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Bundeswehrarrest aufgehobenTotalverweigerer Walther ist frei

Nachdem er sich kurz vor Bundeswehr-Gelöbnis den Feldjägern gestellt hatte, saß er knapp eine Woche im Arrest - jetzt wurde der Totalverweigerer Silvio Walther freigelassen.

Durfte nach 6 Tagen Arrest nach Hause: Silvio Walther. Bild: martin kaul

Der Totalverweigerer Silvio Walther ist wieder frei. Am Donnerstag abend wurde der 21-Jährige, der wiederholt in Bad Reichenhall in Bundeswehrhaft saß, überraschend und frühzeitig aus dem Disziplinararrest entlassen. Walther war zuletzt der einzige bekannte aktive Totalverweigerer in der Bundeswehr. Er saß seit vergangenen Freitag im 5. Gebirgsfernmeldebataillon 210 seine vierte Disziplinarstrafe wegen wiederholter Gehorsamsverweigerung ab. Zuvor hatte Walther bereits drei Disziplinararreste im Umfang von insgesamt 31 Tagen in Einzelhaft der Bundeswehr verbracht.

Entgegen seiner vorherigen Entscheidung, Walther für weitere 21 Tage in Einzelarrest zu halten, ordnete das für den Totalverweigerer zuständige Truppendienstgericht-Süd mit Entscheid vom Donnerstag die sofortige Aufhebung des Disziplinararrests an - und entließ ihn damit bereits am sechsten Tag der neuerlichen Strafe aus der Zelle. Außerdem verfügte es, dass kein weiterer Arrest gegen Walther verhängt werden dürfe. Insgesamt hat Walther damit 37 Tage im Bundeswehrarrest verbracht.

Am Freitag um 11.30 Uhr wurde das Entlassungsverfahren aus der Bundeswehr eingeleitet. Bis zu Walthers formaler Entlassung wurde ein "unbefristetes Dienstverbot" verhängt. Faktisch aber ist Silvio Walther damit vorerst frei: Er konnte am Freitag die Kaserne verlassen und in seinen hessischen Heimatort zurückkehren. Dort sucht er jetzt einen Arbeitsplatz. Auf ihn wartet nun ein zivilrechtliches Verfahren wegen Gehorsamsverweigerung und eigenmächtiger Abwesenheit von der Truppe.

Die taz hatte am 19. Juli über den Totalverweigerer berichtet (s."Mehr zum Thema"). Silvio Walther war während seiner Zeit in Bundeswehrarrest nach eigener Aussage unter Androhung von Schusswaffengewalt zum Säubern eines Parkplatzes gezwungen worden und in Folge dessen vier Wochen lang auf der Flucht vor den Feldjägern gewesen. Unter Begleitung der taz hatte er sich am 17. Juli der Bundeswehr gestellt und war daraufhin sofort erneut arrestiert worden. taz-Leserinnen und -Leser hatten ihm in der letzten Woche zahlreiche Unterstützungsbriefe in den Arrest gesandt.

Mit der Entlassung Walthers ist der "Kampagne gegen Wehrpflicht, Zwangsdienste und Militär", die die Totalverweigerer in Deutschland betreut, derzeit kein weiterer aktiver Totalverweigerer innerhalb der Bundeswehr bekannt. Die Bundeswehr macht hierzu keine eigenen Angaben.

In diesem Jahr hatten neben Silvio Walther auch Matthias Schirmer und Tobias Przybilla jeglichen Gehorsam innerhalb und außerhalb der Bundeswehr verweigert: Matthias Schirmer wurde nach insgesamt 34 Arresttagen nach Hause geschickt. Tobias Przybilla verweigerte ebenfalls die Befehle der Bundeswehr. Aufgrund seines Antrages auf Anerkennung als "normaler" Kriegsdienstverweiger verzichtete die Bundeswehr nach sechs Tagen Disziplinararrest auf weitere Maßnahmen und schickte Przybilla nach Hause. Auf beide Verweigerer wartet nun ebenfalls ein Strafverfahren wegen Gehorsamsverweigerung.

