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BundeswehrSPD erfindet freiwillige Wehrpflicht

Nachjahrelangem Streit einigt sich die SPD: Die Bundeswehr soll eine Freiwilligen-Armee werden - die Wehrpflicht aber erhalten bleiben. Die Union lehnt ein solches Modell kategorisch ab.

Wünscht sich freiwillige Soldaten: Kurt Beck. Bild: dpa

Kurt Beck muss sich am Sonntag wieder einmal Fragen zur trostlosen Lage seiner Partei gefallen lassen. Diesmal könnte es allerdings sein, dass er sich ausnahmsweise darüber freut. Im traditionellen ARD-Sommerinterview, aufgezeichnet in Wörth am Main, hat der SPD-Vorsitzende nämlich eine gute Nachricht zu verkünden: Die Sozialdemokraten haben ihren jahrelangen Streit über die Wehrpflicht offenbar beigelegt. Er drohte, den Bundesparteitag Ende Oktober in Hamburg schwer zu belasten.

Die SPD will die Bundeswehr in eine Freiwilligenarmee umwandeln - gleichzeitig aber an der im Grundgesetz verankerten Wehrpflicht grundsätzlich festhalten. So steht es im Entwurf eines Leitantrages zur Zukunft der Wehrpflicht, den der SPD-Vorstand am Montag beschließen soll. Die endgültige Entscheidung über den Leitantrag fällt allerdings erst auf dem Parteitag.

Als "freiwillige Wehrpflicht" bezeichnen die Sozialdemokraten ihr Modell. "Wir setzen auf eine Fortentwicklung der Wehrpflicht, unter Beibehaltung der Musterung und Wehrgerechtigkeit, die die Möglichkeiten einer flexiblen Bedarfsdeckung des erforderlichen Bundeswehrpersonals mit einer Stärkung des freiwilligen Engagements in der Bundeswehr verbindet", heißt es in dem Papier. "Wir streben an, zum Dienst in den Streitkräften künftig nur noch diejenigen einzuberufen, die sich zuvor bereit erklärt haben, den Dienst in der Bundeswehr leisten zu wollen."

Diejenigen, die sich freiwillig zur Bundeswehr melden, sollen dafür künftig belohnt werden. Die Überlegungen in der Partei reichen von den Anrechnung der Dienstjahre auf Ausbildungszeiten, über die Bevorzugung bei der Vergabe von Studienplätzen bis hin zu zusätzlichen Rentenpunkten. Detailliert ausgeführt wird das in dem Antragsentwurf allerdings nicht. Dort heißt es lediglich, dass über ein "Bonussystem positive Anreize" zu setzen sind, "etwa durch die Anrechnung von Dienst- auf Ausbildungszeiten und andere Vergünstigungen". So ähnlich soll das auch für den Zivildienst gelten. "Diejenigen, die freiwillig einen Dienst an der Allgemeinheit leisten, müssen auch von einem Bonussystem profitieren können", steht in dem Papier.

Kurt Beck hat während seiner Sommerreise erkennen lassen, dass er mit einer breiten Zustimmung innerhalb der SPD rechnet. Der jetzt gefundene Kompromiss vereine eine breite Mehrheit derer, die bisher gegensätzliche Positionen eingenommen haben. In der Parteiführung wird kolportiert, dass der Vorschlag von Parteichef Beck, Fraktionschef Peter Struck und dem Juso-Vorsitzenden Björn Böhning gemeinsam erarbeitet worden sei. Eine Sprecherin des Juso-Bundesvorstandes dementierte das gestern gegenüber der taz. Es habe zwar gemeinsame Gespräche, aber keine gemeinsame Arbeit an dem Entwurf gegeben. Juso-Chef Böhning machte in einer kurzen Stellungnahme am Freitag deutlich, wie er den jetzigen Vorschlag interpretiert: "Der SPD-Bundesparteitag wird die faktische Abschaffung der Wehrpflicht beschließen."

