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CHRONOLOGIE...bis zum Karriereknick

■ Die Ereignisse in Georgien bis zum Sturz Gamsachurdias

November 1990: Gamsachurdia wird als Vorsitzender der nach Unabhängigkeit strebenden Koalition „Runder Tisch Freies Georgien“ zum Parlamentspräsidenten gewählt. Januar 1991: Das georgische Parlament stimmt für die Bildung einer georgischen Nationalgarde. April: Der Oberste Sowjet in Tiflis beschließt, einseitig die Unabhängigkeit Georgiens von der Sowjetunion zu erklären. Mai: Gamsachurdia wird bei allgemeinen Wahlen mit 87 Prozent der abgegebenen Stimmen zum Präsidenten Georgiens gewählt. August: Regierungschef Tengis Sigua und mehrere Kabinettsmitglieder treten von ihren Ämtern zurück. September: Georgien unterbricht alle „offiziellen Beziehungen“ zur UdSSR. Die wichtigsten Ministerien werden der „persönlichen Aufsicht“ von Gamsachurdia unterstellt. Die Opposition fordert Gamsachurdias Rücktritt und errichtet Barrikaden im Zentrum von Tiflis. Oktober: Erneute Straßenschlachten in Tiflis mit zahlreichen Todesopfern. Das Parlament ratifiziert den am 24. September dekretierten Ausnahmezustand und verurteilt Aktionen der Opposition gegen Gamsachurdia als versuchten „Staatsstreich“. Dezember: Einige zehntausend Demonstranten verlangen Gamsachurdias sofortigen Rücktritt, da er die nötigen Reformen im Keim erstickt habe und sich wie ein Diktator aufführe. Georgien nimmt nur mit Beobachtern an der Konferenz der ehemaligen Sowjetrepubliken in Alma Ata teil und unterzeichnet nicht die Gründungsurkunde der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS). Teile der oppositionellen Nationalgarde greifen das Parlamentsgebäude an, in dem sich Gamsachurdia daraufhin verschanzt. Rußlands Präsident Boris Jelzin gibt den Abzug aller Truppen der ehemaligen Sowjetunion aus Georgien bekannt. 2. Januar 1992: Der Militärrat übernimmt nach eigenen Angaben die Macht in Georgien. Eine provisorische Regierung wird gebildet und Neuwahlen in Aussicht gestellt. 4. Januar: Vier Anhänger Gamsachurdias werden bei einer Demonstration zu seiner Unterstützung getötet und 34 verletzt. afp

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