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49 Kommentare

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  • M
    Mensch

    Wollne wir mal hören, was der good ole Albert dazu sagt. Lass hören Einstein!

    "Wenn einer mit Vergnügen zu einer Musik in Reih und Glied marschieren kann, dann verachte ich ihn schon; er hat sein großes Gehirn nur aus einem Irrtum bekommen, da für ihn das Rückenmark schon völlig genügen würde. Diesen Schandfleck der Zivilisation sollte man so schnell wie möglich zum Verschwinden bringen.

    Heldentum auf Kommando, sinnlose Gewalttat und die leidige Vaterländerei wie glühend hasse ich sie, wie gemein und verächtlich erscheint mir der Krieg; ich möchte mich lieber in Stücke schlagen lassen, als mich an einem so elenden Tun beteiligen !

    Töten im Krieg ist nach meiner Auffassung um nichts besser als gewöhnlicher Mord."

  • M
    Martin

    Seltsam, beim Zwang zum Zivil- oder Militärdienst werden die Totalverweigerer als Helden gefeiert.

     

    Beim Zwang zum Steuerzahlen kommt einem Totalverweigerer wie Zumwinkel dies nicht zugute.

  • S
    Stephan

    Ich finde die Totalverweigerung auch übertrieben. Sicher sind wir nicht Eigentum des Staates, aber es ist ja auch keiner gezwungen zum Bund zu gehen. Und wer sich nicht in der Lage sieht, in einem Altenheim oder ähnlchem seinen Zivildienst abzuleisten, kann immer noch ein FSJ in einem Sportverein oder einer anderen sozialen Einrichtung machen. Das dauert dann zwar 12 statt 9 Monate, aber für mich hats sich auf jeden Fall gelohnt.

  • S
    Shahla

    Gute Sache,

    niemand sollte zu Zwangsdiensten verdonnert werden, weder um sich auf Kriege vorzubereiten noch um sich als billige Arbeitskraft in sonstigen Einrichtungen ausbeuten zu lassen.

    Ich schließe mich Alex an: Man sollte eher begründen warum man zur BW gehen will, welche Motivation dahinter steckt und was man sich davon verspricht.

    Und schließlich bleibt mir noch zu sagen, wie widerlich ich es finde, wie die BW an Schulen für neue Rekruten wirbt: Die Schülerzeitung wird regelmäßig mit Werbevideos und Info-Blättern überschüttet und den Schulklassen werden Tagesausflüge in die Kasernen angeboten, die freudestrahlend angenommen werden, weil ja schließlich Unterricht ausfällt und letztendlich bleiben dann genau die bei der BW hängen, die nicht genügend Reflexionsvermögen besitzen. Sind wir in Amerika?

  • P
    Phil

    Alex schrieb:

    "Vielleicht gibt es Leute, die nicht aktzeptieren, wollen dass der Zivildienst länger ist als der Grundwehrdienst?"

    Das ist falsch, seit 4 Jahren beträgt der Wehr- und Zivildienst jeweils 9 Monate.

     

    Zum Verweigerer selbst: Jeder der sich heutzutage ausmustern lassen will schafft das auch, so das man die Totalverweigerung wesentlich billiger bekommen kann.

    Auch die Story wo er angeblich mit Waffengewalt gezwungen worden sein soll den Parkplatz zu säubern halte ich für nicht sehr glaubwürdig, zumindest was die Androhung der Waffengewalt angeht. Denn auch bei der BW läuft man im Alltag nicht standardmäßig mit nem geladenen Gewehr durch die Gegend, es sei denn man ist beim Übungsschießen oder macht Wachdienst. Abgesehen davon ist die Durchsetzung eines Befehls durch Androhung mit Waffengewalt illegal. Und mal im Ernst, glaubt hier jemand wirklich die Soldaten hätten wirklich auf Ihn geschossen?

    Eben.

  • R
    reed

    der zivildienst dauert nicht länger als der grundwehrdienst, es sind in beiden fällen 9 monate

  • O
    OffzAnwärter

    Ich könnte in die Tastatur beißen, wenn ich mir diese ganzen Hippie-Appelle hier durchlese - Ihr habt nicht die geringste Ahnung, wie es innerhalb der Bundeswehr zugeht und meint 250.000 Soldaten/innen als Hohlköpfe abstempeln zu können. Das zeugt nicht unbedingt von Weitsicht und Intelligenz, sondern eher von einer -zur Zeit ja augenscheinlich "angesagten"- Anti-Alles-Haltung.

