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■ Bundesregierung im AltbauEin Schritt voran

Lange währte es, gut ist es noch immer nicht. Aber wenigstens ist das Planungsgezerre beendet, bei der etliche Beteiligte vor allem darauf zielten, den Umzug nach Berlin zu sabotieren. Wenn jetzt die Bundesministerien sich mit einem Viertel weniger Bürofläche zufriedengeben, als sie einst als unumgänglich notwendig reklamierten, so zeigt allein diese Zahl, mit welchen Luftschlössern der Umzug torpediert und die Kosten nach oben katapultiert werden sollten. Es bleibt, daß wegen der Heckenschützen in Bonner Amtsstuben drei Jahre vertan wurden und am Ende des quälenden Prozesses eine Altbaunutzung steht, die Berlin bereits vor Jahren anbot. Und das Ende aller Probleme und allen Streits bedeutet die gestrige Entscheidung ebenfalls nicht. Weniger, weil Bonner Beamte weiterhin Sand ins Umzugsgetriebe streuen werden, sondern weil es in Bonn immer noch keine rechte Vorstellung gibt, wie die städtische Mitte auf der Spreeinsel genutzt wird. Dieser Mangel, der den gesamten Ideenwettbewerb zur Spreeinsel zur Farce werden ließ, weil die Ergebnisse das Papier nicht wert sind, setzt sich nun in den Bonner Abrißwünschen für das Staatsratsgebäude fort. Das ist barer Unsinn und trifft – hoffentlich – auf den gesammelten Widerstand des Senats. Das Gebäude mit einer soliden architektonischen Qualität gehört zum geschichtlichen Inventar der Stadt, es abzureißen offenbart übelste Siegermentalität. Für die Bundesregierung steht weiterhin Nachdenken auf dem Programm – aber hoffentlich nicht noch einmal drei Jahre. Gerd Nowakowski

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