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Championsleague-HalbfinaleChelsea mauert Barca erfolgreich

Es geht also doch: Mit hartem Beton im Mittelfeld ließ Chelsea den Wundersturm Barcelonas auflaufen, hielt das Unentschieden - und war dabei selbst nicht ohne gute Chancen.

So nahe kam Barcas Stürmer Henry Chelseas Keeper Cech nur selten. Bild: dpa

BARCELONA dpa | Die Fußball-Profis des FC Barcelona haben nach ihrem 0:0 im Halbfinalhinspiel der Champions League gegen den FC Chelsea London heftige Kritik am deutschen Schiedsrichter Wolfgang Stark geübt. Sie legten dem Unparteiischen zur Last, seinem Landsmann Michael Ballack eine Gelb-Rot Karte erspart und die harte Spielweise Chelseas geduldet zu haben.

"Es schreit zum Himmel", beklagte sich Barça-Regisseur Xavi nach Presseberichten vom Mittwoch. "Man redet ständig vom Fair Play, aber dann lässt man Fouls durchgehen, die schlichtweg skandalös sind." Mittelfeldspieler Andrés Iniesta ergänzte: "Hört mir auf mit dem Schiedsrichter! Er hat Ballack die zweite Gelbe Karte nicht gezeigt, weil er es nicht wollte."

Meckern über den Schiri gehört zum Geschäft. Aber Barcelona konnte auch mit sich selbst nicht zufrieden sein. Denn gegen die defensive Einstellung der Engländer fanden sie einfach kein Mittel.

Drei Wochen nachdem der FC Bayern München nach allen Regeln der Fußball-Kunst im Champions-League-Viertelfinale demontiert wurde, war das 0:0 aus Sicht des FC Chelsea durchaus verdient.

Vor 93.000 Zuschauern im Stadion Camp Nou zeigte der letztjährige Finalist aus London am Dienstag, wie den Ballzauberern aus Barcelona beizukommen ist. Mit ganz viel Kampf, noch viel mehr körperlichem Einsatz - und ein wenig Glück.

Halbfinale, Hinspiel:

FC Barcelona - FC Chelsea

Ergebnis: 0:0

FC Barcelona: Valdés - Daniel Alves, Márquez (52. Puyol), Piqué, Abidal - Yaya Touré - Xavi, Iniesta - Messi, Eto'o (82. Bojan Krkic), Henry (87. Hleb)

FC Chelsea: Cech - Ivanovic, Terry, Alex, Bosingwa - Mikel, Ballack (90.+5 Anelka) - Essien, Lampard (71. Belletti), Malouda - Drogba

Schiedsrichter: Stark (Ergolding)

Zuschauer: 93.200

Gelbe Karten: Puyol, Yaya Touré / Alex, Ballack

In Barcelona machte Chelsea, das Team des niederländischen Trainerfuchses Guss Hiddink, die Räume für die Katalanen eng. Die Spanier kamen deshalb nicht in Schwung. Zwar blieb der Ball lange in ihren Reihen, doch beim Abschluss haperte es.

Chelsea hielt die Hausherren fast über die gesamte Spielzeit weit weg vom Strafraum und verhinderte so, dass die Spanier überhaupt torgefährlich werden konnten. Sieben Minuten vor der Pause hatten die Engländer nach einem groben Schnitzer von Rafael Marquez sogar die ganz große Möglichkeit zur Führung. Doch Barca-Torhüter Victor Valdes parierte glänzend gegen Didier Drogba.

Mit einem wuchtigen Kopfball von Ballack, der das Leder nach einem Lampard-Freistoß knapp über das Tor wuchtete, begann die zweite Hälfte. Barcelona musste kurz darauf Marquez auswechseln, der sich ohne gegnerische Einwirkung schwer am Knie verletzte.

In einem fort berannten die Hausherren das Chelsea-Tor. Doch Petr Czech hielt den Barca-Kasten sauber. Besonders gegen Eto'o, der in der 69. Minute nach einem Sololauf frei vor dem Tschechen auftauchte, parierte Czech glänzend.

Aufregung gab es dann in der 74. Minute als Thierry Henry und Eto'o im Chelsea-Strafraum klein-klein spielten. Der Franzose fiel am Elfmeterpunkt in einem Zweikampf mit dem Portugiesen José Bosingwa. Schiedsrichter Wolfgang Stark gab jedoch keinen Strafstoß, was das Barca-Management offensichtlich nachhaltig verärgerte.

Im zweiten Halbfinalspiel stehen sich heute Manchester United und der FC Arsenal gegenüber. "Wir kommen, wie überall in Europa, um ein Tor zu schießen oder gar das Spiel zu gewinnen", sagte Arsenal-Trainer Arsene Wenger vor dem englischen Gipfeltreffen an diesem Mittwoch (20.45 Uhr/Sat.1).

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