    Und ich kann auch die Totalverweigerer absolut nicht verstehen - Die Alternative zum Zivi ist der T5, und den bekommt man bei der ärztlichen Untersuchung praktisch auf Nachfrage. Es gibt immer Mittel und Wege der unglaublich bösen und unmenschlichen Bundeswehr, wo nur Psychopathen und Nazis rumrennen, deren Lieblingsbeschäftigung es ist, alles um sich herum wegzubomben, zu entkommen!

    Schönen Tag noch - Ich muss jetzt noch ein bisschen Kreig spielen gehen!

  • M
    Micha301

    1. Eine Schusswaffe dient zum Töten von Lebewesen- ein Maschinengewehr speziell zum Töten von Menschen.

    2. Das Töten von Menschen ist, folgt man dem kategorischen Imperativ, immer, egal aus welchen Beweggründen, eine ethisch falsche Handlung.

    3. Daher kann die Ausbildung zum Töten mit Hilfe einer Waffe unter keinen Umständen (da eine solche Ausbildung ja o.g. moralisch falsche Handlung erst ermöglichen soll) ethisch gerechtfertigt werden.

    4. Folglich kann eine Grundwehrausbildung ethisch nicht gerechtfertigt werden. Damit inbegriffen ist natürlich auch jede Form von Ersatzdienst, da man sich in diesem Falle ebenfalls der Autorität einer Organisation unterstellen würde, deren Existenz in Gänze (da eine Armee vom Grundkonzept immer und ausschließlich auf das Töten von Menschen ausgelegt ist) ethisch nicht zu rechtfertigen ist.

  • V
    vic

    Disziplinararrest, was für ein Wort.

    Klingt wie: Auf die Knie Bursche.

    Gut dass das nun ein Ende hat. Und gut, dass man in Deutschland nicht mehr so einfach diszipliniert werden kann.

  • C
    Carsten

    Mittlerweile ist auch der Zivildienst auf neun Monate reduziert worden.

     

    Bevor man jetzt hier in die Diskussion verfällt, ob diese Totalverweigerung richtig ist, könnte man auch z.B. mal die Praxis beim Musterungsverfahren unter die Lupe nehmen.

  • F
    Frank

    Respekt für Sylvio. Es sollten mehr junge Männer diesen Mut aufbringen. Dieser Zwangsdienst gehört endgültig abgeschafft. Die Menschen sind kein Eigentum des Staates!!!!!

  • A
    Alex

    Nachricht für "Bernd das Brot":

    Du bist wirklich .... wie ein Konsumbrot. Ich hoffe du kennst den Spruch und verstehst was ich von deinem Komentar halte.

    Vielleicht gibt es Leute, die nicht aktzeptieren, wollen dass der Zivildienst länger ist als der Grundwehrdienst? Oder überhaupt nix von Kriegsspielerein und diesen Hohlköpfen dort halten?

    Eigentlich sollte jeder eine Begründung schreiben warum man zur Waffe greifen will und nicht warum man das nicht möchte! Wieso muss man begründen, dass man keine Menschen töten will?

    Der Wehrdienst gehört abgeschafft. Dort können sich dann die Freaks sammeln die es unbedingt wollen.

  • C
    Carsten

    Wenn ich mich dem Bund verweigere, indem ich Zivildienst leiste, ist das zumeist der saure Apfel. Geh ich aber zum Bund, um dort Befehle zu verweigern, bin ich entweder Egomane oder zu doof um die Kriegsdienstverweigerung zu begründen.

  • T
    Takumo

    Selber *tztz*:

     

    Ich find's gut, dass er es getan hat, weil er damit Widerstand gegen die Terrororganisation Bundeswehr geleistet hat. Jeder sollte sich ein Beispiel daran nehmen und genauso handeln: Es ist unglaublich, wie viele junge Männer sich jedes Jahr zu Mördern ausbilden lassen: Wenn Unrecht zu Recht wird, ist Widerstand Pflicht!

