CHINA, RUSSLAND UND DIE BRITEN VERDIENEN FETT AN MUGABES WAHNSINN : Perverseste Diktatur der Welt
Das Simbabwe von Robert Mugabe ist zweifellos eine der perversesten Diktaturen der Welt: Während das Gros der Bevölkerung arbeitslos ist und seine Ersparnisse durch die von der Regierung vorangetriebene Geldentwertung längst verloren hat, lebt eine kleine Clique in Saus und Braus. In den zahllosen Palästen, die der paranoide Mugabe (84) jede Nacht wechselt, steht größter Luxus allzeit bereit. Mugabes Frau Grace ist international berühmt für ihre weltweiten Shoppingtouren.
Dass jene, die auf Kosten der hungernden Bevölkerung ein süßes Leben führen, gestoppt werden, ist moralisch das einzig Richtige. Genau das sollten die Sanktionen erreichen, die am Freitag im UN-Sicherheitsrat so spektakulär gescheitert sind: 14 Granden des Regimes sollten die kleinen Fluchten aus der tristen Heimat und der Griff in die privaten Schatzkisten und Nummernkonten gestrichen werden. Mit einem Waffenembargo wollte man zudem verhindern, dass die letzten glücklichen Simbabwer sich mit Gewalt vor ihren Untertanen schützen können.
Doch China und Russland machten dem moralisierenden Westen mit ihrem Veto einen Strich durch die Rechnung. Kaum überraschend, ist Russlands Präsident Dmitri Medwedjew doch mit der Herrschaft der Oligarchen ebenso vertraut wie Chinas feiste Führungsriege. Auch haben beide Länder allen Grund, wegen der anhaltenden Menschenrechtsverletzungen zu Hause Angst vor ähnlichen Sanktionen zu haben. Doch der wahre Grund für das sino-russische Veto ist ein anderer, und er ist viel wichtiger.
Denn für beide geht es um Geld. China macht mit seinen Waffenexporten an Mugabe Millionen, und einer von Russlands reichsten Männern hat unlängst in Simbabwe vorbeigeschaut, um ähnliche Summen in Kraftwerke und Rohstoffabbau zu investieren. Die Gewinnaussichten zählen – übrigens auch für Großbritannien, wo man sich über Russland und China jetzt besonders laut aufregt. Mit niemandem macht Simbabwes Staat aber derzeit so viel Geld wie mit britischen Investoren und Konzernen. MARC ENGELHARDT