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Comic-Barbaren

■ Das Fest der feisten Düfte: Werner sahnt ab!

Hartenholm heißt das ab nun sagenumwobene Dörfchen im Niedersächsischen, wo Werners Horex vom Red Porsche abgelascht wurde. Doch nicht nur dieser Triumph der schwäbischen Kolbentechnik stinkt zum Himmel. Nein, auch der erfolglose Porsche-Killer Brösel und hunderte angereiste Fans mußten eine freiwillige Katzendreckdusche über sich ergehen lassen. War dies jedoch noch spaßige Folge einer Bierwette, wurde es beim Versuch, die gemeine Notdurft zu verrichten, bitterernst. 600 Toilettenhäuschen faßten den Andrang der 200.000 Fäkalien-Lieferanten nicht. Und so düngte die Werner-Fangemeinde das Areal fünf Meilen um Hartenholm und drumherum. Auf das Feinste präparierte Vorgärten verwandelten sich dank vollberauschter Comic -Barbaren in blumenbestandene Pissoirs. Aus waldnahen Buschreihen leuchteten Entsorgungssuchenden hunderte blanker Hinterteile entgegen, die sich von flensdurchsetzter Bratwurst befreiten. Der ökologische Wert, der da hinten herunterbröselte, ist zweifelhaft. Genauso zweifelhaft wie die intellektuelle Substanz des bezechten Rennspektakels, das nur eins bewies: je überlegener man sich selbst gegenüber einer Comicfigur fühlen darf, umso leichter fällt es wohl, sich von schwerer Mark für leichtes Vergnügen zu trennen. Wieviel Brösels eigene Ver-marktungsgesellschaft an diesem Unternehmen verdient hat, weiß niemand, daß ein paar Mark als Benefiz an Greenpeace gehen, ist nur Gerücht, daß die Flensburger- und Holsten-Brauerei an diesen historischen Tag gern zurückdenken dagegen sicher.

Und ebenso sicher ist, der Hartholm-Exzess ist der legitime Schützenfest-Ersatz der zweiten Nachkriegsgeneration.Wie schreibt das wernergesponserte Satireblatt „Kowalski„so treffend: „Saufen bis zum Umfallen, gröhlend auf den Boden pinkeln und den Rest später rauskotzen - das gehört nunmal zu einem zünftigen Werner-Rennen.“

Sind das die Werner, vor denen uns unsere Eltern gewarnt hatten?

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