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"Chrome" wird zum BetriebssystemGoogles Pläne für den PC von morgen

Auf einer Konferenz in San Francisco hat der Online-Riese seine Vorstellung der Computerzukunft genannt. Künftig sollen alle Programme netzbasiert sein.

Das Logo von Chrome, der zukünftigen Basis des Cloud-Computing - wenn es nach Google geht. Bild: ap

Wenn es nach dem Internet-Konzern Google geht, dann gibt es bald keine PC-Anwendungen mehr, die nicht im Netz laufen. Diese Zukunftsvorstellung hat die Firma nun nochmals auf der Entwicklerkonferenz "I/O" in San Francisco dargelegt, bei der Programmierern die neueste Technik aus den Forschungslabors des Online-Riesen vorgestellt wurde. 3000 Experten aus 45 Ländern kamen dazu zusammen.

Google-Chef Eric Schmidt betonte, nachdem jahrelang für Großrechner und einzelne PCs entwickelt worden sei, müsse nun direkt für das Web programmiert werden. Im Gegensatz zu früheren Zeiten seien sowohl Technologie als auch die geschäftliche Infrastruktur bereit dafür.

Tatsächlich hat selbst Microsoft, lange Jahre vor allem für seine Betriebssysteme und Büroanwendungen bekannt, den Trend inzwischen erkannt und migriert einzelne Programme in die so genannte Cloud. Damit sind Server im Internet gemeint, die von Nutzern jederzeit erreicht werden können, ohne dass sie Software auf ihrem PC installieren müssten.

Google hat unterdessen ein großes Interesse daran, dass sich ein Großteil der Nutzungszeit am PC im Netz abspielt: Nur dort kann der Konzern seine Online-Werbung einblenden, die nach wie vor die größte Einnahmequelle der Firma ist.

Vor diesem Hintergrund erschließt sich auch, warum Google mit "Chrome" im Herbst letzten Jahres einen eigenen Browser veröffentlicht hat, der speziell auf die Bedürfnisse des Unternehmens abgestimmt ist: Er wird in der neuen Zeit der Internet-Anwendungen zum Betriebssystem, auf dem alle Programme laufen.

Durch die Internet-Basiertheit soll es für Anwender außerdem künftig möglich sein, leichter selbst Programme zu erstellen. Wie das praktisch aussehen könnte, zeigten die Google-Entwickler anhand eines neuen Dienstes namens "Web Elements", der seit dieser Woche freigeschaltet ist.

Er erlaubt es, Minianwendungen, so genannte Widgets, in wenigen Schritten zusammenzuklicken. So kann man seine Website etwa mit einem Forum aufmöbeln, jederzeit aktualisierte Nachrichten und Präsentationen einbinden oder eine Suchfunktion implementieren. Programmierkenntnisse sind dafür nicht notwendig.

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