  • M
    manuel

    tststs unter Gewaltandrohung zum Parkplatzsäubern gezwungen, so doof wie das klingt könnte das fast stimmen.

    Aber nun gut, Strafe muss sein! Ich würde ihn als Strafe für sein "Ungehorsam" 9 Monate in einen Altenheim stecken ... sozusagen als Zivildienst ;-)

  • BD
    Bernd das Brot

    Die Hippies sollen sich nicht so anstellen.... wegen 9 Monaten Grundwehrdienst ist noch keiner gestorben. Und wenn der arme Typ kein Gewehr in die hand nehmen will, gibt's für den Kerl sogar ein Holzgewehr, damit er auch ja keine böse böse Zielscheibe abknallen muss.

    Und warum man keine Zivi machen will versteh ich dann ja auch nicht..da hilft man im Normalfall Leuten, die es nötig haben. Wer damit moralische Konflikte hat, sollte sich dann doch lieber direkt als Zielscheibe beim Bund zur Verfügung stellen.

  • M
    Mensch

    Wollne wir mal hören, was der good ole Albert dazu sagt. Lass hören Einstein!

    "Wenn einer mit Vergnügen zu einer Musik in Reih und Glied marschieren kann, dann verachte ich ihn schon; er hat sein großes Gehirn nur aus einem Irrtum bekommen, da für ihn das Rückenmark schon völlig genügen würde. Diesen Schandfleck der Zivilisation sollte man so schnell wie möglich zum Verschwinden bringen.

    Heldentum auf Kommando, sinnlose Gewalttat und die leidige Vaterländerei wie glühend hasse ich sie, wie gemein und verächtlich erscheint mir der Krieg; ich möchte mich lieber in Stücke schlagen lassen, als mich an einem so elenden Tun beteiligen !

    Töten im Krieg ist nach meiner Auffassung um nichts besser als gewöhnlicher Mord."

  • M
    Martin

    Seltsam, beim Zwang zum Zivil- oder Militärdienst werden die Totalverweigerer als Helden gefeiert.

     

    Beim Zwang zum Steuerzahlen kommt einem Totalverweigerer wie Zumwinkel dies nicht zugute.

  • S
    Stephan

    Ich finde die Totalverweigerung auch übertrieben. Sicher sind wir nicht Eigentum des Staates, aber es ist ja auch keiner gezwungen zum Bund zu gehen. Und wer sich nicht in der Lage sieht, in einem Altenheim oder ähnlchem seinen Zivildienst abzuleisten, kann immer noch ein FSJ in einem Sportverein oder einer anderen sozialen Einrichtung machen. Das dauert dann zwar 12 statt 9 Monate, aber für mich hats sich auf jeden Fall gelohnt.

  • S
    Shahla

    Gute Sache,

    niemand sollte zu Zwangsdiensten verdonnert werden, weder um sich auf Kriege vorzubereiten noch um sich als billige Arbeitskraft in sonstigen Einrichtungen ausbeuten zu lassen.

    Ich schließe mich Alex an: Man sollte eher begründen warum man zur BW gehen will, welche Motivation dahinter steckt und was man sich davon verspricht.

    Und schließlich bleibt mir noch zu sagen, wie widerlich ich es finde, wie die BW an Schulen für neue Rekruten wirbt: Die Schülerzeitung wird regelmäßig mit Werbevideos und Info-Blättern überschüttet und den Schulklassen werden Tagesausflüge in die Kasernen angeboten, die freudestrahlend angenommen werden, weil ja schließlich Unterricht ausfällt und letztendlich bleiben dann genau die bei der BW hängen, die nicht genügend Reflexionsvermögen besitzen. Sind wir in Amerika?

  • P
    Phil

    Alex schrieb:

    "Vielleicht gibt es Leute, die nicht aktzeptieren, wollen dass der Zivildienst länger ist als der Grundwehrdienst?"

    Das ist falsch, seit 4 Jahren beträgt der Wehr- und Zivildienst jeweils 9 Monate.

