Cheffrühstück-Event

Die Grünen kritisieren Werbung für Technologiepark

100.000 Euro erhält die Bremer Investitions-Gesellschaft (big) im kommenden Jahr für „Technologiepark-Marketing“. Dies beschloss die Deputation für Wirtschaft auf ihrer Sitzung am Donnerstag. Die gestern bewilligte Subvention ist nicht die erste dieser Art: Schon seit 2004 betreibt die big professionelle Imagepflege für das High-Tech-Gewerbegebiet am Hochschulring. Die Kosten bisher: 320.000 Euro – finanziert aus Steuermitteln.

Nach Angaben von Julia Lübken von der big werden mit den Mitteln das Online- und Printmarketing sowie PR-Veranstaltungen für den Technologiepark bezahlt. „Das Projekt ist auf Expansion angelegt. Um diese zu stützen und zu beschleunigen, sind diese Maßnahmen notwendig“, so Lübken.

Klaus Möhle, wirtschaftspolitischer Sprecher der Grünen-Bürgerschaftsfraktion, sieht in dem Projekt einen teuren Fall von Dauersubvention. „Irgendwann muss es sich selbst finanzieren“, so Möhle. Die subventionierten Maßnahmen – darunter laut Möhle „Events wie ein Cheffrühstück“ – seien Aufgabe der im Technologiepark ansässigen Firmen. In der Pflicht sieht Möhle vor allem die „Interessengemeinschaft Technologiepark“. In dieser haben sich neben der Universität auch Firmen wie Siemens und Zechbau zusammengeschlossen.

Für Werner Willms, Geschäftsführer der „Interessengemeinschaft Technologiepark Bremen“ ist dies nicht nachvollziehbar. „Die Wirtschaftsförderung ist Aufgabe des Landes,“ so Willms. Vielmehr sei es so, dass die Ausgaben für die Imagepflege des Technologieparks weiter erhöht werden müssten. Im Standort-Vergleich seien die Bremer Ausgaben „bescheiden“.

Willms‘ Sicht der Dinge hat einen Hintergrund: Die „Interessengemeinschaft Technologiepark“ fungiert als Auftragnehmer der big, Teile der Subventionen fließen für Marketing-Aktivitäten an seinen Verband. Christian Jakob