Die Jusos sowie mehrere, vor allem jüngere SPD-Landesvorsitzende fordern seit Jahren ein Ende der Wehrpflicht. Auch die designierte stellvertretende Parteivorsitzende Andrea Nahles vertritt diese Position. Beck, Struck sowie Vizekanzler Franz Müntefering hingegen gelten als Befürworter der Wehrpflicht. Viele ältere Sozialdemokraten befürchten, dass eine Berufsarmee nicht mehr so in der Gesellschaft verankert sein würde wie eine Wehrpflichtigenarmee. Ursprünglich sollte bereits ein Sonderparteitag im November 2005 diese strittige Frage klären; die von Gerhard Schröder vorzeitig ausgerufenen Neuwahlen kamen jedoch dazwischen.

Der Kompromissvorschlag erlaubt es beiden Seiten nun, sich als Sieger zu fühlen. Formal bleibt die Wehrpflicht bestehen - faktisch jedoch wird sie abgeschafft. Und im Notfall kann die Bundeswehr auf mehr Wehrpflichtige zurückgreifen. Grundlage dafür war ein Modell des SPD-Verteidigungsexperten Rainer Arnold, das dieser vor drei Jahren in einem Strategiepapier entwickelt hatte. Arnolds Ziel: Die Wehrpflicht "weiterzuentwickeln". Er bezeichnete sie als eine Art "Sicherheitsvorsorge".

Unmittelbare politische Konsequenzen hat die veränderte Position der SPD ohnehin nicht. Die Koalitionspartner von CDU und CSU halten kategorisch an der Wehrpflicht fest. Das haben sie am Freitag erneut deutlich gemacht. Mit der großen Koalition wird es in dieser Legislaturperiode also keine Änderungen geben. In ihrem Koalitionsvertrag hatten sich Union und SPD zur allgemeinen Wehrpflicht als "beste Wehrform" und zum "Zivildienst als Ersatz" bekannt.

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15 Kommentare

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  • GB
    G. Büchner

    Stark einfältig und wenig durchdacht! So interpretiere ich den kommentar unseres königs. Sehe ich da den romantiker durchschimmern? "es ist gut wie es ist, veränderungen sind nie zu vorteil für die gesellschaft!"

    ich bitte sie euer hoheit, es ist an der zeit, dass sich in diesem lande etwas tut! denn so wie der momentane zustand hier ist, müsste doch gerade ihnen als belesender bürger aufgefallen sein, dass die wehrgerechtigkeit, so wie sie in diesem hübschen büchlein steht aus dem sie zitierten, nicht gewährleistet ist!

    von 10 möglichen kandidaten für den wehrdienst werden ca. 3 bei der musterung aussortiert, weil sie tatsächlich gesundheitliche schäden haben. von den 7 übrigen werden mindestens 4 für simulierte schmerzen und gefälligkeitsbescheinigungen von ihrem vertrauten arzt für untauglich erklärt. am ende machen von den 3 verbliebenen noch 1 oder 2 einen sozialen dienst und verweigern die waffe. EIN einzelner wird der bundeswehr zugeschrieben. schmeißen sie nun bitte 10 dieser potentiellen soldaten in einen topf. was glauben sie, wie viele wird papa staat auslosen und einziehen? ob es vielleicht sogar 5 werden? die andere hälfte darf ihren eigenen weg gehen, ein studium beginnen, einen job annehmen oder einfach nur das leben genießen.

     

    euer leichtgläubigkeit, zeigen sie mir die stelle an der die wehrgerechtigkeit zu tragen kommt. Das land schreit nach ingenieuren, ICH bin einer von denen, die diesen mangel denken wollen! Leider wird mir diese möglichkeit für ein jahr verwehrt. wissen sie wie viel es wert ist, sein studium ein jahr früher zu beenden? das wunschalter für berufseinsteiger sinkt immer weiter, da macht es schon einen unterschied, ob man nun 24 oder 25 ist, wenn man fuß fassen möchte! des weitern kann man sämtliche absolventen des verlorenen jahrgangs als potentielle konkurrenz sehen, arbeitsplätze sind knapp, egal wie sehr nun ingenieure gesucht werden.