     

    Zum Verweigerer selbst: Jeder der sich heutzutage ausmustern lassen will schafft das auch, so das man die Totalverweigerung wesentlich billiger bekommen kann.

    Auch die Story wo er angeblich mit Waffengewalt gezwungen worden sein soll den Parkplatz zu säubern halte ich für nicht sehr glaubwürdig, zumindest was die Androhung der Waffengewalt angeht. Denn auch bei der BW läuft man im Alltag nicht standardmäßig mit nem geladenen Gewehr durch die Gegend, es sei denn man ist beim Übungsschießen oder macht Wachdienst. Abgesehen davon ist die Durchsetzung eines Befehls durch Androhung mit Waffengewalt illegal. Und mal im Ernst, glaubt hier jemand wirklich die Soldaten hätten wirklich auf Ihn geschossen?

    Eben.

  • R
    reed

    der zivildienst dauert nicht länger als der grundwehrdienst, es sind in beiden fällen 9 monate

  • O
    OffzAnwärter

    Ich könnte in die Tastatur beißen, wenn ich mir diese ganzen Hippie-Appelle hier durchlese - Ihr habt nicht die geringste Ahnung, wie es innerhalb der Bundeswehr zugeht und meint 250.000 Soldaten/innen als Hohlköpfe abstempeln zu können. Das zeugt nicht unbedingt von Weitsicht und Intelligenz, sondern eher von einer -zur Zeit ja augenscheinlich "angesagten"- Anti-Alles-Haltung.

    Und ich kann auch die Totalverweigerer absolut nicht verstehen - Die Alternative zum Zivi ist der T5, und den bekommt man bei der ärztlichen Untersuchung praktisch auf Nachfrage. Es gibt immer Mittel und Wege der unglaublich bösen und unmenschlichen Bundeswehr, wo nur Psychopathen und Nazis rumrennen, deren Lieblingsbeschäftigung es ist, alles um sich herum wegzubomben, zu entkommen!

    Schönen Tag noch - Ich muss jetzt noch ein bisschen Kreig spielen gehen!

  • M
    Micha301

    1. Eine Schusswaffe dient zum Töten von Lebewesen- ein Maschinengewehr speziell zum Töten von Menschen.

    2. Das Töten von Menschen ist, folgt man dem kategorischen Imperativ, immer, egal aus welchen Beweggründen, eine ethisch falsche Handlung.

    3. Daher kann die Ausbildung zum Töten mit Hilfe einer Waffe unter keinen Umständen (da eine solche Ausbildung ja o.g. moralisch falsche Handlung erst ermöglichen soll) ethisch gerechtfertigt werden.

    4. Folglich kann eine Grundwehrausbildung ethisch nicht gerechtfertigt werden. Damit inbegriffen ist natürlich auch jede Form von Ersatzdienst, da man sich in diesem Falle ebenfalls der Autorität einer Organisation unterstellen würde, deren Existenz in Gänze (da eine Armee vom Grundkonzept immer und ausschließlich auf das Töten von Menschen ausgelegt ist) ethisch nicht zu rechtfertigen ist.

  • V
    vic

    Disziplinararrest, was für ein Wort.

    Klingt wie: Auf die Knie Bursche.

    Gut dass das nun ein Ende hat. Und gut, dass man in Deutschland nicht mehr so einfach diszipliniert werden kann.

  • C
    Carsten

    Mittlerweile ist auch der Zivildienst auf neun Monate reduziert worden.

     

    Bevor man jetzt hier in die Diskussion verfällt, ob diese Totalverweigerung richtig ist, könnte man auch z.B. mal die Praxis beim Musterungsverfahren unter die Lupe nehmen.

  • F
    Frank

    Respekt für Sylvio. Es sollten mehr junge Männer diesen Mut aufbringen. Dieser Zwangsdienst gehört endgültig abgeschafft. Die Menschen sind kein Eigentum des Staates!!!!!

  • A
    Alex

    Nachricht für "Bernd das Brot":

    Du bist wirklich .... wie ein Konsumbrot. Ich hoffe du kennst den Spruch und verstehst was ich von deinem Komentar halte.

