piwik no script img

Carolina Schwarz Mitarbeiterin der WocheKlaudia mit K

Kurz vor dem Finale musste sie die Show verlassen und damit ihren Traum von „Germany’s Next Topmodel“ aufgeben. Dabei war „Klaudia mit K“ die Art Kandidatin, die die Castingshow eigentlich sucht: eine Entertainerin. Den frauenfeindlichen Wettkampf der Sendung hatte sie schon während der Show kritisiert und stattdessen mit ihrem Humor gepunktet.

Da passt es gut, dass Klaudia mit K, deren Nachname natürlich nicht „mit K“, sondern Giez lautet, künftig eine Videoserie für den Burda-Verlag moderieren wird. In „Klaudia Saves The World“ soll die 22-Jährige um die Welt reisen, um mit einflussreichen Personen sprechen, die Lösungen für komplexe Probleme suchen. Welche Personen und Probleme gemeint sind, ist nicht bekannt. Klar ist nur, dass das Videoformat eine Kooperation zwischen Burda und Facebook ist.

Vergangene Woche verkündete das US-Unternehmen, dass esin Partner schaft mit Axel Springer, Burda und Gruner + Jahr exklusive Produktionen für Deutschland in den Bereichen Unterhaltung, Nachrichten und Sport für Facebook Watch auf den Markt bringen wolle. Facebook Watch ging vor zwei Jahren an den Start. Jede*r Facebook-Nutzer*in kann dort Videos hochladen und bei sogenannten Watch Partys teilnehmen, bei denen man sich live mit anderen Nutzer*innen und den Macher*innen des Videos austauschen kann. Mit eigenproduzierten Qualitätsinhalten möchte Facebook wohl den andauernden Fake-News-Vorwürfen etwas entgegensetzen.

Neben Klaudia Giez steht bald beispielsweise Philipp Köster, Chefredakteur von 11 Freunde, für Facebook Watch vor der Kamera. Zusammen mit G+J stellen sich in „Der Fußball, mein Leben & ich“ Fußballlegenden seinen Fragen. Ein weiteres Format kommt von der Bild, in dem täglich wechselnde Journalist*innen aktuelle Nachrichten bringen. Auch in anderen europäischen Ländern startet Facebook neue Formate, beispielsweise mit der französischen Tageszeitung Le Monde.

Für Nutzer*innen wird die Offensive vor allem eins bedeuten: mehr Videos in der Timeline. Und für YouTube, dass das bisher in Europa wenig erfolgreiche Facebook Watch doch noch Konkurrenz werden könnte. Dass ein neues Produkt sich mit Prominenten erfolgreicher vermarkten lässt, hat auch Facebook verstanden. Und was Bibi für YouTube ist, wird vielleicht bald Klaudia mit K für Facebook Watch.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen