: China: Zu Unrecht in Psychiatrie
BERLIN taz ■ Der chinesische Dissident Wang Wanxing hat 13 Jahre ohne medizinische Notwendigkeit in der Psychiatrie gesessen. Zu diesem Ergebnis kamen niederländischer Psychiater, die den mittlerweile im deutschen Asyl lebenden 56-Jährigen Anfang Januar unterersucht hatten. Das Ergebnis stellten gestern die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch und Global Initiave on Psychiatry vor. In ihrer Erklärung heißt es: „Es gab keinen medizinischen Grund, dass Wang in einer psychiatrischen Anstalt weggeschlossen wurde.“ Beide Organisationen werfen Chinas Regierung vor, seit Beginn der 80er-Jahre 3.000 Oppositionelle als geisteskrank erklärt und in psychiatrischen Anstalten weggeschlossen zu haben. Wang, der 1992 zum Jahrestag des Tiananmen-Massakers demonstrierte, ist der mutmaßlich Einzige, der je aus einer von Chinas Polizei geführten psychiatrischen Anstalt ins Ausland gelangte. HAN