    Vielleicht gibt es Leute, die nicht aktzeptieren, wollen dass der Zivildienst länger ist als der Grundwehrdienst? Oder überhaupt nix von Kriegsspielerein und diesen Hohlköpfen dort halten?

    Eigentlich sollte jeder eine Begründung schreiben warum man zur Waffe greifen will und nicht warum man das nicht möchte! Wieso muss man begründen, dass man keine Menschen töten will?

    Der Wehrdienst gehört abgeschafft. Dort können sich dann die Freaks sammeln die es unbedingt wollen.

  • C
    Carsten

    Wenn ich mich dem Bund verweigere, indem ich Zivildienst leiste, ist das zumeist der saure Apfel. Geh ich aber zum Bund, um dort Befehle zu verweigern, bin ich entweder Egomane oder zu doof um die Kriegsdienstverweigerung zu begründen.

  • T
    Takumo

    Selber *tztz*:

     

    Ich find's gut, dass er es getan hat, weil er damit Widerstand gegen die Terrororganisation Bundeswehr geleistet hat. Jeder sollte sich ein Beispiel daran nehmen und genauso handeln: Es ist unglaublich, wie viele junge Männer sich jedes Jahr zu Mördern ausbilden lassen: Wenn Unrecht zu Recht wird, ist Widerstand Pflicht!

  • M
    manuel

    tststs unter Gewaltandrohung zum Parkplatzsäubern gezwungen, so doof wie das klingt könnte das fast stimmen.

    Aber nun gut, Strafe muss sein! Ich würde ihn als Strafe für sein "Ungehorsam" 9 Monate in einen Altenheim stecken ... sozusagen als Zivildienst ;-)

  • BD
    Bernd das Brot

    Die Hippies sollen sich nicht so anstellen.... wegen 9 Monaten Grundwehrdienst ist noch keiner gestorben. Und wenn der arme Typ kein Gewehr in die hand nehmen will, gibt's für den Kerl sogar ein Holzgewehr, damit er auch ja keine böse böse Zielscheibe abknallen muss.

    Und warum man keine Zivi machen will versteh ich dann ja auch nicht..da hilft man im Normalfall Leuten, die es nötig haben. Wer damit moralische Konflikte hat, sollte sich dann doch lieber direkt als Zielscheibe beim Bund zur Verfügung stellen.

  • B
    Bernd

    Diese verfluchte Bundeswehr kann ihren Wehrdienst nur aufgrund des altbackenen Wehrstrafrechts begründen, würden Richter und die Verfassungsrichter dem Wehrstrafrecht den Garausmachen, kann die Bundeswehr einpacken, das ganze Millitärecht gehört grundlegend reformiert, die Bundeswehr sollte ne Freiwilligen Armee werden! Ich finde es bschämend das im Jahr 2010 noch MEnschen wie zu Hitler Zeiten als Fahnenflüchtige betrachtet werden, was lernt man denn beim Bund? Das Saufen und das Randalieren an Bahnhöfen. :(

  • M
    Mensch

    Wollne wir mal hören, was der good ole Albert dazu sagt. Lass hören Einstein!

    "Wenn einer mit Vergnügen zu einer Musik in Reih und Glied marschieren kann, dann verachte ich ihn schon; er hat sein großes Gehirn nur aus einem Irrtum bekommen, da für ihn das Rückenmark schon völlig genügen würde. Diesen Schandfleck der Zivilisation sollte man so schnell wie möglich zum Verschwinden bringen.

    Heldentum auf Kommando, sinnlose Gewalttat und die leidige Vaterländerei wie glühend hasse ich sie, wie gemein und verächtlich erscheint mir der Krieg; ich möchte mich lieber in Stücke schlagen lassen, als mich an einem so elenden Tun beteiligen !

    Töten im Krieg ist nach meiner Auffassung um nichts besser als gewöhnlicher Mord."

  • M
    Martin

    Seltsam, beim Zwang zum Zivil- oder Militärdienst werden die Totalverweigerer als Helden gefeiert.

     

    Beim Zwang zum Steuerzahlen kommt einem Totalverweigerer wie Zumwinkel dies nicht zugute.

