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■ CDU und PsychosekteFalsches Signal

Der Bundeskanzler und Berlins Regierender Bürgermeister schicken Grußworte, die Präsidentin des Abgeordnetenhauses erscheint sogar persönlich: Mit großem Wirbel wird am Wochenende eine Anti-Drogen-Ausstellung des CDU-Nachwuchses in Charlottenburg eröffnet. An maßgeblicher Stelle mit dabei ist ein führendes Mitglied des AQS, der Studentenorganisation der rechten Psychosekte VPM. Den liberalen Kräften innerhalb der CDU müssen die Haare zu Berge stehen. Seit Monaten versuchen sie der Unterwanderung durch VPM und AQS zu begegnen. Nun also adelt die Parteiprominenz eine mehr als dubiose Ausstellung. Über Drogenpolitik kann man trefflich streiten – die Frage ist nur, auf welche Partner man dabei zurückgreift. Die CDU scheint offenkundig wenig Wert auf jene ihrer Mitglieder zu legen, die mit großer Sorge die zunehmende Akzeptanz antidemokratischen Denkens geißeln. Auch wenn Sektenvertreter (noch) nicht an den Schaltstellen der Berliner Partei sitzen, haben sie auf ideologischem Terrain hinzugewonnen. Ihr staatsautoritäres Politikverständnis – insbesondere auf dem Feld der Drogenpolitik – findet sogar in weiten Teilen des gemäßigt-konservativen Lagers der Christdemokraten dankbare Zuhörer. Daran wird sich in Zukunft nichts ändern – so lautet zumindest die Botschaft, die aus der Fürsprache der CDU-Prominenz für die Anti-Drogen-Ausstellung herauszulesen ist. Severin Weiland

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