     

    allerdings muss ich seiner exzellenz leider in einem punkt recht geben:

    "Die deutsche Sozialdemokratie muss wissen, dass ihr Modell nicht mal den Hauch einer Chance auf Realisierung haben wird. Das Bundesverfassungsgericht wartet schon förmlich auf den Tag, sofern es dazu ein Gesetzgebungsverfahren geben sollte. Aber dies ist eher unwahrscheinlich. "

    ...traurig, aber wahr! dennoch sollte man dem thema nicht einfach unmotiviert zu neuem denken entgegentreten, sondern aktiv über eine neugestalltung des systems nachdenken!

     

    Macht das licht an, ihr habt einen ganz dunklen korridor betreten!

  • JK
    Josef König

    Welch`ein Modell. Nun liese sich auch darüber nachdenken, ob nicht auch die allgemeine Schulpflicht freiwillig abgeleistet werden soll. Ebenso bietet es sich an, die allgemeine Steuerpflicht auch dem Gebot der Freiwilligkeit zu unterwerfen. Interessanter Weise spielt es allem Anschein nun überhaupt keine Rolle mehr, dass die Ableistung des zivilen Ersatzdienstes nicht eine Frage des eigenen Auswahlermessens ist, sondern daran gebunden ist, dass ein, der allgemeinen Wehrpflicht unterligender männliche deutscher Staatsbürger erst dann ersatzweise Dienst außerhalb der Streitkräfte leisten darf, wenn er eine Anerkennung als Kriegsdienstverweigerer aus Gewissengründen nach Artikel 4 (3) GG erwirkt hat. Was ist nur aus dem Grundrecht geworden? Es war niemals dafür gedacht, um über die Wahrnehmung dieses Grundrechtes die allgemeine Wehrpflicht zu retten. Auch Heiner Geißler als derjenige Bundesminister, der die KDV Novelle vorangebracht hat, wollte doch nicht die allgemeine Wehrpflicht retten. Nun gut. Die deutsche Sozialdemokratie muss wissen, dass ihr Modell nicht mal den Hauch einer Chance auf Realisierung haben wird. Das Bundesverfassungsgericht wartet schon förmlich auf den Tag, sofern es dazu ein Gesetzgebungsverfahren geben sollte. Aber dies ist eher unwahrscheinlich.

  • S
    seebaerli

    Vielleicht beschweren sich ja dann nicht mehr so viele, wenn man die Bundeswehr irgendwohin schicken will wo sie nichts zu suchen hat.

  • BR
    Brigitte Reiß

    Ein Ergänzungsvorschlag für die SPD wäre, dass man auch freiwilligen Frauen die Change auf den Wehrdienst einräumen sollte, damit auch diese von der Extraausbildung profitieren können. Dann könnte sich vielleicht das Problem, doch Zwangsrekrutierungen durchzuführen, erübrigen. Die Sorge, dass sich die Bundeswehr zu einem Pool von Dummen und Rechten entwickeln könnte, ist unerheblich. In diesem Falle hat die Bundeswehr die Möglichkeit mit gezielten Maßnahmen diese Soldaten zufördern und politisch zu schulen. Der Wehrersatzdienst ist ebenso zu behandeln, nämlich pure Freiwilligkeit für beide Geschlechter.

     

    Brigitte Reiß

  • PC
    Peter Curths

    Die SPD versucht, es Frau Merkel gleichzutun:

    Nur keine eigene Meinung

    Nur keine Position beziehen

    Wasch mir den Pelz. aber mach mich nicht nass.

    Mit dieser Schlapphaltung wird sie ihre Parteitage ruhig gestalten, da Diskussionnen im "Vorweg" mit - siehe oben- ausgeklammewrt werden.

    Für die Oberen in der SPD sind die Listenülätze ja sicher.

    Wozu denn Verantwortung übernehmen, wenn es auch ohne geht?

  • GB
    G. Büchner

    Stark einfältig und wenig durchdacht! So interpretiere ich den kommentar unseres königs. Sehe ich da den romantiker durchschimmern? "es ist gut wie es ist, veränderungen sind nie zu vorteil für die gesellschaft!"

    ich bitte sie euer hoheit, es ist an der zeit, dass sich in diesem lande etwas tut! denn so wie der momentane zustand hier ist, müsste doch gerade ihnen als belesender bürger aufgefallen sein, dass die wehrgerechtigkeit, so wie sie in diesem hübschen büchlein steht aus dem sie zitierten, nicht gewährleistet ist!

    von 10 möglichen kandidaten für den wehrdienst werden ca. 3 bei der musterung aussortiert, weil sie tatsächlich gesundheitliche schäden haben. von den 7 übrigen werden mindestens 4 für simulierte schmerzen und gefälligkeitsbescheinigungen von ihrem vertrauten arzt für untauglich erklärt. am ende machen von den 3 verbliebenen noch 1 oder 2 einen sozialen dienst und verweigern die waffe. EIN einzelner wird der bundeswehr zugeschrieben. schmeißen sie nun bitte 10 dieser potentiellen soldaten in einen topf. was glauben sie, wie viele wird papa staat auslosen und einziehen? ob es vielleicht sogar 5 werden? die andere hälfte darf ihren eigenen weg gehen, ein studium beginnen, einen job annehmen oder einfach nur das leben genießen.

     

    euer leichtgläubigkeit, zeigen sie mir die stelle an der die wehrgerechtigkeit zu tragen kommt. Das land schreit nach ingenieuren, ICH bin einer von denen, die diesen mangel denken wollen! Leider wird mir diese möglichkeit für ein jahr verwehrt. wissen sie wie viel es wert ist, sein studium ein jahr früher zu beenden? das wunschalter für berufseinsteiger sinkt immer weiter, da macht es schon einen unterschied, ob man nun 24 oder 25 ist, wenn man fuß fassen möchte! des weitern kann man sämtliche absolventen des verlorenen jahrgangs als potentielle konkurrenz sehen, arbeitsplätze sind knapp, egal wie sehr nun ingenieure gesucht werden.

     

    allerdings muss ich seiner exzellenz leider in einem punkt recht geben:

    "Die deutsche Sozialdemokratie muss wissen, dass ihr Modell nicht mal den Hauch einer Chance auf Realisierung haben wird. Das Bundesverfassungsgericht wartet schon förmlich auf den Tag, sofern es dazu ein Gesetzgebungsverfahren geben sollte. Aber dies ist eher unwahrscheinlich. "

    ...traurig, aber wahr! dennoch sollte man dem thema nicht einfach unmotiviert zu neuem denken entgegentreten, sondern aktiv über eine neugestalltung des systems nachdenken!

     

    Macht das licht an, ihr habt einen ganz dunklen korridor betreten!

  • JK
    Josef König

    Welch`ein Modell. Nun liese sich auch darüber nachdenken, ob nicht auch die allgemeine Schulpflicht freiwillig abgeleistet werden soll. Ebenso bietet es sich an, die allgemeine Steuerpflicht auch dem Gebot der Freiwilligkeit zu unterwerfen. Interessanter Weise spielt es allem Anschein nun überhaupt keine Rolle mehr, dass die Ableistung des zivilen Ersatzdienstes nicht eine Frage des eigenen Auswahlermessens ist, sondern daran gebunden ist, dass ein, der allgemeinen Wehrpflicht unterligender männliche deutscher Staatsbürger erst dann ersatzweise Dienst außerhalb der Streitkräfte leisten darf, wenn er eine Anerkennung als Kriegsdienstverweigerer aus Gewissengründen nach Artikel 4 (3) GG erwirkt hat. Was ist nur aus dem Grundrecht geworden? Es war niemals dafür gedacht, um über die Wahrnehmung dieses Grundrechtes die allgemeine Wehrpflicht zu retten. Auch Heiner Geißler als derjenige Bundesminister, der die KDV Novelle vorangebracht hat, wollte doch nicht die allgemeine Wehrpflicht retten. Nun gut. Die deutsche Sozialdemokratie muss wissen, dass ihr Modell nicht mal den Hauch einer Chance auf Realisierung haben wird. Das Bundesverfassungsgericht wartet schon förmlich auf den Tag, sofern es dazu ein Gesetzgebungsverfahren geben sollte. Aber dies ist eher unwahrscheinlich.

  • S
    seebaerli

    Vielleicht beschweren sich ja dann nicht mehr so viele, wenn man die Bundeswehr irgendwohin schicken will wo sie nichts zu suchen hat.

  • BR
    Brigitte Reiß

    Ein Ergänzungsvorschlag für die SPD wäre, dass man auch freiwilligen Frauen die Change auf den Wehrdienst einräumen sollte, damit auch diese von der Extraausbildung profitieren können. Dann könnte sich vielleicht das Problem, doch Zwangsrekrutierungen durchzuführen, erübrigen. Die Sorge, dass sich die Bundeswehr zu einem Pool von Dummen und Rechten entwickeln könnte, ist unerheblich. In diesem Falle hat die Bundeswehr die Möglichkeit mit gezielten Maßnahmen diese Soldaten zufördern und politisch zu schulen. Der Wehrersatzdienst ist ebenso zu behandeln, nämlich pure Freiwilligkeit für beide Geschlechter.

     

    Brigitte Reiß

  • PC
    Peter Curths

    Die SPD versucht, es Frau Merkel gleichzutun:

    Nur keine eigene Meinung

    Nur keine Position beziehen

    Wasch mir den Pelz. aber mach mich nicht nass.

    Mit dieser Schlapphaltung wird sie ihre Parteitage ruhig gestalten, da Diskussionnen im "Vorweg" mit - siehe oben- ausgeklammewrt werden.

    Für die Oberen in der SPD sind die Listenülätze ja sicher.

    Wozu denn Verantwortung übernehmen, wenn es auch ohne geht?

  • GB
    G. Büchner

    Stark einfältig und wenig durchdacht! So interpretiere ich den kommentar unseres königs. Sehe ich da den romantiker durchschimmern? "es ist gut wie es ist, veränderungen sind nie zu vorteil für die gesellschaft!"

    ich bitte sie euer hoheit, es ist an der zeit, dass sich in diesem lande etwas tut! denn so wie der momentane zustand hier ist, müsste doch gerade ihnen als belesender bürger aufgefallen sein, dass die wehrgerechtigkeit, so wie sie in diesem hübschen büchlein steht aus dem sie zitierten, nicht gewährleistet ist!

    von 10 möglichen kandidaten für den wehrdienst werden ca. 3 bei der musterung aussortiert, weil sie tatsächlich gesundheitliche schäden haben. von den 7 übrigen werden mindestens 4 für simulierte schmerzen und gefälligkeitsbescheinigungen von ihrem vertrauten arzt für untauglich erklärt. am ende machen von den 3 verbliebenen noch 1 oder 2 einen sozialen dienst und verweigern die waffe. EIN einzelner wird der bundeswehr zugeschrieben. schmeißen sie nun bitte 10 dieser potentiellen soldaten in einen topf. was glauben sie, wie viele wird papa staat auslosen und einziehen? ob es vielleicht sogar 5 werden? die andere hälfte darf ihren eigenen weg gehen, ein studium beginnen, einen job annehmen oder einfach nur das leben genießen.

     

    euer leichtgläubigkeit, zeigen sie mir die stelle an der die wehrgerechtigkeit zu tragen kommt. Das land schreit nach ingenieuren, ICH bin einer von denen, die diesen mangel denken wollen! Leider wird mir diese möglichkeit für ein jahr verwehrt. wissen sie wie viel es wert ist, sein studium ein jahr früher zu beenden? das wunschalter für berufseinsteiger sinkt immer weiter, da macht es schon einen unterschied, ob man nun 24 oder 25 ist, wenn man fuß fassen möchte! des weitern kann man sämtliche absolventen des verlorenen jahrgangs als potentielle konkurrenz sehen, arbeitsplätze sind knapp, egal wie sehr nun ingenieure gesucht werden.