  • S
    Stephan

    Ich finde die Totalverweigerung auch übertrieben. Sicher sind wir nicht Eigentum des Staates, aber es ist ja auch keiner gezwungen zum Bund zu gehen. Und wer sich nicht in der Lage sieht, in einem Altenheim oder ähnlchem seinen Zivildienst abzuleisten, kann immer noch ein FSJ in einem Sportverein oder einer anderen sozialen Einrichtung machen. Das dauert dann zwar 12 statt 9 Monate, aber für mich hats sich auf jeden Fall gelohnt.

  • S
    Shahla

    Gute Sache,

    niemand sollte zu Zwangsdiensten verdonnert werden, weder um sich auf Kriege vorzubereiten noch um sich als billige Arbeitskraft in sonstigen Einrichtungen ausbeuten zu lassen.

    Ich schließe mich Alex an: Man sollte eher begründen warum man zur BW gehen will, welche Motivation dahinter steckt und was man sich davon verspricht.

    Und schließlich bleibt mir noch zu sagen, wie widerlich ich es finde, wie die BW an Schulen für neue Rekruten wirbt: Die Schülerzeitung wird regelmäßig mit Werbevideos und Info-Blättern überschüttet und den Schulklassen werden Tagesausflüge in die Kasernen angeboten, die freudestrahlend angenommen werden, weil ja schließlich Unterricht ausfällt und letztendlich bleiben dann genau die bei der BW hängen, die nicht genügend Reflexionsvermögen besitzen. Sind wir in Amerika?

  • P
    Phil

    Alex schrieb:

    "Vielleicht gibt es Leute, die nicht aktzeptieren, wollen dass der Zivildienst länger ist als der Grundwehrdienst?"

    Das ist falsch, seit 4 Jahren beträgt der Wehr- und Zivildienst jeweils 9 Monate.

     

    Zum Verweigerer selbst: Jeder der sich heutzutage ausmustern lassen will schafft das auch, so das man die Totalverweigerung wesentlich billiger bekommen kann.

    Auch die Story wo er angeblich mit Waffengewalt gezwungen worden sein soll den Parkplatz zu säubern halte ich für nicht sehr glaubwürdig, zumindest was die Androhung der Waffengewalt angeht. Denn auch bei der BW läuft man im Alltag nicht standardmäßig mit nem geladenen Gewehr durch die Gegend, es sei denn man ist beim Übungsschießen oder macht Wachdienst. Abgesehen davon ist die Durchsetzung eines Befehls durch Androhung mit Waffengewalt illegal. Und mal im Ernst, glaubt hier jemand wirklich die Soldaten hätten wirklich auf Ihn geschossen?

    Eben.

  • R
    reed

    der zivildienst dauert nicht länger als der grundwehrdienst, es sind in beiden fällen 9 monate

  • O
    OffzAnwärter

    Ich könnte in die Tastatur beißen, wenn ich mir diese ganzen Hippie-Appelle hier durchlese - Ihr habt nicht die geringste Ahnung, wie es innerhalb der Bundeswehr zugeht und meint 250.000 Soldaten/innen als Hohlköpfe abstempeln zu können. Das zeugt nicht unbedingt von Weitsicht und Intelligenz, sondern eher von einer -zur Zeit ja augenscheinlich "angesagten"- Anti-Alles-Haltung.

    Und ich kann auch die Totalverweigerer absolut nicht verstehen - Die Alternative zum Zivi ist der T5, und den bekommt man bei der ärztlichen Untersuchung praktisch auf Nachfrage. Es gibt immer Mittel und Wege der unglaublich bösen und unmenschlichen Bundeswehr, wo nur Psychopathen und Nazis rumrennen, deren Lieblingsbeschäftigung es ist, alles um sich herum wegzubomben, zu entkommen!

    Schönen Tag noch - Ich muss jetzt noch ein bisschen Kreig spielen gehen!

  • M
    Micha301

    1. Eine Schusswaffe dient zum Töten von Lebewesen- ein Maschinengewehr speziell zum Töten von Menschen.

    2. Das Töten von Menschen ist, folgt man dem kategorischen Imperativ, immer, egal aus welchen Beweggründen, eine ethisch falsche Handlung.

