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Burgfrieden in Zonguldak

■ Tarifvertrag für streikende Bergleute in der Türkei

Ankara (taz/afp) — „Zonguldaks Kumpel wollen Özals Kopf“, schrieb die taz vor sechs Wochen über die seit Anfang November streikenden 48.000 Bergleute. Am Mittwoch abend gaben sie sich einstweilen mit der Unterzeichnung eines Tarifvertrages zufrieden. Dieser sieht eine Lohnerhöhung von durchschnittlich 300 Prozent brutto im ersten Jahr vor. Der durchschnittliche Tagesverdienst eines Arbeiters steigt somit von 17.000 türkischen Pfund (etwas über acht Mark) auf 50.000 Pfund (rund 24,50 Mark).

Wie der Gewerkschaftsvorsitzende Semsi Denizer erklärte, habe er bei den Verhandlungen mit Arbeitsministerin Imren Aykut Zugeständnisse machen müssen wegen der infolge des Golfkrieges schwierigen wirtschaftlichen Lage in der Türkei.

Durch den Ausstand in den Zechen von Zonguldak sollen Verluste in Höhe von 136 Milliarden Pfund (etwa 51 Millionen Mark) und eine Einbuße bei der Kohleförderung um 748.000 Tonnen entstanden sein. Am 4.Januar hatte das Militär einen geplanten „Marsch auf Ankara“ gestoppt, nachdem Verhandlungen zwischen Denizer und dem türkischen Ministerpräsidenten gescheitert waren.

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