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■ Cash & CrashIm Zeichen des Dollar

Berlin (taz) – Auf Walt-Disney's Comic-Zeichner kommen harte Zeiten zu. Wie sollen sie künftig in ihren Donald-Duck- Geschichten Geldgier darstellen? Das in Entenaugen aufblitzende Dollar-Zeichen jedenfalls taugt nicht mehr, seit bei Erwähnung des US-Dollars alle Welt nur an weiche Mexiko-Pesos, einen wachsweichen Clinton und zerrinnende Werte denkt. Geld? Das ist vor allem die D-Mark, vielleicht der Yen, notfalls noch Schweizer Franken. Sonst nichts, und mit Sicherheit keine Dollar.

„D-Mark kaufen“, empfehlen derzeit weltweit Devisenspezialisten und lösen damit eine Kapitalmassenflucht in die deutsche Währung aus. Nicht einmal der Dienstag, häufig der Tag der Normalisierung nach Crashs aller Arten, brachte in dieser Woche Besserung für den weichen Währungsrest der Welt. Tief wie nie notierten gestern Briten- Pfund (2,3293 DM) und Lira (92 Pfennig für 1.000 Lire). Sogar der Franc fiel und fiel, auf den niedrigsten Stand seit November 1993: 3,4847 DM.

Die ohnehin schwache Peseta rutschte auf 87,50 für eine Mark; sie gilt mit dem kanadischen Dollar als heißeste Crash-Kandidatin, wenn der US-Dollar den nächsten Schwächeanfall erleidet. Und der kommt bestimmt, wenn die ganze Finanzwelt fest daran glaubt und weiter in die D- Mark flieht.

Dabei erhoffen sich die Spekulanten nicht so sehr hohe Profite von der Geldanlage in Mark und Pfennig, als vielmehr jene Sicherheit, die sie in den vergangenen zwei Jahren bei der Anlage in Entwicklungsländern so geringgeschätzt haben: Mit den berühmten Dollar-Zeichen in den Augen, haben die Herren des Geldes kollektiv das Risiko der „emerging markets“ allzulange übersehen. Das kostet, nicht zuletzt die Nachtruhe. „D-Mark kaufen und ruhig schlafen“, beschreibt das Handelsblatt die neue Sehnsucht gestreßter Spekulanten.

Walt Disney's Comic-Zeichner haben also tatsächlich ein Problem bei der Suche nach dem modernen Zeichen für Geldgier. Sollen sie etwa ein Ruhekissen nehmen? Donata Riedel

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