    3. Daher kann die Ausbildung zum Töten mit Hilfe einer Waffe unter keinen Umständen (da eine solche Ausbildung ja o.g. moralisch falsche Handlung erst ermöglichen soll) ethisch gerechtfertigt werden.

    4. Folglich kann eine Grundwehrausbildung ethisch nicht gerechtfertigt werden. Damit inbegriffen ist natürlich auch jede Form von Ersatzdienst, da man sich in diesem Falle ebenfalls der Autorität einer Organisation unterstellen würde, deren Existenz in Gänze (da eine Armee vom Grundkonzept immer und ausschließlich auf das Töten von Menschen ausgelegt ist) ethisch nicht zu rechtfertigen ist.

  • V
    vic

    Disziplinararrest, was für ein Wort.

    Klingt wie: Auf die Knie Bursche.

    Gut dass das nun ein Ende hat. Und gut, dass man in Deutschland nicht mehr so einfach diszipliniert werden kann.

  • C
    Carsten

    Mittlerweile ist auch der Zivildienst auf neun Monate reduziert worden.

     

    Bevor man jetzt hier in die Diskussion verfällt, ob diese Totalverweigerung richtig ist, könnte man auch z.B. mal die Praxis beim Musterungsverfahren unter die Lupe nehmen.

  • F
    Frank

    Respekt für Sylvio. Es sollten mehr junge Männer diesen Mut aufbringen. Dieser Zwangsdienst gehört endgültig abgeschafft. Die Menschen sind kein Eigentum des Staates!!!!!

  • A
    Alex

    Nachricht für "Bernd das Brot":

    Du bist wirklich .... wie ein Konsumbrot. Ich hoffe du kennst den Spruch und verstehst was ich von deinem Komentar halte.

    Vielleicht gibt es Leute, die nicht aktzeptieren, wollen dass der Zivildienst länger ist als der Grundwehrdienst? Oder überhaupt nix von Kriegsspielerein und diesen Hohlköpfen dort halten?

    Eigentlich sollte jeder eine Begründung schreiben warum man zur Waffe greifen will und nicht warum man das nicht möchte! Wieso muss man begründen, dass man keine Menschen töten will?

    Der Wehrdienst gehört abgeschafft. Dort können sich dann die Freaks sammeln die es unbedingt wollen.

  • C
    Carsten

    Wenn ich mich dem Bund verweigere, indem ich Zivildienst leiste, ist das zumeist der saure Apfel. Geh ich aber zum Bund, um dort Befehle zu verweigern, bin ich entweder Egomane oder zu doof um die Kriegsdienstverweigerung zu begründen.

  • T
    Takumo

    Selber *tztz*:

     

    Ich find's gut, dass er es getan hat, weil er damit Widerstand gegen die Terrororganisation Bundeswehr geleistet hat. Jeder sollte sich ein Beispiel daran nehmen und genauso handeln: Es ist unglaublich, wie viele junge Männer sich jedes Jahr zu Mördern ausbilden lassen: Wenn Unrecht zu Recht wird, ist Widerstand Pflicht!

  • M
    manuel

    tststs unter Gewaltandrohung zum Parkplatzsäubern gezwungen, so doof wie das klingt könnte das fast stimmen.

    Aber nun gut, Strafe muss sein! Ich würde ihn als Strafe für sein "Ungehorsam" 9 Monate in einen Altenheim stecken ... sozusagen als Zivildienst ;-)

  • BD
    Bernd das Brot

    Die Hippies sollen sich nicht so anstellen.... wegen 9 Monaten Grundwehrdienst ist noch keiner gestorben. Und wenn der arme Typ kein Gewehr in die hand nehmen will, gibt's für den Kerl sogar ein Holzgewehr, damit er auch ja keine böse böse Zielscheibe abknallen muss.

    Und warum man keine Zivi machen will versteh ich dann ja auch nicht..da hilft man im Normalfall Leuten, die es nötig haben. Wer damit moralische Konflikte hat, sollte sich dann doch lieber direkt als Zielscheibe beim Bund zur Verfügung stellen.