■ Couchpotato's Chips & Tips: Sonntag
Ein Mann liebt gefährlich
So sind sie, die harten Burschen: Leichten Sinnes stampfen sie durch Indianergebiet und müssen sich prompt von wildfremden Frauen retten lassen. Aber wenn's ans Heiraten geht, geben sie Fersengeld ...(Nord3, 15.00 Uhr)
Das Wunder in der 8. Straße
Nette kleine Spielbergerei um Ufos, die den Bewohnern eines vom Abbruch bedrohten Mietshauses gegen Grundstücksspekulanten beistehen.(RTL, 15.10 Uhr)
Spud („Kanal 4 Nachtsplitter)
Eine künstlerische Liaison verbindet John Wentworth mit David Lynch, für den er als Regieassistent tätig war und dessen Filme „Industrial Symphony No.1 – The Dream of the Brokenhearted“ und „Twin Peaks: Fire Walk With Me“ er koproduzierte. 1987 drehte Wentworth den surrealistischen Kurzfilm „Spud“, der von Lynch, zumal von dessen Spielfilmdebüt „Eraserhead“, maßgeblich beeinflußt scheint. Die verstörende Wirkung von „Eraserhead“ – wie später auch bei „Blue Velvet“ – bestand einesteils in der ausgesprochen klaustrophobischen Atmosphäre einer sinistren Schwarzweißinszenierung. John Wentworth versucht sich gelungenermaßen an einem Gegenentwurf: Nicht die im Dunkel versinkende triste Hinterhofwelt, sondern gerade die unübersichtliche Weite einer schier endlosen Landschaft wird zum Ausdruck alltäglichen Horrors: Es gibt keine Deckung, keinen Unterstand, kaum einen Anhaltspunkt für das Auge. Ein Ehebruch bleibt in diesen Breiten nicht lange unentdeckt. Und doch kann gerade im Schutz des freien Blickfeldes ein Ufo unbemerkt landen, eine Tankstelle anfliegen und einen der Bediensteten klonen. Daß es sich dabei ausgerechnet um ebenjenen Ehebrecher handelt, ist nur eine der Finessen, die im weiteren Verlauf des Geschehens zu aberwitzigen Komplikationen führen ...(RTL, 0.00 Uhr)
Harald Keller
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