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■ Couchpotato's Chips & TipsSamstag / Sonntag

Gremlins 2 – Die Rückkehr der kleinen Monster

Ein Gizmo bleibt ein goldiger kleiner Racker, solange man ihn nicht mit Wasser benetzt. Geschieht dies aber, gebiert er ein höllisch hedonistisches Geziefer, das im ersten Teil der Saga ein amerikanisches Musterstädtchen zerlegte und nun in der Großstadt tätig wird, wo ein ultramoderner Hochhauskomplex vielerlei Möglichkeiten zum Herumtoben bietet. Nicht von ungefähr ähnelt dieses „Clamp-Center“ dem real existierenden „Trump-Tower“; und es gibt eine wahre Fülle derartiger Anspielungen, die Joe Dantes schmissige Horrorkomödie aus der Masse ähnlich angelegter Monstertreibjagden herausheben.(Pro7, 20 Uhr)

Tödliche Umarmung

Wie jeder anständige Regisseur, begann auch Jonathan Demme seine Karriere mit quietschfidelen B-Movies. Eines davon ist der an Hitchcock orientierte, jedoch ironisch getönte Thriller „Tödliche Umarmung“. Roy Scheider schlüpft in die Rolle eines Regierungsagenten, der nach einem Nervenzusammenbruch eben seine Kur beendet, als er sich prompt in neue Ungelegenheiten vertüddelt ... Wie immer ist Demmes Stammschauspieler Charles Napier mit von der Partie, und Christopher Walken absolviert einen Gastauftritt.(ZDF, 23.20 Uhr)

Reise zurück in der Zeit

Nur eine kurze Verschnaufpause bleibt Zach Galligan, nachdem er auf Pro7 die Gremlins bezwang – schon bekommt er es erneut mit einer Riege ausgesprochener Scheusale zu tun. Es sind die Veteranen der Schreckensbranche, Dracula, der Werwolf, die Mumie und Kollegen, die als Wachsfiguren aufgereiht auf Besucher warten. Aus deren Leibern beziehen sie dann frische Lebensenergie und nehmen frühere Unarten wieder auf ... Magnifiker Mumpitz, wohl wahr, aber mit einem gewissen Stilgefühl zelebriert – immerhin heuerte man Patrick Macnee zur Unterstützung an.(RTL2, 0.00 Uhr)

Zeit zu lieben und

Zeit zu sterben

Zu den leidenschaftlichsten Befürwortern dieses Melodrams zählte einst der junge Godard. „Wer Liselotte Pulver nicht gesehen und geliebt hat“, schmachtete er 1959 in die Cahiers du Cinema hinein, „wie sie die Ufer ich weiß nicht welchen Rheins oder welcher Donau entlangläuft, sich plötzlich bückt, um unter einem Zaun durchzuschlüpfen, dann sich wieder aufrichtet, hopp, aus den Hüften heraus, wer in dem Augenblick die dicke Mitchell von Douglas Sirk nicht gesehen hat, wie sie sich gleichzeitig bückt, dann, hopp, sich mit dem gleichen gelenkigen Haxenschwung aufrichtet, nun ja, der hat nichts gesehen, oder aber er weiß nicht, was schön ist.“(West3, 19.45 Uhr)

Avalanche – Geisel im Schnee

Wenn es nur die Lawine wäre, die die Berghütte des Helden übertürmt und ihn samt Nachwuchs zur Einkehr zwingt. Aber gänzlich unverfroren ist kurz vorher auch noch David Hasselhoff hereingeschneit, der gerade mal nicht die Rolle des Lebensretters spielt, sondern den Vorsatz gefaßt hat, am Rest der Besetzung sein Mütchen zu kühlen. Ob es gelingt, den Unhold rechtzeitig kaltzustellen?(Pro7, 20 Uhr)

Der letzte Outlaw

Richtig wütend wird Richard Gere, nachdem er infolge verfehlter Landwirtschaftspolitik Haus und Hof verliert. Gemeinsam mit Bruder Kevin Anderson setzt er sein früheres Eigentum in Brand und zieht gewehrbewaffnet von dannen, ein gefürchteter Bandit zu werden. Mit dieser zeitkritischen Räuberpistole lieferte Gary Sinise, den wir u.a. Aus „Forrest Gump“ kennen, 1988 sein Regiedebüt und erwies sich als ausgepichter Talentscout, denn von seinen Darstellern Brian Dennehy, Penelope Ann Miller, John Malkovich, Laura San Giacomo und Helen Hunt sollte man noch hören.(ARD, 2.45 Uhr)

Harald Keller

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