Community-Medien im Corona-Lockdown: Mehr als Papier + Druckerschwärze
Die Berliner Straßenzeitungen und das queere Stadtmagazin Siegessäule sind in der Coronakrise auf Hilfe angewiesen.
„Niemand bei uns arbeitet ehrenamtlich“, sagte María Inés Plaza Lazo von Arts oft the Working Class kürzlich der taz. „Auch in der Coronakrise müssen wir selbst die Logiken der Selbstausbeutung durchbrechen, die wir im Heft zum Thema machen“, so die Verlegerin der mehrsprachigen Straßenzeitung.
30.000 Exemplare der Arts of the Working Class werden monatlich gedruckt. Der Preis von 2,50 Euro geht vollständig an die wohnungslosen Verkäufer*innen. Zusätzlich zur Zeitung können die Bedürftigen jetzt in der Krise Second-Hand-Artikel anbieten, die Plaza Lazos Team mit linken Slogans bedrucken ließ. „Every Billionaire is a Policy Failure“, steht da auf einer Tragetasche und „Oops, you are part of the problem” auf einem Vintagepullover.
Arts oft the Working Class, das queere Stadtmagazin Siegessäule, der Karuna Kompass oder die motz bringen oft vernachlässigte Themen in die Öffentlichkeit und setzen sich praktisch für marginalisierte Menschen ein.
Momentan brechen ihnen Käufer*innen und Verkaufsgelegenheiten aber ebenso weg wie Anzeigen. Deshalb rufen die Zeitschriften zu Unterstützung und Spenden auf.
Spenden für Community- und Straßenzeitungen
150.000 Euro sind das Spendenziel der Siegessäule. Hier besteht die Möglichkeit zu spenden und gegen Spende Werke der Künstler*innen Klara Lidén, Wolfgang Tillmans, Stefan Fähler und Karl Holmqvist zu ergattern. Spenden via Überweisung gehen an:
Special Media SDL GmbH
Verwendungszweck: Support Siegessäule
IBAN: DE22 1005 0000 0190 0947 29
Weitere Infos: siegessaeule.de
Die Verkäufer*innen der Arts of the Working Class kann mensch durch den Kauf der Zeitung und bedruckter Vintage-Artikel im öffentlichen Raum unterstützen. Die Straßenzeitung selbst freut sich über eine Spende via Überweisung an:
Reflektor Monde gUG
IBAN : DE 64 100 100 100 931 503 107
Weitere Infos: artsoftheworkingclass.org
Mit einer Spende an motz & Co e. V. wird nicht nur das Straßenmagazin unterstützt, sondern auch die Notübernachtung in der Weserstraße 36 in Neukölln.
motz & Co... e.V.
Verwendungszweck: Ein Bett im Warmen
IBAN: DE83 1009 0000 5710 0790 15
BIC: BEVODEBB
Weitere Infos: motz-berlin.de
400 obdachlose Menschen verkaufen den Karuna Kompass momentan unter erschwerten Bedingungen. Auch die Karuna Sozialgenossenschaft ruft zu Spenden auf.
Karuna Sozialgenossenschaft eG
IBAN: DE73 4306 0967 1196 0322 02
BIC: GENODEM1GLS
Weitere Infos: karuna-sozialgenossenschaft.de
Links lesen, Rechts bekämpfen
Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen
