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Archiv-Artikel

Burn-out

In der kurzen Pause der Regionalliga widmet sich Dr. Repplinger heute einer Erkrankung, die mit den Strukturen im Profibetrieb zu tun hat.

Nun wird in allen Talkshows darüber gequatscht, und Promis, die es überstanden haben, erzählen, wie sie das gemacht haben. Erst schauten alle auf Hannovers Ersatztorhüter Markus Miller, dann auf den Trainer Ralf Rangnick, und wer am wenigsten darüber weiß, erzählt die tollsten Geschichten. Das öffentliche Diagnostizieren ist Teil dessen, was Rangnick krank macht. Legitimiert wird die öffentliche Sektion mit der Behauptung, man breche ein Tabu. Stimmt, man bricht das Tabu, nicht in die Intimsphäre von Menschen, die sich nicht wehren können, einzudringen.„Burn-out“ ist kein medizinischer Begriff, sondern die Beschreibung eines Zustands körperlicher, emotionaler und geistiger Erschöpfung aufgrund der beruflichen Situation. Meist durch Stress ausgelöst, der nicht bewältigt werden kann, weil ihn Strukturen erzeugen, auf die der Betroffene keinen Einfluss hat. In der akuten Phase sind die Patienten desillusioniert und apathisch, in Gefahr, psychosomatisch zu erkranken. Sie sind depressiv, aggressiv und denken an Suizid. Am besten, der Patient verlässt die Situation, die ihn krank macht. Am besten, Ralf Rangnick sieht weder das, was im Fernsehen über ihn gesagt, noch liest er, was geschrieben wird. Diesen Text eingeschlossen.