     

    allerdings muss ich seiner exzellenz leider in einem punkt recht geben:

    "Die deutsche Sozialdemokratie muss wissen, dass ihr Modell nicht mal den Hauch einer Chance auf Realisierung haben wird. Das Bundesverfassungsgericht wartet schon förmlich auf den Tag, sofern es dazu ein Gesetzgebungsverfahren geben sollte. Aber dies ist eher unwahrscheinlich. "

    ...traurig, aber wahr! dennoch sollte man dem thema nicht einfach unmotiviert zu neuem denken entgegentreten, sondern aktiv über eine neugestalltung des systems nachdenken!

     

    Macht das licht an, ihr habt einen ganz dunklen korridor betreten!

  • JK
    Josef König

    Welch`ein Modell. Nun liese sich auch darüber nachdenken, ob nicht auch die allgemeine Schulpflicht freiwillig abgeleistet werden soll. Ebenso bietet es sich an, die allgemeine Steuerpflicht auch dem Gebot der Freiwilligkeit zu unterwerfen. Interessanter Weise spielt es allem Anschein nun überhaupt keine Rolle mehr, dass die Ableistung des zivilen Ersatzdienstes nicht eine Frage des eigenen Auswahlermessens ist, sondern daran gebunden ist, dass ein, der allgemeinen Wehrpflicht unterligender männliche deutscher Staatsbürger erst dann ersatzweise Dienst außerhalb der Streitkräfte leisten darf, wenn er eine Anerkennung als Kriegsdienstverweigerer aus Gewissengründen nach Artikel 4 (3) GG erwirkt hat. Was ist nur aus dem Grundrecht geworden? Es war niemals dafür gedacht, um über die Wahrnehmung dieses Grundrechtes die allgemeine Wehrpflicht zu retten. Auch Heiner Geißler als derjenige Bundesminister, der die KDV Novelle vorangebracht hat, wollte doch nicht die allgemeine Wehrpflicht retten. Nun gut. Die deutsche Sozialdemokratie muss wissen, dass ihr Modell nicht mal den Hauch einer Chance auf Realisierung haben wird. Das Bundesverfassungsgericht wartet schon förmlich auf den Tag, sofern es dazu ein Gesetzgebungsverfahren geben sollte. Aber dies ist eher unwahrscheinlich.

  • S
    seebaerli

    Vielleicht beschweren sich ja dann nicht mehr so viele, wenn man die Bundeswehr irgendwohin schicken will wo sie nichts zu suchen hat.

  • BR
    Brigitte Reiß

    Ein Ergänzungsvorschlag für die SPD wäre, dass man auch freiwilligen Frauen die Change auf den Wehrdienst einräumen sollte, damit auch diese von der Extraausbildung profitieren können. Dann könnte sich vielleicht das Problem, doch Zwangsrekrutierungen durchzuführen, erübrigen. Die Sorge, dass sich die Bundeswehr zu einem Pool von Dummen und Rechten entwickeln könnte, ist unerheblich. In diesem Falle hat die Bundeswehr die Möglichkeit mit gezielten Maßnahmen diese Soldaten zufördern und politisch zu schulen. Der Wehrersatzdienst ist ebenso zu behandeln, nämlich pure Freiwilligkeit für beide Geschlechter.

     

    Brigitte Reiß

  • PC
    Peter Curths

    Die SPD versucht, es Frau Merkel gleichzutun:

    Nur keine eigene Meinung

    Nur keine Position beziehen

    Wasch mir den Pelz. aber mach mich nicht nass.

    Mit dieser Schlapphaltung wird sie ihre Parteitage ruhig gestalten, da Diskussionnen im "Vorweg" mit - siehe oben- ausgeklammewrt werden.

    Für die Oberen in der SPD sind die Listenülätze ja sicher.

    Wozu denn Verantwortung übernehmen, wenn es auch ohne geht?