■ Couchpotato's Chips & Tips: Sonntag
Flucht aus Shanghai
Burt Lancaster, der am 2. November 70 Jahre alt wird, brachte es im Verlauf einer wechselhaften Karriere vom Vaudeville-Akrobaten zum Leinwand-Star mit eigener Produktionsfirma und etablierte sich in späteren Jahren als Charakterdarsteller. „Flucht aus Shanghai“ ist eher seiner Sturm-, Drang- und Draufgänger-Phase zuzurechnen.(Kabelkanal, 14.25 Uhr)
Hollywood Shuffle
Als Darsteller in Filmen wie „Straßen in Flammen“ und „American Flyers“ hatte sich Robert Townsend als Schauspieler etablieren können. In seinem ersten eigenen, auf abenteuerliche Weise finanzierten Film verarbeitete er seine Erfahrungen als schwarzer Mime in Hollywood, gipfelnd in einer Szene, in der klassisch ausgebildete afroamerikanische Schauspieler den Ghettoslang einstudieren, um ihre Karrierechancen zu verbessern. Townsends Koautor war Keenen Ivory Wayans, der 1988 mit „Gonna Git You Sucka“ seinerseits die Klischees der Blaxploitation-Filme verulkte.
(Vox, 19.10 Uhr)
Windhunde
Eine sehr verdienstvolle Unternehmung ist die Robert-Altman-Reihe im Kabelkanal. Bevor ihm mit „The Player“ ein überraschend erfolgreiches Comeback gelang, drehte Altman eine Reihe kleiner Filme, Kammerspiele zum Teil, mit wenig Geld realisiert. „Windhunde“ basiert auf einem Bühnenstück von David Rabe und hat, wie die Vorlage, nur einen Schauplatz: den Schlafsaal einer Gruppe von Rekruten, die im Jahre 1965 auf ihre Verschickung nach Vietnam warten. Bemerkenswert: Statt eine Einzelleistung hervorzuheben, ehrte die Jury des Filmfestivals von Venedig 1983 das gesamte Ensemble mit dem Preis für den besten Hauptdarsteller.
(Kabelkanal, 23.50 Uhr)
Harald Keller
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