten an deutschen Grenzen wortlos durchgewinkt werden. Nein, das ist weder witzig noch originell, sondern bloß „sponti-mäßig“ halbschlau kolportiert. Ein bißchen mehr Niveau (und vor allem: Argumente!) sollten die Gegner der respektablen „Ober-Grünen“ schon aufweisen. [...] Herzlich, aber kopfschüttelnd Bertram Job
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