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Archiv-Artikel

Container im Blick

Forschung Bremen entwickelt mit der EU Software zur Bekämpfung von Terrorismus in Häfen

Gemeinsam mit Häfen aus zehn weiteren EU-Staaten will Bremens Hafenressort eine Software entwickeln, um die Sicherheit im Containerverkehr zu erhöhen. Das CASSANDRA genannte Forschungsprojekt soll bei der Bekämpfung von Kriminalität und Terrorismus helfen.

Hierzu sollen die Daten von Logistikunternehmen, Sicherheitsbehörden und Häfen zusammengeführt werden. Bremen beteiligt sich mit 333.000 Euro an dem 15 Millionen-Projekt, das größtenteils von der EU finanziert wird. Neben dem Ressort selbst ist auch das Bremer Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik beteiligt.

„Wir müssen sicherstellen, dass der Zoll risikoreiche Containerinhalte besser erkennen kann“, sagt Jens Schmidt, Sprecher von Wirtschaftssenator Martin Günthner (SPD). „Dazu wollen wir Kriterien entwickeln, nach denen ein Containerinhalt nach seiner Gefährlichkeit eingestuft werden kann“, so Schmidt.

Neben den Handelsrouten nach China und Afrika soll CASSANDRA vor allem den Handel mit den USA in den Blick nehmen. Bremerhaven ist der größte Exporthafen für die USA in Europa. Amerikanischen Vorschriften nach sollte ab 2014 jeder Container, der in den USA ankommt, schon im Starthafen gescannt worden sein. „Das ist viel zu aufwendig und teuer“, sagt Schmidt.

Die Sicherheitsbehörden in Bremerhaven haben nur einen Scanner und können deshalb lediglich stichprobenartige Kontrollen durchführen. „Viele Behälter sind mit ‚Verschiedenes‘ gekennzeichnet, sagt Schmidt. „Das kann ja alles sein.“ Die USA fürchteten sich zum Beispiel vor Chemikalien, mit denen Terroristen „Unfälle“ an US-Häfen verursachen könnten.

Das Ressort hofft deshalb darauf, dass CASSANDRA eine Alternative zu den strengen Sicherheitsanforderungen der USA bieten kann. Dabei bestehe eine konkrete Gefahr von Terrorakten in Bremerhaven selbst eigentlich nicht, sagt Schmidt. „Wenn die USA nicht so streng wären, würden wir das mit der Sicherheit bestimmt relaxter handhaben,“ sagte Schmidt.-

Laura Koch