: Bummel-Bahn
„Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.“ Diese Erfahrung muss nun auch die Deutsche Bundesbahn machen. Eine Million Euro verlangt die Verkehrs-Servicegesellschaft (LVS) als Enschädigung dafür, dass die Bahn auf den Strecken Hamburg-Lübeck und Westerland-Niebüll die „vereinbarte Pünktlichkeit von 95 Prozent“ nicht einhält. „Dummes Zeug“, sagt Bahn-Sprecher Egbert Meyer-Lovis, „wir zahlen höchstens 25 000 Euro Bummelgeld.“ Dabei zeigt die LVS, die im Auftrag Schleswig-Holsteins den Nahverkehr auf Schienen organisiert, durchaus guten Willen. Schließlich ist vertraglich festgelegt, dass die Bahn nicht nur bezahlen muss, sondern auch Bonus-Geld bekommt, falls es ihr gelingt, die Pünktlichkeitsquote zu überbieten. „Wir befürchten nicht, mit dieser Regelung Verluste zu machen“, sagt ein Sprecher der LVS gelassen. Angeblich haben Zugreisende angeboten, die Prämie zu sponsern. ako
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